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Osteoporose ist in Deutschland weit verbreitet: Etwa 6,3 Millionen sind
davon betroffen. Die Techniker Krankenkasse fand im Jahr 2009 bei nahezu
einem Viertel der über 50-jährigen Frauen einen Osteoporose-bedingten
Knochenbruch oder knochenstabilisierende Medikamente. Auch Menschen mit
Diabetes haben ein erhöhtes Osteoporoserisiko und dadurch auch für
Knochenbrüche. Diese können Folgeerkrankungen wie Immobilität,
Lungenentzündungen oder Langzeitbehinderung nach sich ziehen. Sie sind mit
erheblichen Behandlungskosten und einem erhöhten Sterberisiko verbunden.
Ursache für Osteoporose kann ein Vitamin-D-Mangel sein. Aber auch einzelne
Diabetes-Medikamente können die Knochengesundheit schwächen

Deshalb sollten Menschen mit Diabetes frühzeitig gezielt auf Osteoporose
untersucht und behandelt werden.
Dies ist ein Themenschwerpunkt der 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes
Gesellschaft (DDG). Die Tagung findet unter dem Motto „Diabetes und
Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“ vom 11. bis 12. November 2016
im NCC NürnbergConvention Center in Nürnberg statt.

Die Stabilität des menschlichen Knochens ist erblich angelegt und wird
durch Umweltfaktoren bereits früh beeinflusst. Im frühen Erwachsenenalter
ist die Knochendichte am höchsten und nimmt im weiteren Leben langsam ab.
Ein Diabetes mellitus kann den Abbau beschleunigen und – insbesondere mit
längerer Diabetesdauer – Knochenbrüche begünstigen. „Hierbei spielt eine
Rolle, ob die Menschen sich weniger körperlich bewegen, der Diabetes gut
oder schlecht eingestellt ist, welche Diabetesmedikamente eingenommen
werden und ob ein Vitamin-D-Mangel besteht“, sagt Professor Dr. med. Klaus
Badenhoop, Tagungspräsident der Diabetes Herbsttagung in Nürnberg und
Diabetologe aus Frankfurt am Main. Dabei komme ein Vitamin-D-Mangel auch
bei Gesunden nicht selten vor, sei aber bei Diabetes besonders häufig.
Niedrige Vitamin D Konzentrationen kommen besonders bei älteren Menschen
vor. Neben der Nahrungsaufnahme wird ein Großteil des täglichen
Vitamin-D-Bedarfes vom Körper durch die Haut hergestellt. Heute gehört
Vitamin D aufgrund der gesicherten Wirkungen auf den Knochenstoffwechsel
zur Basistherapie der Osteoporose. „Darüber hinaus gilt ein
Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor verschiedener anderer chronischer
Erkrankungen“, erklärt Professor Badenhoop. Derzeit werde auch erforscht,
ob ein Vitamin D Mangel sogar die Entwicklung eines Diabetes Typ 1 im
Jugendalter beeinflusst.

Schon jetzt könne aber gesagt werden, dass ein Vitamin-D-Mangel bei
bestehendem Diabetes mellitus vermieden und behandelt werden muss.
„Menschen mit Diabetes, egal ob Typ 1 oder 2 sollten gerade im Alter nicht
warten, bis es zu Knochenbrüchen gekommen ist“, warnt Professor Badenhoop:
„Ein Bluttest beim Hausarzt kann den Mangel rasch feststellen und eine
frühzeitige Behandlung kann Spätschäden vermeiden.“

Im Rahmen der Kongress- Pressekonferenz der 10. Diabetes Herbsttagung am
11. November 2016 in Nürnberg stellt Professor Badenhoop neue Erkenntnisse
zu Osteoporose bei Diabetes vor.

Eröffnet wird die Diabetes Herbsttagung am Freitag, den 11. November 2016,
um 10:45 Uhr im NCC NürnbergConvention Center, die Vorträge beginnen
jedoch schon um 9.00 Uhr! Das Tagungsprogramm ist im Internet unter www
.herbsttagung-ddg.de abrufbar. Interessierte können sich dort direkt
online anmelden.