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Hertie-Stiftung initiiert sechsteilige Veranstaltungsreihe zu
Alterserkrankungen des Gehirns in Frankfurt - Auftakt am 31.1.2017 mit
Vortrag von Prof. Mathias Jucker (Hertie-Institut für klinische
Hirnforschung) sowie Podiumsrunde „Mit 80 nicht mehr volljährig“

Die Herausforderungen, die der demografische Wandel für Wirtschafts-,
Sozialsysteme und unseren Lebensalltag bedeutet, sind bekannt. Mit der
zunehmenden Überalterung werden aber auch die altersbedingten Erkrankungen
des Gehirns wie Demenz oder Parkinson steigen – Experten rechnen mit einem
jährlichen Anstieg von allein 40.000 Demenzfällen, so dass 2030 etwa 2,5
Mio. Menschen in Deutschland betroffen sein werden.

„Mit der Veranstaltungsreihe  Alterserkrankungen des Gehirns  will die
Hertie-Stiftung über die häufigsten Krankheiten des Gehirns im Alter
informieren und für die damit verbundenen sozialen, ethischen und
rechtlichen Probleme sensibilisieren“, sagt Prof. Dr. Michael Madeja,
Geschäftsführer der Hertie-Stiftung, die der größte private Förderer der
Neurowissenschaften in Deutschland ist. Madeja weiter: „Die Probleme für
den einzelnen Erkrankten, aber auch für die Gesellschaft sind enorm. Je
eher wir uns damit beschäftigen, desto besser können wir uns den kommenden
Anforderungen stellen.“
Die sechsteilige Reihe ist eine Kooperation mit der Goethe-Universität
Frankfurt und der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Führende
Neurowissenschaftler stellen jeweils den aktuellen Forschungsstand der
Krankheiten Demenz, Parkinson, Schwindel, Schlaganfall, Hirntumor und
Depression vor. Die anschließenden Podien diskutieren über einen
gesellschaftlich relevanten Aspekt, der mit den Erkrankungen einhergeht:
Wohnen im Alter, Geschäftsfähigkeit, Selbstständigkeit, Kosten, Gesundes
Altern und Sterbehilfe. Besetzt sind die Gesprächsrunden mit
Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Gesellschaft und Praxis.

Prof. Dr. Schubert-Zsilavecz, Vize-Präsident der Goethe-Universität
Frankfurt: „Wir freuen uns sehr über diese gute Kooperation in bewährter
Partnerschaft. Als erklärte Bürger-Universität möchten wir unseren
Mitmenschen vor Ort Angebote ermöglichen, die sich mit aktuellen und
drängenden Themen für alle Generationen beschäftigen. Die komplexen
Herausforderungen des Alters verkörpern ein solches Feld zu 100 Prozent.“

Den Auftakt der Reihe am 31. Januar 2017 macht die Alzheimer-Demenz mit
der Problematik der Geschäftsfähigkeit bei fortschreitender Erkrankung.
Prof. Mathias Jucker vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung
Tübingen wird über den Stand der medizinischen Forschung berichten. Diese
am häufigsten auftretende neurodegenerative Erkrankung ist zwar unheilbar,
aber die Wissenschaft hat seit ihrer Entdeckung Anfang des 20ten
Jahrhunderts bereits zahlreiche Erkenntnisse zu Entstehung und Behandlung
gewonnen. In der anschließenden Podiumsrunde „Mit 80 nicht mehr
volljährig?“ diskutieren der gerichtl. Vormund Jürgen Frank, Axel Bauer,
Richter am Betreuungsgericht Frankfurt, und Filmemacher und Autor von
„Vergiß mein nicht“ David Sieveking über den Verlust der eigenen
Geschäftsfähigkeit. Die hr-Journalistin Alice Engel moderiert die Runde.

Die Veranstaltung am 31. Januar beginnt um 18:30 Uhr und findet im
Festsaal des Casinos der Goethe-Universität Frankfurt Campus Westend,
Nina-Rubinstein-Weg 1 statt. Der Besuch ist kostenfrei, jedoch ist eine
Anmeldung erforderlich unter www.ghst.de/veranstaltungsreihe.

Die folgenden Termine:
- 28.03.2017: Vortrag Depression & Podiumsrunde „Macht Altern krank?“
- 16.05.2017: Vortrag Parkinson & Podiumsrunde „2 ZKB für 80+ gesucht!“
- 20.06.2017: Vortrag Hirntumor & Podiumsrunde „Wann darf ich endlich
sterben?“
- 26.09.2017: Vortrag Schwindelerkrankung & Podiumsrunde „Lass, ich kann
das noch alleine!“
- 21.11.2017: Vortrag Schlaganfall & Podiumsrunde „Wer soll das alles
bezahlen?“