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Podiumsdiskussion Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs auf der 8. Berliner
Stiftungswoche
„Was hält uns zusammen? Engagement, Erfahrungen
und Stärken von jungen Krebspatienten.“ war der Titel der
Podiumsdiskussion der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs am
Dienstag (25. April 2017) in der Google-Repräsentanz Deutschland in
Berlin. Die im Jahr 2014 gegründete Stiftung nahm bereits zum zweiten Mal
an der Berliner Stiftungswoche teil.

„Das ehrenamtliche Engagement der jungen Frauen und Männer, die an Krebs
erkrankt sind oder waren, ist außerordentlich groß. Dass sie sich trotz
ihrer schweren Erkrankung und neben Ausbildung und Berufsleben für andere
Betroffene einsetzen, ist für die Gesell-schaft ein großer Gewinn.
Gemeinsam mit ihnen haben wir in den vergangenen zwei Jahren verschiedene
Projekte für andere Betroffene entwickelt, die sehr erfolgreich angelaufen
sind“, so Prof. Dr. med. Mathias Freund, Kuratoriumsvorsitzender der
Stiftung.

Prof. Dr. med. Diana Lüftner, Vorstandsmitglied der DGHO Deutsche
Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. und
Oberärztin an der Berliner Charité, kritisierte die Diskriminierung von
jungen Krebspatienten im Berufsleben scharf: „Dass bspw. ein Arbeitgeber
im öffentlichen Dienst den bereits zugesagten Ausbildungsplatz für einen
meiner Patienten nach Bekanntwerden einer geheilten Krebserkrankung
zurückgezogen hat, ist beschämend.“
Lea Marlen Woitack, Schauspielerin und erste Botschafterin der Deutschen
Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs hob die Notwendigkeit hervor, das
Thema von jungen Erwachsenen mit Krebs in die Öffentlichkeit zu
transportieren. Nur durch eine entsprechende Sensibilisierung für die
besonderen Fragestellungen im Rahmen von Krebserkrankungen bei jungen
Erwachsenen könnten Verbesserung im Bereich der medizinischen und
psychosozialen Versorgung erreicht werden.

Benjamin Köhler, Fußballspieler beim 1. FC UNION BERLIN, der an Krebs
erkrankt war, geht offen mit seiner Erkrankung um und will andere
motivieren, dass sich der Kampf gegen den Krebs lohnt. „Ich wollte so
schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen“, so Köhler, der die
besondere Unterstützung und der Mannschaft und der Fans betonte. Der
24-jährige Timur, der als Rhodes-Stipendiat Politikwissenschaften in
Oxford studiert, war vor drei Jahren an Hodenkrebs erkrankt, engagiert
sich seit anderthalb Jahren für die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene
mit Krebs und hat unter anderem an der Entwicklung und Umsetzung  des
Stiftungsprojekts „Jung & Krebs – Erste Hilfe – Tipps von Betroffenen“
mitgearbeitet.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurde das neue Projekt TREFFPUNKT
präsentiert. Junge Menschen, die an Krebs erkrankt sind, suchen in
Deutschland oft vergeblich nach persönlichem Austausch und
Vernetzungsmöglichkeiten mit gleichaltrigen Betroffenen. Um das zu ändern,
sollen bundesweit TREFFPUNKTE der Stiftung entstehen. (https://www.junge-
erwachsene-mit-krebs.de/projekte/treffpunkt/)

Vom 18. bis 28. April 2017 machen mehr als 100 in der Hauptstadt ansässige
Stiftungen mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten auf ihr
bürgerschaftliches Enga-gement innerhalb der Stiftungswoche unter dem
diesjährigen Motto „Was uns zusam-menhält“ aufmerksam. Themen der
vergangenen sieben Jahre waren unter anderem „Aufbruch zu mehr
Demokratie“, „Digitales Leben in der analogen Welt“ bis hin zu „Von der
Würde des Menschen“.

Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist im Juli 2014 von
der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e. V.
gegründet worden. Ihre Ar-beit ist als gemeinnützig anerkannt und wird
ausschließlich durch Spenden finanziert. Jährlich erkranken ca. 15.000
Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren an Krebs.

(Die angegebene Genderform vertritt beide Geschlechter.)