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Professor Dr. Jürgen M. Bauer ist Inhaber des neuen Lehrstuhls für Geriatrie an der Medizinischen Fakultät Heidelberg und Ärztlicher Direktor am AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG.  Universitätsklinikum HeidelbergUniversitäre Forschung unmittelbar mit Krankenversorgung betagter Menschen
verknüpft: Professor Dr. Jürgen M. Bauer ist seit dem Wintersemester
2016/17 neuer Ärztlicher Direktor des AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS
HEIDELBERG und gleichzeitig erster Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der
Medizinischen Fakultät Heidelberg / Vom Land gefördertes Verbundprojekt
„Medikation und Lebenssituation im Alter“ gestartet / Exzellente
Partnerschaft zwischen Universitätsklinikum Heidelberg und AGAPLESION
BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG

„Eine sinnvolle Therapie im hohen Alter erlaubt keine Pauschalisierung.
Die Entscheidung, welche Therapie hilfreich ist, muss immer im Hinblick
auf die Lebenssituation und die Lebensziele des Patienten getroffen
werden. Daran richten sich auch unsere Forschungsprojekte aus“, so
Professor Dr. Jürgen M. Bauer bei einem Pressegespräch am 31. Januar 2017.
Bauer besetzt seit dem Wintersemester 2016/17 den neu geschaffenen
Lehrstuhl für Geriatrie an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, der von
der Robert Bosch Stiftung über fünf Jahre mit einer Anschubfinanzierung
von 1,25 Millionen Euro gefördert wird. Gleichzeitig ist er neuer
Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Akutgeriatrie des AGAPLESION
BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG – eine optimale Verknüpfung von
Krankenversorgung betagter Menschen mit universitärer Forschung.

„Wir freuen uns, dass wir das Portfolio der Medizinischen Fakultät
Heidelberg um das in einer alternden Gesellschaft unverzichtbare Fach der
Geriatrie ergänzen können und den Lehrstuhl mit so einem renommierten
Kollegen und Altersmediziner besetzen konnten“, sagte der Dekan der
Medizinischen Fakultät Heidelberg, Professor Dr. Wolfgang Herzog. „Die
langjährige Kooperation zwischen Universitätsklinikum und

AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS bietet einer modernen geriatrischen Lehre
und Forschung in Heidelberg hervorragende Startbedingungen.“ Irmtraut
Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg
betonte, wie wichtig auf diesem Entwicklungsschritt die Unterstützung der
Robert Bosch Stiftung gewesen sei: „Sehr erfreut hat uns, dass wir die
Robert Bosch Stiftung von unserem zukunftstragenden Vorhabens begeistern
konnten und danken der Stiftung für ihr Engagement. Für unser Haus ist
dies ein weiterer Schritt in Richtung partnerschaftlicher Zusammenarbeit
mit Häusern der Umgebung und eine qualitätssteigernde Entwicklung.“

Große Entwicklung für AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG
„Das AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG betreibt seit 1979
Geriatrie und war somit eine der ersten Geriatrischen Fachkliniken
Deutschlands. Dadurch, dass wir Akademisches Lehrkrankenhaus der
Universität Heidelberg sind und die Aufgaben des Geriatrischen Zentrums am
Klinikum der Universität Heidelberg wahrnehmen, besteht seit Jahren eine
enge Kooperation. Durch den neugeschaffenen Lehrstuhl für Geriatrie,
dessen Inhaber auch Ärztlicher Direktor des Geriatrischen Zentrums ist,
werden unsere hochbetagten Patienten durch die noch engere Verzahnung mit
der Universität zukünftig von einer geriatrischen Versorgung auf
universitärem Niveau profitieren“, erklärte Dr. Claudia Fremder,
Geschäftsführerin AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS HEIDELBERG.

Die wesentlichen Erfolgsfaktoren auf dem Weg zu einer exzellenten
Versorgung älterer Menschen sind für Dr. Markus Horneber,
Vorstandsvorsitzender AGAPLESION gAG, die Aspekte Vernetzung, Wissen und
Innovation: „Neues Wissen aus Forschung und Praxis muss möglichst zügig
für die Patienten zugänglich gemacht werden. Wir sind froh, dass wir mit
Professor Bauer jemanden gewinnen konnten, der Forschung und Praxis zu
verknüpfen weiß. Das wird innovative Impulse setzen, nicht nur für die
stationäre Versorgung unserer Patienten, sondern auch den Übergang in die
weitere Betreuung zu Hause.“ Diesbezügliche Pläne gibt es schon: Moderne
Trainingskonzepte, insbesondere für Patienten mit leichten kognitiven
Einschränkungen, will Bauer im Laufe dieses Jahres in die klinische
Routine integrieren. „Gerade Patienten mit leichter Demenz sind besonders
gefährdet, während eines Krankenhausaufenthaltes und auch in der Zeit
danach weiter abzubauen. Dem kann man mit speziellen Bewegungsprogrammen,
kognitivem Training und stärkerer Einbeziehung der Angehörigen
entgegentreten“, sagt der renommierte Geriater.

Bauer startet mit konkretem Verbundprojekt

„Unsere Forschungsprojekte richten sich nach den Anliegen der Patienten,
wie wir sie in der Klinik täglich erleben. So können wir neue Erkenntnisse
frühzeitig in die Krankenversorgung einbringen“, betonte Bauer, der seit
September der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie als Präsident vorsteht.
Ein entsprechendes Projekt unter seiner Federführung, vom Land Baden-
Württemberg gefördert, ist bereits angelaufen und wird in den kommenden
drei Jahren mit etwa 1,2 Millionen Euro gefördert. Gemeinsam mit Kollegen
der Universitätskliniken Heidelberg, Ulm und Freiburg will er darin unter
anderem untersuchen, wie die medikamentöse Behandlung der häufig chronisch
kranken, alten Menschen besser an deren Bedürfnisse angepasst werden kann:
Was erwarten die Patienten selbst von der Therapie? Wie bewerten sie
selbst Nebenwirkungen, wollen sie diese überhaupt noch in Kauf nehmen?
Nützen die Medikamente beispielsweise auch überwiegend bettlägerigen
Patienten? Stellt sich der Nutzen direkt ein oder erst nach mehrjähriger
Einnahme – die diese Patienten eventuell nicht mehr erreichen?

Professor Bauer wird auch in die Betreuung des Graduiertenkollegs
„Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“ am Netzwerk Alternsforschung der
Universität Heidelberg einsteigen. Das Kolleg für 13
Nachwuchswissenschaftler wird ebenfalls von der Robert Bosch Stiftung
gefördert und hat zum Ziel, in interdisziplinärer Perspektive innovative
Ansätze für eine verbesserte Krankenhausversorgung von Menschen mit Demenz
zu erforschen.

Darüber hinaus beschäftigt sich Professor Bauer schon seit seiner Zeit an
der Universität Erlangen-Nürnberg mit dem altersbedingten Abbau der
Skelettmuskulatur (Sarkopenie) und der erhöhten Stressanfälligkeit alter
Menschen. „Es gibt noch wenige Daten zu Risikogruppen. Aber gerade sie
sind besonders gefährdet, nach einem Krankenhausaufenthalt, z.B. wegen
eines Bruchs, so stark abzubauen, dass sie ihren
Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können. Dies gilt es zu
verhindern“,
so Bauer.


www.bethanien-heidelberg.de