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Übergewicht ist weit verbreitet, es bestehen regionale Unterschiede etwa
bei der Herz-Kreislauf-Sterblichkeit, Menschen mit niedrigem Sozialstatus
haben eine geringere Lebenserwartung - die Gesundheit der Bevölkerung zu
erhalten, zu verbessern und vor neuen Gefahren zu schützen ist eine große
Herausforderung.

In Deutschland arbeitet eine Vielzahl von Akteuren und Institutionen für
die Gesundheit der Bevölkerung, Public Health, das sich als „öffentliche
Sorge um die Gesundheit aller“ versteht. Auf einem „Zukunftsforum Public
Health“ am 8./9. November 2016 in Berlin wurde eine Vernetzung aller in
die Wege geleitet, um die Zusammenarbeit zu verbessern und die öffentliche
Wahrnehmung von Public Health zu erhöhen. Zur Unterstützung dieses
Prozesses wird auf Wunsch der Teilnehmer am Robert Koch-Institut für
zunächst zwei Jahre eine Geschäftsstelle eingerichtet.

„Ein Miteinander aller Akteure ist notwendig, um die Public-Health-
Strukturen weiterzuentwickeln und die Gesundheit der Bevölkerung zu
verbessern“, betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts.
Veranstalter der Tagung waren neben dem RKI wissenschaftliche
Fachgesellschaften, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der
Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst
und der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband.

Die Bedeutung von Public Health für die Gesundheit der Menschen ist in
Deutschland im öffentlichen Bewusstsein wenig verankert und institutionell
unzureichend widergespiegelt. Dies gilt für Forschung und Lehre, den
Öffentlichen Gesundheitsdienst, aber auch für die vielen
Querschnittsbereiche, in denen vor Ort für die Gesundheit der Bevölkerung
gearbeitet wird.

Der soziale und demographische Wandel, der medizinische Fortschritt, die
Globalisierung, neue Kommunikationsformen sowie das neue Präventionsgesetz
als maßgebliche rechtliche Grundlage zur Gesundheitsförderung stellen neue
Herausforderungen für Public Health dar. Auf dem Forum wurden ausgehend
von einer Bestandsaufnahme und einer Analyse der neuen Herausforderungen
Maßnahmen zur künftigen Stärkung von Public Health diskutiert: In erste
Linie ging es dabei um eine dauerhafte Vernetzung aller Public-Health-
Akteure, um die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes durch mehr
Personal, eine Stärkung der „Schools of Public Health“, bessere Förderung
angewandter Public-Health-Forschung, die Schaffung verlässlicher Daten und
die effektive Kommunikation von Gesundheitsthemen.

Unter den Teilnehmern bestand Einigkeit, dass Deutschland eine
langfristige, nationale Public-Health-Strategie benötigt. Ein wichtiges
Ziel dieser Strategie sollte sein, die Chancen auf eine lange Lebenszeit
in guter Gesundheit für alle Bürger unabhängig von Region und sozialer
Stellung zu verbessern. Die Teilnehmer der Tagung kamen aus Ärztekammern,
Bundesinstitutionen, Fachgesellschaften, Gesundheitsämtern, Hochschulen,
Kassenärztlichen Vereinigungen, Landesvereinigungen für Gesundheit,
Politik, aus dem Gemeinsamen Bundesausschuss, dem Innovationsfonds, dem
Netzwerk Versorgungsforschung, Vereinen, mit Berufserfahrungen in Lehre,
Forschung, Sozialarbeit, Prävention und Gesundheitsförderung, Politik,
Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit.

Weitere Informationen: www.rki.de/public-health