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An der Präsentation der Roadshow in Dresden nahmen neben Prof. Michael Albrecht, dem Medizinischen Vorstand des Uniklinikums, auch Leonie Mosig und PD Dr. Barbara Ludwig teil.  Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer33 Aufsteller mit jeweils einer Patientengeschichte aus einem der
insgesamt 33 deutschen Uniklinika sind ab sofort im Foyer des Universitäts
Kinder-Frauenzentrums (Haus 21) des Universitätsklinikums Carl Gustav
Carus zu sehen. Mit dieser Ausstellung, die offiziell am 21. März in
Berlin startete, machen die deutschen Universitätsklinika auf die wichtige
Rolle der Hochschulmedizin in Deutschland aufmerksam. An der Präsentation
der Roadshow in Dresden nehmen am Freitagmittag (24. März) neben Prof.
Michael Albrecht, dem Medizinischen Vorstand des Uniklinikums, auch Leonie
Mosig und PD Dr. Barbara Ludwig teil. Leonie war das erste Kind in
Deutschland, dem Inselzellen transplantatiert wurden.

Der heute 12-jährigen Leonie musste 2014 nach einer ihr Leben bis dahin
bestimmenden Leidensgeschichte die Bauchspeicheldrüse entfernt werden. Die
dort angesiedelten Inselzellen konnte die Diabetologin PD Dr. Ludwig aus
dem Organ lösen und ihr danach wieder implantieren. – In Deutschland ist
dies nur am Dresdner Uniklinikum möglich. Von dieser Erfolgsgeschichte
kündet nun einer der Foto-Aufsteller, der Leonie in Lebensgröße zeigt. Er
wird danach auf eine Reise durch ganz Deutschland gehen und neben 32
weiteren Patientengeschichten in den deutschen Universitätsklinika, aber
auch auf Bahnhöfen und in Rathäusern zu sehen sein. In Dresden sind die
Aufsteller bis zum 30. März und ein zweites Mal vom 22. April bis zum 4.
Mai – dann im Diagnostisch-Internistisch-

Neurologischen Zentrum zu sehen.

„Die Geschichten bewegen, weil diese 33 kleinen und großen Patienten uns
einen ganz privaten Einblick in ihr Leben gestatten. Gleichzeitig
verdeutlichen diese Einzelschicksale, wie wichtig die Hochschulmedizin für
das deutsche Gesundheitssystem ist und was die Mitarbeiter dort täglich
leisten“, sagt Prof. Michael Albrecht. Der Medizinische Vorstand des
Dresdner Uniklinikums ist zugleich 1. Vorsitzender des Verbands der
Universitätsklinika Deutschlands e.V.. Die deutschen Universitätsklinika
verbinden Forschung, Lehre sowie Krankenversorgung. Sie entwickeln
Innovationen, von denen pro Jahr fast zwei Millionen stationär behandelte
Patienten profitieren. Sie sind Vorreiter bei neuen Behandlungsverfahren
und bei der Entwicklung zukunftsweisender Strukturen im Gesundheitswesen.
Die Patientengeschichten zeichnen auf persönliche Art ein Bild dieser
Leistungen und verdeutlichen so, wie wichtig die Hochschulmedizin und das
Engagement seiner Mitarbeiter für das deutsche Gesundheitssystem ist.

Leonies Geschichte
Zwei Jahre war Leonie Mosig aus Dresden, als sie erstmals unter starken
Bauchschmerzen litt. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse waren der Grund.
Für das Mädchen folgten in den weiteren acht Jahren zahlreiche
Operationen, in denen die Entzündungsherde entfernt wurden. Bei
Erwachsenen mit gleicher Diagnose ist es nach einer schweren Entzündung
der Bauchspeicheldrüse durchaus üblich, das Organ zu entfernen. Da die
Bauchspeicheldrüse lebenswichtiges Insulin produziert, werden die
Patienten dadurch zwangsläufig zu Diabetikern. Daher hatten sich die Ärzte
ihre Entscheidung bei Leonie nicht leicht gemacht. Sie entfernten erst
einen Teil und dann die gesamte Bauchspeicheldrüse. Die darin enthaltenen
körpereigenen Zellen löste die Diabetologin PD Dr. Barbara Ludwig aus dem
Organ und bereitete sie dann so auf, dass sie nach der Transplantation das
lebenswichtige Insulin in der Leber produzieren. Bereits 30 Mal wurde die
nur in Dresden etablierte Übertragung von Inselzellen an Erwachsenen
vorgenommen – Leonie war das erste Kind. Die mehr als 200.000 Inselzellen
aus der Bauchspeicheldrüse übernehmen in Leonies Leber nun einen Teil der
Blutzuckerregulation. Leonie lebt nun schmerzfrei. Sie besucht die sechste
Klasse eines Dresdner Gymnasiums.

www.uniklinikum-dresden.de