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Die zukünftigen hochautomatisierten und vernetzten Fahrzeuge benötigen
leistungsstarke Computersysteme, die anspruchsvolle Berechnungen ausführen
und riesige Datenmengen verarbeiten. Dafür entwickeln 30 Partner aus
Industrie und Forschung im Projekt CeCaS geeignete Prozessoren,
Schnittstellen und Systemarchitekturen. Das Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) ist mit zwei Instituten an dem von Infineon
koordinierten Projekt beteiligt. Das Bundesforschungsministerium fördert
CeCaS innerhalb der Initiative MANNHEIM.

Die nächsten Generationen von Fahrzeugen werden zunehmend automatisiert
und vernetzt sein, um sich immer autonomer im Straßenverkehr zu bewegen
und Fahrende schrittweise zu entlasten. Dies erfordert eine enorme
Rechenleistung, die nur die jeweils leistungsstärksten Computersysteme
erbringen können – ob in den Fahrzeugen selbst, entlang der Straßen oder
in den übergeordneten Rechenzentren. So benötigen die Fahrzeuge neben
internen und mit der Außenwelt verbundenen Kommunikationssystemen einen
Zentralrechner. Dieser wiederum besteht aus Teilkomponenten, die
anspruchsvolle Berechnungen ausführen, riesige Datenmengen verarbeiten und
dabei höchste Zuverlässigkeit erreichen müssen.

KIT und TUM haben wissenschaftliche Koordination übernommen

Im Forschungsprojekt CeCaS (steht für: CentralCarServer) arbeiten 30
Partner aus Industrie und Forschung an den Architekturen, den Software-
Engineering-Prinzipien und den Realisierungsformen für zukünftige
Hochleistungsrechner im Auto. Die Koordination des Gesamtvorhabens liegt
bei der Infineon Technologies AG. Die wissenschaftliche Koordination haben
das KIT mit Professor Jürgen Becker, Leiter des Instituts für Technik der
Informationsverarbeitung (ITIV), und Professor Jörg Henkel, Leiter des
Forschungsbereichs Eingebettete elektronische Systeme am Institut für
Technische Informatik (ITEC-CES), sowie die Technische Universität München
(TUM) mit Professor Alois Knoll, Leiter des Lehrstuhls für Robotik,
Künstliche Intelligenz und Echtzeitsysteme (AIR) übernommen.

„Die Entwicklung energie- und kosteneffizienter Hochleistungsrechner mit
vollständiger Automotive-Qualifizierung, die den enormen Anforderungen an
Rechenleistung und Komplexität skalierbar gerecht werden, trägt
entscheidend zur Zukunftsfähigkeit und technologischen Souveränität der
deutschen Automobilindustrie bei“, sagt Becker. In CeCaS entstehe
Automotive-Supercomputing, das höchste Standards der Sicherheit und
Zuverlässigkeit erfülle. Das Projektkonsortium entwirft dazu Prozessoren,
Schnittstellen und Systemarchitekturen. Eine flexible Softwareumgebung
wird auf die Anforderungen neuester Algorithmen im Automobil zugeschnitten
– speziell, aber nicht nur, für den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI).

Hardwarebeschleuniger ermöglichen hocheffektive Bildverarbeitung

Das KIT hat in CeCaS den Entwurf von neuartigen Mehrzweck-
Hardwarebeschleunigern zur hocheffektiven Bildverarbeitung samt
Integration von zuverlässiger KI im Automobil übernommen. Die neuartigen
Beschleuniger werden über Hochgeschwindigkeits-Schnittstellen angebunden
und in die Hochleistungsprozessoren integriert. Dabei fokussieren die
Forschenden besonders die KI-Komponenten zwischen den Sensorknoten und dem
Zentralrechner. Zudem arbeitet das KIT innerhalb von CeCaS an neuen
Entwicklungswerkzeugen zur Analyse und Einhaltung von Echtzeitkriterien
sowie an umfassender Benchmarking-Software zur Evaluation der
Hardwarebeschleuniger.

„Der Fortschritt in der Automobiltechnik hängt direkt vom Fortschritt in
der Rechentechnik und Informatik ab – vor allem aber von der Fähigkeit der
Automobilindustrie, moderne Chiptechnologien für sich zu nutzen“, erklärt
Becker. „CeCaS unterstützt die deutsche Automobilindustrie dabei, auch im
digitalen Zeitalter eine führende Rolle im globalen Wettbewerb zu
spielen.“

Über CeCaS

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert CeCaS in
seiner Initiative MANNHEIM, benannt nach dem Geburtsort des Automobils,
mit rund 46 Millionen Euro. Das Projektvolumen beträgt insgesamt knapp 90
Millionen Euro. CeCaS ist auf drei Jahre angelegt.

Die 30 Kooperationspartner des Projekts MANNHEIM-CeCaS sind: Bosch,
Continental Automotive, ZF Friedrichshafen, Hella, AVL Software &
Functions, Ambrosys, Infineon Technologies AG (Koordination; mit Infineon
Technologies Dresden GmbH & Co. KG und Infineon Technologies Semiconductor
GmbH), Kernkonzept, Berliner Nanotest und Design, Missing Link
Electronics, Inchron, Glück Engineering, STTech, Steinbeis ZFW, Swissbit
Deutschland, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit den Instituten
ITIV und ITEC-CES, FZI Forschungszentrum Informatik, Technische
Universität München mit den Lehrstühlen AIR, LIS und SEC, Hochschule
München, Universität zu Lübeck, Technische Universität Chemnitz,
Fraunhofer ENAS, IMWS, IPMS und IZM. (or)

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und
vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den
globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie,
Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in
Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften
zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein
forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle
Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die
Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und
Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und
Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der
deutschen Exzellenzuniversitäten.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:
https://www.kit.edu/kit/presseinformationen.php