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Klaus MeineKlaus Meine, Sänger der Scorpions, kann sich aktuell noch nicht mit einem Karriereende anfreunden: "Irgendwann wird der finale Vorhang schon auftauchen, aber derzeit sind wir gesund und fühlen uns rundum gut und haben Riesenspaß auf der Bühne. Die Energie, die du bekommst, wenn du rausgehst und vor Tausenden Fans stehst, ist so gigantisch. Dieses Gefühl ist einfach stark, mit nichts zu vergleichen", sagte der 65-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Diese Form der Energiezufuhr mache teilweise süchtig, bekannte der Musiker. "Unser Publikum hat sich auch so dramatisch verjüngt, dass wir es selbst kaum glauben können." Meine weiter: "Allerdings glaube ich auch, dass ich nicht irgendwann mal psychische Probleme bekäme, wenn es dann einmal vorbei ist. Mein Frau Gabi wäre bestimmt sehr glücklich, wenn ich mehr Zeit für die Familie und die Freunde hätte."

Seine Mütze als Markenzeichen, der Scorpions-Sänger verbindet das mit einem Jahre zurückliegenden schmerzhaften Erlebnis: "Da habe ich mir bei einem Bühnensprung einen neuen Scheitel gezogen. Das war beim letzten Song: Ich sprang von der Bühne ins Publikum, leider etwas zu hoch. Am Deckenbalken habe ich mir den Kopf aufgeschlagen. Um mich herum standen applaudierende Fans, weil sie dachten, dass alles zur Show gehört. Ich kam von der Bühne direkt ins Krankenhaus. Dort wurde die Wunde genäht. Ich war ziemlich heftig zugerichtet. Seitdem ist diese schöne Kopfbedeckung meine ständige Begleiterin."

Das bevorstehende Weihnachtsfest will Klaus Meine eher ruhig verbringen: "Im vergangenen Jahr sind wir Weihnachten geflüchtet, weil kurz vorher meine Mutter verstorben war. Die Emotionen waren für mich nicht zu ertragen. Das hat mich fast zerrissen. In diesem Jahr werden wir das Weihnachtsfest sicherlich sehr intensiv im kleinen Familienkreis in Deutschland verbringen. Ich glaube, unser größtes Geschenk ist, wenn wir abseits dieses Rock-'n'-Roll-Wahnsinns einfach sehr intensiv Zeit miteinander verbringen können." Durchaus mit Weihnachtsbaum, aber: "Den Baum musste ich noch nie selbst schlagen."

(ots) / Bilder: José Goulão (CC BY-SA 2.0)