Zum Hauptinhalt springen

Teststrecke für induktives Laden auf der A6 startet

Pin It

Projekt E|MPOWER unter FAU-Leitung erreicht wichtigen Meilenstein
Auf der Autobahn A6 in Fahrtrichtung Nürnberg, wenige Minuten von der
Rastanlage Oberpfälzer Alb Nord entfernt, wird künftig das induktive Laden
von Elektrofahrzeugen während der Fahrt getestet. Die Leitung des Projekts
mit dem Namen E|MPOWER hat der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und
Produktionssystematik (FAPS) an der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg (FAU) inne.

Die FAU-Forschenden wollen in Zusammenarbeit
mit der Autobahn GmbH des Bundes, VIA IMC, Electreon, Risomat und der TH
Nürnberg erforschen, wie sich die Elektrifizierung von Schwerlastverkehr
auf diese Art technisch und wirtschaftlich integrieren lässt. Den
Startschuss für die mehrere hundert Meter lange Probestrecke gaben am
Freitagmittag der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
Markus Blume und der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und
Integration Joachim Herrmann.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Laden auf der Überholspur –
ein Kilometer voller E-Power: Durch das Projekt E|MPOWER unter
Federführung der FAU Erlangen-Nürnberg wird das Laden direkt auf der A6
während der Fahrt für die ersten Testfahrzeuge möglich. Wir bereiten der
E-Mobilität im wahrsten Sinne des Wortes neuen Boden. Bisher galt: Der Weg
ist das Ziel – ab heute gilt: Der Weg gibt die Power – und diese kommt aus
Bayern! Klar ist: Das induktive Laden kann ein echter Gamechanger für die
E-Mobilität sein. Der Wirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent und wir
erreichen völlig ungeahnte Möglichkeit. Reichweiten-Probleme lösen sich.“

„Die erste Teststrecke in ganz Deutschland für induktives Laden von
(Versuchs-)Elektrofahrzeugen hier bei uns in Bayern zeigt einmal mehr: Der
Freistaat geht volle Kraft voraus Richtung Zukunft! Die FAU hat ihr Können
und ihre Kompetenz wieder bewiesen und beim Pilotprojekt E|MPOWER mit der
Autobahn GmbH des Bundes kooperiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Es macht mich bei jedem neuen wichtigen und zukunftsweisenden Projekt
dieser Universität stolzer, selbst Student dort gewesen zu sein“, hob
Innenminister Joachim Herrmann hervor und fügte hinzu: „Auch als
Kommunalminister macht es mich sehr stolz, in unserer schönen Oberpfalz
diese erste Teststrecke zu haben. Die A6 ist hervorragend dafür geeignet.
Zwischen den Anschlussstellen Sulzbach-Rosenberg und Amberg-West in
Fahrtrichtung Nürnberg kann die Vision des Freistaats Bayern sehr gut
verwirklicht werden: eine leistungsfähige, umweltfreundliche
Verkehrsinfrastruktur. Ganz Deutschland horcht auf, dass Bayern beim Thema
‚alternative Antriebe‘ Nägel mit Köpfen macht und in die Praxis geht und
testet.“

„Es freut uns, Teil dieses visionären Projekts zu sein. Unser Dank gilt
allen Partnern für die hervorragende Zusammenarbeit“, sagt FAU-Präsident
Prof. Dr. Joachim Hornegger. „Das dynamische, induktive Laden von
E-Fahrzeugen verändert den Blick auf moderne Mobilität – beim Pendeln, auf
Reisen und im Alltag. E|MPOWER steht für die Zukunft nachhaltiger
Mobilität und die Innovationskraft unserer Universität. Die FAU bringt
Forschung auf die Straße – dorthin, wo sie wirkt.“

Erste Fahrversuche in der zweiten Jahreshälfte

Die ersten Fahrversuche auf der frisch eingeweihten Teststrecke mit
speziell ausgestatteten Fahrzeugen sind ab der zweiten Jahreshälfte
geplant. Prof. Dr. Florian Risch, Professor für Montagetechnologien
elektrischer Energiespeicher am FAPS, erklärt: „Uns interessiert bei den
Untersuchungen unter anderem, wie effizient das System tatsächlich ist,
und wie sich Induktionsspulen effizient fertigen und automatisiert in die
Straße einbauen lassen. Dank der Teststrecke erhalten wir wichtige
Praxiserkenntnisse und wissenschaftlich fundierte Daten für optimierte
Systeme auf Seiten der Infrastruktur und der Fahrzeuge.“ Aktuell werden
die notwendigen Spulen in den Straßenbelag integriert. Anschließende
technische Tests sollen versichern, dass die Spulenkonfiguration korrekt
installiert wurde.

Wie funktioniert dynamisches induktives Laden?

E|MPOWER strebt das kabellose Laden von E-Fahrzeugen beim Fahren und
Parken an. Dafür werden Spulen im Straßenbelag installiert. Die Suche nach
Ladesäulen würde somit obsolet, die Sorge, dass der Akku frühzeitig
versagt, wäre Schnee von gestern. Als Alternative zu Wasserstoff-Autos
oder solchen mit Megawattcharging-System, könnten E-Autos dank der Spulen
im Straßenbelag stets mit ausreichend Energie versorgt werden. Konkret
erzeugen die Spulen in der Straße ein Magnetfeld. Sobald dieses von einem
Auto befahren wird, induziert das Magnetfeld eine Spannung in der im
Fahrzeug verbauten Gegenspule. Anders als bei elektrifizierten Straßen mit
Oberleitungen, kann diese Technologie unsichtbar in Verkehrsflächen
integriert werden, so dass sowohl LKW als auch PKW davon profitieren.

Keinen Grund zur Sorge: Induktionsspulen ungefährlich

Die E|MPOWER-Technologie ist so konzipiert, dass sie ausschließlich mit
speziell ausgerüsteten Fahrzeugen interagiert. Für alle anderen bleibt die
Strecke passiv. Auch in ausgerüsteten Fahrzeugen sorgt eine entsprechende
Abschirmung dafür, dass internationale Sicherheitsstandards für
magnetische Felder eingehalten werden.

Bildmaterial zum Download:
https://www.fau.de/2025/06/news/teststrecke-fuer-induktives-laden-auf-
der-a6-startet/

Die weltoffene Leuchtanstadt Luzern am Vierwaldstättersee freut sich auf Ihren Besuch

Die Region Sempachersee im Herzen der Schweiz freut sich auf hren Besuch