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Der transabdominale Ultraschall ist eine patientenfreundliche und zuverlässige Methode, die sowohl zur Diagnose als auch zur Verlaufskontrolle bei Morbus Crohn geeignet ist. Zu diesem Résumé kamen Experten, die während eines im Rahmen der DGVS-Tagung stattfindenden Presseworkshops (1) über die Ergebnisse der TRUST-Studie diskutierten. Die von AbbVie durchgeführte Studie evaluierte den Nutzen einer transabdominalen Ultraschalluntersuchung für das Routinemonitoring in der täglichen Praxis.(2)
Diagnostik und Verlaufskontrolle bei Morbus Crohn
Die Sonographie ist neben der Endoskopie eine etablierte und häufig angewandte bildgebende Methode zur Diagnosestellung des Morbus Crohn. So zählen die transabdominale Sonographie und die Ileokoloskopie mit Stufenbiopsien nach der aktuellen S3-Leitlinie der DGVS zur „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ zu den Basisuntersuchungen der Initialdiagnostik. Diese sollen hierbei zusätzlich zur Beurteilung der klinischen Symptomatik und der Bestimmung von Laborparametern eingesetzt werden.(3) Wie PD Dr. med. Ulf Helwig aus Oldenburg erklärte, biete die Darmsonographie gegenüber der Endoskopie den Vorteil, dass auch Entzündungen in Dünndarmabschnitten vor der Ileozökalregion identifiziert werden können. Weiterhin kann das komplette Befallsmuster einschließlich transmuraler Ausdehnung erfasst werden. „Der Darmultraschall ist nicht nur für die Diagnostik des Morbus Crohn geeignet, sondern darüber hinaus ein wertvolles Instrument bei der routinemäßigen Verlaufskontrolle zur Bestimmung der Krankheitsaktivität und der Detektion von Komplikationen wie Strikturen, Fisteln und Abszessen“, berichtete Helwig. Die Vorteile der Ultraschalluntersuchung hinsichtlich der Aktivitätsbestimmung bestehen in der hohen Sensitivität und Spezifität der zu besimmenden Parameter.(3) Die transabdominale Darmwandsonographie sei ein hochauflösendes, nicht invasives, strahlungsfreies und somit patientenfreundliches Monitoringtool, mit dem sich überdies auch Gesundheitsausgaben reduzieren ließen, betonte Helwig.(1)

TRUST-Studie: Einfache und präzise Verlaufskontrolle durch Darmultraschall
Das Potenzial der transabdominalen Sonographie beim Monitoring des Krankheitsverlaufs bei Morbus Crohn zeigte sich in der Studie TRUST (TRansabdominal Ultrasonography of the bowel in Subjects with Crohn’s disease To monitor disease activity).(2) Die Real-life-Studie mit 234 erwachsenen Patienten mit mittelschwerem bis schwerem, aktivem Morbus Crohn (Harvey-Bradshaw-Index, HBI ≥ 7) untersuchte bei vier Visiten (0, 3, 6, 12 Monate) unter intensivierter Therapie verschiedene Ultraschallparameter. Der Studienleiter Prof. Dr. med. Torsten Kucharzik aus Lüneburg schilderte, dass nahezu alle sonographisch untersuchten Parameter der intestinalen Entzündung bei der Visite nach drei Monaten (V3) bzw. zwölf Monaten (V12) eine signifikante Verbesserung zeigten. So war beispielsweise bei einem überwiegendem Teil der Patienten im terminalen Ileum eine Reduktion der Darmwanddicke (75,4 % > 2 mm bei Baseline (BL) vs. 35,8 % bei V12) und eine Abnahme der Patienten mit sichtbar aufgelöster Darmwandschichtung (BL: 53 %; V12: 21,6 %) feststellbar. Zudem zeigten die Studienteilnehmer im Verlauf deutlich abnehmende mesenteriale Fettgewebsreaktionen (BL: 47 %; V12: 17,9 %) und geringere Signale im Farb-Doppler-Ultraschall (BL: 44 % mit Limberg-Score 3+4; V12: 9,7 %; p<0,001 für alle Parameter bei V3 und V12). Gleichzeitig wurde nach 12 Monaten eine Verringerung des medianen HBI von 10 bei Baseline auf 2 festgestellt (n=134; p<0,001). Bei Studienteilnehmern, deren Krankheitsverlauf nach drei Monaten bewertet wurde (n=182), korrelierte die Verringerung der Darmwanddicke signifikant mit der Reduktion der CRP (C-Reaktives Protein)-Level.(2) Die TRUST-Studie zeigte darüber hinaus, dass bei vielen Patienten im Verlauf der Studie ein Wechsel der bestehenden Medikation aufgrund einer Krankheitsprogression notwendig wurde. So stieg im einjährigen Follow-up der Anteil an Patienten unter einer Anti-TNF-Therapie innerhalb von drei bis sechs Monaten deutlich an. Während zu Beginn der Studie etwa jeder fünfte Patient mit einem TNF-Antagonisten behandelt wurde, waren es in Monat 12 mehr als 50 %. Der Einsatz von systemischen Steroiden nahm hingegen deutlich ab.(4)

„Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der transabdominalen Ultraschalluntersuchung“, sagte Kucharzik. „Die Korrelation zwischen Verbesserung der sonographischen Darmwandparameter und klinischem Erscheinungsbild sowie Reduktion der CRP-Spiegel belegt den Nutzen der nicht invasiven und leicht anzuwendenden Ultraschalluntersuchung für die Verlaufskontrolle bei Patienten mit Morbus Crohn. Hinzu kommt, dass die Patienten während der Ultraschalluntersuchung keine schmerzhafte, invasive endoskopische Prozedur, die überdies eine vorherige Abführung notwendig macht, über sich ergehen lassen müssen. Und sie sind keiner unnötigen Strahlenbelastung ausgesetzt“, fasste Kucharzik zusammen.(1)

TRUST-Trainer: praxisnahes Fortbildungstool für Gastroenterologen
Um die Anwendung der Darmsonographie mit all ihren Facetten zu üben, bietet AbbVie Ärzten, die in die Behandlung von Morbus-Crohn-Patienten involviert sind, spezielle Fortbildungsveranstaltungen mit dem sogenannten TRUST-Trainer an. Hierbei werden sonographische Befunde realer Patienten, die zuvor in einer Datenbank als dreidimensionale Gewebeblöcke gespeichert wurden, an Ultraschallsimulatoren (Schallware) nachgestellt. „Der Vorteil des Simulators besteht darin, dass die „Untersuchung“ an einem Simulationsmodell in Form eines Dummies erfolgt und sich daher keine Patienten zur Verfügung stellen müssen“, sagte Kucharzik, der das Ultraschall-Trainingstool anhand von Kasuistiken vorstellte.

Über AbbVie
AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen. Mission von AbbVie ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und seinen engagierten Mitarbeitern neuartige Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen. Zusammen mit seiner hundertprozentigen Tochtergesellschaft Pharmacyclics beschäftigt AbbVie weltweit mehr als 28.000 Mitarbeiter und vertreibt Medikamente in mehr als 170 Ländern. In Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen vertreten. Insgesamt beschäftigt AbbVie Deutschland rund 2.600 Mitarbeiter. Weitere Informationen zum Unternehmen finden Sie unter www.abbvie.com und www.abbvie.de. Folgen Sie @abbvie_de auf Twitter oder besuchen Sie unsere Karriereseite auf Facebook.

Literatur
1. Presseworkshop TRUST-Studie: Stellenwert der Darmsonographie für ein patientenfreundliches Verlaufsmonitoring von CED/Morbus Crohn. 21.09.2016. DGVS-Tagung 2016, Hamburg.
2. Kucharzik T et al. Darmultraschall ist effizient zur Verlaufskontrolle von Morbus Crohn: Ergebnisse der TRUST-Studie. DGVS 2016. Kurzvortragssitzung.
3. Preiß, J. et al. Aktualisierte S3-Leitlinie – „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ 2014. Z. Gastroenterol 2014; 52:1431–1484
4. Kucharzik T et al. Bowel ultrasound is useful in Crohn’s disease monitoring: Analysis from the TRUST study in Germany. J Crohns Colitis 2015; 9(Suppl 1):S336; Poster 512