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Neues Forschungsprojekt Shuttle2X soll automatisierte Fahrzeuge im
städtischen Verkehr sicherer machen.

- Ziel ist es, den Sicherheitsfahrer durch technische Lösungen zu ersetzen
und ein umfassendes hybrides Systemkonzept zu entwickeln.

- Hochschule Heilbronn kooperiert dazu mit renommierten Industriepartnern
sowie mit der Stadt Bad Wimpfen.

Heilbronn, August 2022. Das Fahren ohne einen echten Menschen hinter dem
Steuer – Autonomes Fahren – gehört fest zur Mobilität von morgen. Doch wie
kann die Sicherheit optimiert werden? Genau damit beschäftigt sich die
Hochschule Heilbronn (HHN). Am 01. Juli 2022 startet unter der Leitung von
Professor Raoul Daniel Zöllner das neue Forschungsprojekt Shuttle2X. Das
Ziel: Methoden zu entwickeln, die den sicheren Einsatz von automatisierten
Shuttle-Bussen im städtischen Verkehr gewährleisten.

Das Vorhaben wird innerhalb drei verschiedener Zielgebiete rund um das
Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg in Karlsruhe, Bad Wimpfen und
Renningen und unter Berücksichtigung offener Standards, Modularität,
Datensicherheit sowie der Berücksichtigung des Rechtsrahmens umgesetzt.
Die HHN forscht dabei um die Testsite in Bad Wimpfen und wird durch das
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 1,5 Mio. Euro
gefördert.

Das Projekt Shuttle2X erforscht, erweitert und erprobt den sicheren
Einsatz automatisierter Fahrzeuge, innerhalb eines intelligenten
städtischen Verkehrsnetzes, forciert die Anwendung smarter Infrastrukturen
und zeigt damit die erste Stufe für den automatisierten Betrieb auf
innerstädtischen Routen auf. Intelligent heißt, mittels KI-basierter
Technologie aus Verkehrssituationen zu lernen, sowie mit Infrastruktur und
Verkehrsteilnehmer*innen zu kommunizieren und so sichere Entscheidungen zu
treffen.

Zusammenschluss von Industrie und Wissenschaft

Die HHN kooperiert für das Projekt mit der Robert Bosch GmbH, dem FZI
Forschungszentrum Informatik Karlsruhe, der Reusch
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, der Nordsys GmbH sowie mit der Sonah GmbH
und der Fraunhofer-Gesellschaft. Die gemeinsamen Projektziele für die
nächsten drei Jahre sind:

- Die Steigerung der funktionalen Sicherheit, um einen robusten,
selbstfahrenden Fahrzeugbetrieb zu ermöglichen und so perspektivisch zum
Wegfall des Sicherheitsfahrers beizutragen.

- Die Schaffung der technischen Grundlage und Ableitung von Maßnahmen für
einen autonomen Fahrzeugbetrieb auf komplexen städtischen Fahrstrecken in
einem erhöhten Geschwindigkeitsbereich (mehr als 20 km/h).

- Die Steigerung der Verfügbarkeit hochautomatisierter Fahrzeuge mit dem
Bestreben zur Erweiterung des Betriebsbereichs und der
Einsatzmöglichkeiten solcher Fahrzeuge durch intelligente Infrastrukturen.

„Dazu gehört die Bewältigung komplexer Szenarien im gemischten Verkehr,
also dem parallelen Betrieb von automatisierten und nicht-automatisierten
Fahrzeugen. Erreicht wird das mit Hilfe einer intelligenten und vernetzten
Verkehrsinfrastruktur, ausgestattet mit Sensorik und
Kommunikationshardware“, sagt Professor Zöllner.

Neben dem Aufbau eines solchen hybriden Systemkonzepts zur Unterstützung
der Fahraufgabe, wird ein weiterer Schwerpunkt auf den Aufbau und Betrieb
der Testsite Bad Wimpfen sowie deren Koordination und Leitung gelegt.
Dabei soll die Teststrecke unter anderem mit zusätzlichen Ampeln und mit
elektronischen Wechselverkehrszeichen für eine bedarfsgerechte
Verkehrssteuerung ausgestattet werden. „Das Ziel ist, dass wir beim
Sicherheitsfahrer deutlich weniger eingreifen müssen. Damit verbunden ist
die erhöhte Sicherheit im gesamten Verkehr, ein besserer Fahrkomfort und
ein flüssiges Verkehrsgeschehen“, erläutert Projektleiter Professor
Zöllner weiter.

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Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik

Mit ca. 8.000 Studierenden ist die Hochschule Heilbronn eine der größten
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg.
Ihr Kompetenz-Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und
Informatik. An vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau
und Schwäbisch Hall bietet die Hochschule mehr als 50 Bachelor- und
Masterstudiengänge an. Die Hochschule pflegt enge Kooperationen mit
Unternehmen aus der Region und ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis
gut vernetzt.