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Die Ladesäule für Elektroautos ist das Ergebnis einer erfolgreichen
Forschungspartnerschaft der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur
Leipzig (HTWK Leipzig) mit Siemens und den Leipziger Stadtwerken: Seit
Anfang Juli 2022 steht am Leipziger Paunsdorf Center eine neue Ladestation
für Elektroautos, die dank einer neuen Technologie besonders schnell lädt.
Von der HTWK Leipzig beauftragt und wissenschaftlich betreut, baute
Siemens die Schnellladestation am Standort Böhlitz-Ehrenberg. Daraufhin
konnten die Leipziger Stadtwerke die Ladesäule am Parkplatz des Paunsdorf
Centers errichten und setzten sie nun in Betrieb.

Der sogenannte „High Power Charger“ (HPC) bietet an den einzelnen
Ladepunkten eine Leistung von bis zu 300 Kilowatt an. Elektroautos, die so
viel Ladeleistung umsetzen können, sind beispielsweise die Modelle Audi
e-tron, Porsche Taycan oder Tesla Model 3. Die Leistung passt sich jedoch
den Anforderungen eines jeden Elektroautos an und wird bei Bedarf
gedrosselt.

Vollladen während des Einkaufs

Wie schnell ein Auto mit einer HPC-Ladesäule vollgeladen ist, hängt vom
Modell, vom Zustand der Batterie und von der Temperatur ab. Ein Tesla
Model 3 würde innerhalb von 30 Minuten Ladezeit eine Reichweite von knapp
500 Kilometern erreichen. Dank der eingesparten Ladezeit sind auch lange
Strecken mit einem Elektroauto besser zu bewältigen.

„Um die Elektromobilität voranzubringen, muss die Ladeinfrastruktur
dringend ausgebaut werden. Deshalb arbeiten wir bereits seit Jahren
gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft an innovativen Lösungen. Mit den
Leipziger Stadtwerken konnten wir bereits Ladestationen an Laternen in der
Leipziger Innenstadt installieren. Nun ist uns ein weiterer Beitrag für
eine Verkehrswende in Leipzig gelungen“, so HTWK-Professor Andreas
Pretschner, der das Projekt federführend leitet.

Möglich ist das Schnellladen durch die Verwendung von Gleichstrom statt
bisher Wechselstrom. Dabei müssen bei der Herstellung und Anwendung der
armdicken Ladekabel höchste Sicherheitsnormen eingehalten werden, worauf
die HTWK Leipzig, Siemens und die Leipziger Stadtwerke bei der Entwicklung
der Technologie besonders viel Wert legten.

Taubert Consulting als Backend-Anbieter der Leipziger Stadtwerke kümmert
sich um die zentrale Verwaltung und Kontrolle der Ladestationen, so auch
bei dem neuen HPC-Lader. Das Team besteht aus Absolventen und ehemaligen
Mitarbeitern der HTWK Leipzig.

Erfolgreicher Forschungstransfer und regionale Förderung

„Der Schnelllader in Paunsdorf steht für den erfolgreichen Transfer des
Know-hows unserer Hochschule in ein in Leipzig entwickeltes und
produziertes Produkt eines Weltkonzerns“, fasst Projektmitarbeiter Martin
Leutelt die Transferleistung des Projekts zusammen. Aus Mitteln des im
Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ geförderten Projekts Saxony⁵
finanziert, ist diese Forschungspartnerschaft ein erfolgreiches Beispiel
für den Transfer von Nachhaltigkeit in die Praxis. Um ihre Kompetenzen im
Bereich Elektromobilität zu bündeln und den Wissenstransfer zu
erleichtern, haben sich Forschende der sächsischen Hochschulen für
Angewandte Wissenschaften im von der HTWK Leipzig geleiteten Co-Creation
Lab Vernetzte Mobilität 2018 zusammengeschlossen.

Weitere Ladeparks geplant

Zukünftig wollen die Leipziger Stadtwerke jährlich zwei neue
Schnelladeparks errichten. Für 2023 sind Standorte an der der Alten Messe
und in Plagwitz im Gespräch. Dort sollen jeweils acht Ladeplätze
entstehen, sechs davon werden mit der Technologie zum Schnellladen
ausgestattet. Der Ladestrom wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien
erzeugt und kann mit herkömmlichen Bezahlsystemen oder mit
E-Mobilitätsanbietern über Roaming bezahlt werden. Die Schnellladesäule am
Paunsdorf Center befindet sich in der Paunsdorfer Allee 1 in 04329
Leipzig. Die Geokoordinaten sind: 51.348497, 12.475523.