Pin It

Schmerzmediziner und Hausärzte - Gemeinsam gegen die Schmerzchronifizierung  DGS / Leissl„Wir Schmerzmediziner wollen gemeinsam mit den
Hausärzten gegen die Chronifizierung von Schmerzen arbeiten“, sagte Dr.
Johannes Horlemann, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für
Schmerzmedizin (DGS) beim Pre-Congress des Deutschen Schmerz- und
Palliativtages. Unter dem Motto „Hausärzte und Schmerzmediziner –
gemeinsam gegen die Schmerzchronifizierung“ fand dort erstmalig eine
gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der DGS und des Deutschen
Hausärzteverbands statt. „Wir wollen Schnittstellen zwischen Hausarzt und
Schmerzmediziner aufzeigen, gemeinsam mögliche Lösungen finden und die
Zusammenarbeit optimieren“, so Horlemann weiter.

Rund die Hälfte aller Schmerzpatienten leiden unter Rückenschmerzen. Das
zeigen z. B. erste Auswertungen aus dem DGS-PraxisRegister Schmerz, dem
weltweit größten Schmerzregister. Damit sind Rückenschmerzen eine
Volkskrankheit, mit der täglich sowohl Hausärzte als auch Schmerzmediziner
konfrontiert werden. Laut Empfehlungen der Nationalen Versorgungsleitlinie
Kreuzschmerz können bis zu 90 Prozent der symptomatischen
Bandscheibenvorfälle durch eine konservative Therapie beherrscht werden.
Dennoch werden jährlich rund 100.000 dieser Patienten in Deutschland
operiert. Ein Beispiel, das den Optimierungsbedarf in der Therapie von
Rückenschmerzen demonstriert.

Ähnlich sieht es bei Kopfschmerzen aus, unter denen bis zu 20 Prozent der
Patienten leiden, die in eine Hausarztpraxis kommen. Ähnlich wie Patienten
mit Rückenschmerzen, sind Patienten mit Kopfschmerzen stark in ihrem
Alltag beeinträchtigt.

Ein enger Austausch zwischen Schmerzmedizinern und Hausärzten soll nun
dazu beitragen, Schmerzen erfolgreicher zu behandeln. Dazu wird es auch
zukünftig gemeinsame Fortbildungen geben. Die beteiligten
Fachgesellschaften, Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin und der
Deutsche Hausärzteverband, rufen zudem dazu auf, sich auch vor Ort
interdisziplinär zu vernetzen und sich z. B. zu konkreten Patientenfällen
auszutauschen.

Weitere Informationen unter www.schmerz-und-palliativtag.de