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In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen an Diabetes
erkrankt. Jedes Jahr kommen etwa 270.000 hinzu. Das Deutsche Zentrum für
Diabetesforschung (DZD) erforscht Ursachen, Vorbeugung und Behandlung der
Stoffwechselerkrankung. Es entwickelt personalisierte Präventions- und
Therapiekonzepte. Wie Forschungsergebnisse schnell den Weg in die
medizinische Versorgung schaffen, erläutern DZD-Wissenschaftler auf dem
60. Deutschen Kongress für Endokrinologie (15. bis 17. März 2017) in
Würzburg in zahlreichen Symposien.

Auf dem 60. Deutschen Kongress für Endokrinologie präsentieren
Wissenschaftler des DZD ihre Forschungsbereiche und aktuelle Ergebnisse.
„Besonderes Augenmerk legt das DZD auf einen zeitnahen Transfer der
Ergebnisse aus dem Labor in die medizinische Versorgung“, erläutert
Professor Dr. Martin Hrabě de Angelis, Sprecher und Mitglied des DZD-
Vorstands. Denn neue Ansätze, um Diabetes zu vermeiden und zu behandeln
sowie Folgeerkrankungen vorzubeugen, werden dringend benötigt.

In seinem Vortrag „Novel pharmacotherapies of obesity“ berichtet Professor
Dr. med. Matthias Tschöp, Direktor des Instituts für Diabetes und
Adipositas (IDO) des Helmholtz Zentrums München, über neue Therapieansätze
zur personalisierten Prävention und Behandlung von Diabetes und
Adipositas. Welche „Chancen und Risiken medikamentöse Therapieansätze“ bei
Adipositas haben, beleuchtet Professor Dr. med. Matthias Blüher, DZD-
Forscher an der Universitätsmedizin Leipzig.
Um die Entstehung von Diabetes und neue Therapien zu untersuchen, ist die
Maus ein erfolgreiches Modell. Mit der Deutschen Diabetes-Mausklinik
verfügt das DZD über eine herausragende Forschungseinrichtung. Gemeinsam
mit seinem DZD-Kollegen Tschöp spricht Hrabě de Angelis, Direktor des
Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München und
Professor an der Technischen Universität München, auf dem DGE-Kongress zum
Thema „Mausmodelle für Diabetes mellitus und Adipositas“.
„Diabetes und Knochen“ stehen im Mittelpunkt des Vortrags der DZD-Experten
Professor Dr. med. Andreas Pfeiffer von der Charité Berlin und dem
Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE). Im ärztlichen
Fortbildungsprogramm berichtet Prof. Dr. med. Michael Roden, Mitglied des
DZD-Vorstands und wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Diabetes
Zentrums, über „Neues in der medikamentösen Diabetes-Therapie – was ist
für den Hausarzt wichtig zu wissen?“

„Das Besondere an der Forschung im DZD ist die enge interdisziplinäre
Zusammenarbeit der Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen mit
verschiedenen Forschungsschwerpunkten“, sagt Professor Dr. med. Matthias
M. Weber, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(DGE). Dadurch entstünden innovative Forschungsansätze wie zum Beispiel
zur epigenetischen Vererbung einer durch Fehlernährung erworbenen
Stoffwechselstörung oder auch zur Entwicklung neuer Therapien. „Nur wenn
es gelingt, Forschungsergebnisse schnell in die Praxis zu bringen, sind
wir gerüstet, um auf die Herausforderungen der ‚Diabetes-Welle‘ zu
reagieren und unsere Patienten optimal zu behandeln“, betont Weber.

Über das DZD:
Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) wurde 2009 auf Initiative
des Bundes und des Ministeriums für Forschung und Bildung (BMBF)
gegründet. Es bündelt vorhandene Kapazitäten, Kompetenzen sowie modernste
Infrastrukturen, um so die translationale Diabetesforschung in Deutschland
auf neue Beine zu stellen. Inzwischen zählt das DZD zu den weltweit
führenden Einrichtungen in der translationalen Diabetesforschung.

Terminhinweise:
Pressekonferenz anlässlich des 60. Deutschen Kongresses für Endokrinologie
der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Termin: Mittwoch, 15.03.2017, 11:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Congress Centrum Würzburg (CCW); Raum 7-9
Anschrift: Kranenkai, Eingang B, 97070 Würzburg

Meet the Experts
Mausmodelle für Diabetes mellitus und Adipositas
Matthias Tschöp, München + Martin Hrabe De Angelis, München
Termin: Mitwoch, 15.03.2017, 14:30 bis 16:00 Uhr

S12: Hot topics in translational obesity research
gemeinsam mit Sektion Diabetes
Obesity driven microglia activation and damage in the brain
Ingo Bechmann, Leipzig
Having fat cravings? …perhaps its all in your head…
Wiebke Fenske, Leipzig
Roux-en-Y gastric bypass associated changes on bile acid cycling and gut
microbiota
Florian Seyfried, Würzburg
Novel pharmacotherapies of obesity
Matthias Tschöp, München
Termin: Freitag, 17.03.2017, 16:30 bis 18:00 Uhr

www.dge2017.de

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den
Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen – zum
Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in
Hoden und Eierstöcken – „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“
in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen wie
Speichel- oder Schweißdrüsen ihre Sekrete nach „außen“ ab.