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Checkliste zeigt Warnzeichen für Bluthochdruck-Notfall an
Regelmäßiges Blutdruckmessen ist die wichtigste Vorsorgemaßnahme, um die
schwerwiegenden Folgen eines unbehandelten Bluthochdrucks wie
Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Vorhofflimmern oder
Nierenschädigung zu verhindern. Besonders problematisch ist es, wenn der
Blutdruck plötzlich ansteigt und Werte in Ruhe z. B. von 190-200 mmHg
(oberer Wert) oder mehr erreicht. Für Patienten entscheidend für das
weitere Vorgehen in dieser beunruhigenden Situation ist, ob der hohe
Blutdruck nur mit geringfügigen Missempfindungen wie Gesichtsröte,
leichtem Kopfweh, Unruhegefühl, schnellerem Schwitzen unter Belastung
auftritt und der Patient keine ernsten Beschwerden hat. Dann handelt es
sich um eine Bluthochdruck-Krise.
Wenn jedoch der hohe Bluthochdruck mit ernsten Beschwerden verbunden ist,
liegt ein Bluthochdruck-Notfall vor. Als ernste Beschwerden eingestuft
werden Brustschmerzen, Atemnot, neurologische Ausfälle (Seh- und
Sprechstörungen), Krampfanfälle wie bei Epilepsie (nicht Wadenkrämpfe),
Benommenheit, Lähmungen, Übelkeit, Erbrechen und Nasenbluten. „Beim
Bluthochdruck-Notfall muss sofort unter der 112 der Notarzt alarmiert
werden, weil Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge sein können“, warnt
Prof. Dr. med. Thomas Budde vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen
Herzstiftung. „Diese starken Beschwerden sind für die Beurteilung
entscheidend, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht, und nicht
die absolute Höhe des Blutdrucks, die durchaus auch unter 200/100 mmHg
liegen kann“, betont der Kardiologe am Alfried Krupp-Krankenhaus Essen.

Checkliste hilft einzuordnen: Notfall oder Entwarnung?
Eine Checkliste der Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/blutdruck-
anstieg zeigt an, in welchen Fällen man bei deutlichem Blutdruck-Anstieg
den Notarzt alarmieren sollte. Wichtig: Beim Anruf der Rettungsleitstelle
unbedingt den Verdacht auf Bluthochdruck-Notfall äußern, damit nicht ein
Krankenwagen geschickt wird, sondern ein Rettungswagen mit Notarzt. Nur er
kann sofort am Einsatzort die Behandlung beginnen.

Bluthochdruck-Krise: Ruhe bewahren und Blutdruck wie vom Arzt verordnet
senken
Für die Bluthochdruck-Krise, bei der es durch den hohen Blutdruck zu
geringfügigen Missempfindungen kommt, hat der Arzt mit dem Patienten, der
in den meisten Fällen bereits mit Medikamenten behandelt wird, in der
Regel besprochen, was zu tun ist. Tritt ein hoher Blutdruck z. B. von über
190/100 mmHg erstmals ohne ernste Beschwerden auf, kann es sich um einen
Zufall handeln. Dann sollten Betroffene nicht in Panik geraten, sondern
sich ruhig hinlegen, Musik hören und eine halbe Stunde warten und dann
sehen, wie sich der Blutdruck verhält. In aller Regel gehen die
Blutdruckwerte auf etwa 160/100 mmHg zurück. Ist der Patient in ärztlicher
Behandlung, dann ist er in der Regel vom Arzt darüber informiert worden,
wie er selbst den krisenhaft erhöhten Blutdruck, der oft durch Stress
verursacht ist, senken kann, z. B. mit dem Blutdrucksenker Nitrendipin 10
mg oder Nisoldipin 10 mg. Damit wird eine Senkung des Blutdrucks von 20-30
mmHg erreicht. Eine stärkere Senkung ist nicht erwünscht. Auch andere
Medikamente, z. B. das sedierende Blutdruckmittel Clonidin, können bei
einem krisenhaften Blutdruckanstieg in Frage kommen. Ebenso Nitrospray,
das aber den Nachteil hat, zu Schwindelzuständen führen zu können. Eine
andere Möglichkeit ist das Blutdruckmedikament, mit dem der Patient
sowieso behandelt wird, zusätzlich nochmal einzunehmen.
„Oft geht die Blutdruckerhöhung darauf zurück, dass Patienten ihre
Blutdruckmedikamente nicht eingenommen haben. Dann sollten sie dies
unverzüglich nachholen“, rät Prof. Budde. Auch nach einer Bluthochdruck-
Krise sollte der Blutdruck die nächsten Tage sorgfältig überwacht werden.

Erhöhter Blutdruck wird erstmalig gemessen, geht aber nicht runter: Was
tun?
Wenn der krisenhaft erhöhte Blutdruck zum ersten Mal gemessen wird, sich
aber nicht senken lässt und unverändert hoch bleibt, ist eine sofortige
Behandlung beim Arzt oder in der Klinik-Ambulanz angezeigt.

Bluthochdruck-Notfall-

Checkliste: Mit einer kostenfreien Notfall-
Checkliste bietet die Deutsche Herzstiftung unter www.herzstiftung.de
/blutdruck-anstieg (PDF-Download) wertvolle Hilfen zur raschen Klärung, ob
ein Bluthochdruck-Notfall vorliegt und was zu beachten ist.

Neue Ratgeber: Die Expertenschrift „Therapie des Bluthochdrucks:
plötzlicher Blutdruckanstieg“ (4 Seiten) oder der neue Ratgeber
„Bluthochdruck: Was tun?“ (56 Seiten) können jeweils kostenfrei bei der
Herzstiftung angefordert werden: per Tel. unter 069 955128400,  per E-Mail
unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter www.herzstiftung.de
/Bluthochdruck-Sonderband.html