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Blutdrucksenkung ohne Medikamente: An erster Stelle stehen regelmäßige
Bewegung und Sport / Tipps für einen besseren Schutz vor dem Infarkt

Von den ca. 20 Millionen Erwachsenen mit einem hohen Blutdruck in
Deutschland werden viele Patienten nicht ausreichend behandelt, obwohl ein
nicht oder nicht ausreichend behandelter Bluthochdruck das Risiko für
Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzschwäche deutlich erhöht. „Leider
pflegen viele Betroffene nicht konsequent genug einen gesunden Lebensstil,
der die Grundlage für die Hochdrucktherapie ist und die Zahl der
Medikamente oder die Höhe der Dosierung der Medikamente verringern kann“,
stellt Prof. Dr. med. Ulf Landmesser vom Wissenschaftlichen Beirat der
Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Kardiologie der Charité
– Universitätsmedizin Berlin fest. So wird Hochdruckpatienten als Erstes
zu regelmäßigen Ausdaueraktivitäten geraten, wenn sie den Blutdruck ohne
Medikamente senken möchten. Welche wichtigen Punkte aber zu beachten sind,
etwa bei Sport und gleichzeitiger Einnahme von Blutdruckdrucksenkern,
erläutert der Herzspezialist in einem Interview in dem neuen kostenfreien
Ratgeber „Bluthochdruck: Was tun?“. Der Band kann unter
www.herzstiftung.de/Bluthochdruck-Sonderband.html angefordert werden oder
per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per Telefon unter 069
955128-400.
Neben Sport und Bewegung behandelt der Experten-Ratgeber weitere wichtige
Punkte der Blutdrucksenkung auf natürlichem Wege, die sich in Kombination
positiv auf die Therapie auswirken (Normalisierung des Körpergewichts,
Salzreduktion, gesunde Ernährung, Beschränkung des Alkoholkonsums,
Rauchverzicht und Stressbewältigung).

Welche Art Ausdaueraktivität und in welcher Dosis?
Dass regelmäßige Bewegung den Blutdruck senken kann, am besten an fünf
Tagen in der Woche zu je 30 Minuten, ist durch Studien belegt. Für die
natürliche Blutdrucksenkung stehen an erster Stelle Ausdaueraktivitäten
mit mäßiger Ausdauerbelastung. Geeignet für Hochdruckpatienten sind
lockeres Joggen, schnelles Gehen, Wandern, Schwimmen oder Radfahren; auch
Tennis, wenn es nicht mit zu viel Ehrgeiz gespielt wird. Prof. Landmesser
betont, dass grundsätzlich die Belastung spürbar sein sollte, der Puls
aber nicht zu stark steigen dürfe. Auch sollte der Blutdruck bereits vor
Aufnahme des Ausdauertrainings gut eingestellt sein. „Bei Werten über
160/95 mmHg sollte man kein Training beginnen.“ Für Sport und Bewegung
spricht außerdem, dass sie das Risiko für Diabetes und Krebserkrankungen
(Darm- oder Brustkrebs) senken und eine positive Wirkung in der
Stressbewältigung und bei depressiven Verstimmungen zeigen.

Ergänzendes Krafttraining: auch gut gegen Diabetes
Ein mäßiges Krafttraining ergänzend zum Ausdauertraining kann von Nutzen
sein. Denn ein Krafttraining stärkt die Muskulatur und eine größere
Muskelmasse wirkt sich günstig auf den Stoffwechsel aus. Dadurch
verringert sich die Insulinresistenz, die häufig bei Menschen mit
Bluthochdruck und Vorstufen von Diabetes beobachtet wird. Allerdings
sollte das Krafttraining in Maßen betrieben werden und unter fachkundiger
Anleitung erfolgen, rät Prof. Landmesser. „Pressatmung muss vermieden
werden, weil sie den Blutdruck erhöht.“

Ist Sport möglich, wenn zusätzlich KHK, Herzschwäche oder Diabetes
vorliegen?
Bluthochdruck geht oft einher mit Begleit- oder Folgeerkrankungen wie
koronare Herzkrankheit (KHK), Diabetes oder Herzschwäche. Auch hier
sollten Patienten sportlich aktiv sein, aber vorher mit ihrem Kardiologen
den optimalen Trainingspuls feststellen und besprechen, welche Sportart
für sie geeignet und welche Trainingsintensität möglich ist, um den
gewünschten Effekt zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden.
Wichtig: Generell sollten sich Hochdruckpatienten von einem Internisten,
Kardiologen oder Sportarzt für ihren optimalen Trainingspuls untersuchen
lassen. Dies gilt ebenso für Gesunde über 45 Jahre, die nach langer
Passivität wieder Sport treiben möchten.

Gesunder Lebensstil: Was tut dem Herzen gut?
Die medizinischen Leitlinien empfehlen zur Blutdrucksenkung neben
regelmäßiger Ausdauerbewegung (an fünf Tagen pro Woche je 30 Minuten),
Rauchstopp, wenig Alkohol (Männer max. 20-30 Gramm pro Tag, Frauen max.
10-20 Gramm) und eine gesunde Ernährung (Mittelmeerküche), geringe
Salzzufuhr von max. 5 Gramm pro Tag. Übergewicht ist ein wesentlicher
Faktor für die Entstehung von Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Beim
Taillenumfang sollten Männer weniger als 102 und Frauen weniger als 88 cm
anstreben. Allerdings sollte eine Gewichtsabnahme in Absprache mit dem
Arzt, in kleinen Schritten und in Anpassung an die individuelle Situation
des Betroffenen erfolgen. Tipps unter www.herzstiftung.de/Blutdruck-
natuerlich-senken.html


Neuer Ratgeber: Wie tief sollte der Blutdruck gesenkt werden? Was muss man
über die Nebenwirkungen von Blutdrucksenkern wissen? Darüber informiert
der neue Experten-Ratgeber „Bluthochdruck: Was tun?“ Der Band (56 S.) kann
angefordert werden unter www.herzstiftung.de/Bluthochdruck-Sonderband.html
oder per Tel. 069 955128-400 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!