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Pflegedirektor Edgar Reisch übergab Lena Weeber, Kardiologische Intensivstation, den Scheck für den ersten Preis.
Pflegedirektor Edgar Reisch übergab Lena Weeber, Kardiologische Intensivstation, den Scheck für den ersten Preis.

Vielfältige Projekte von der Mundpflege auf der Intensivstation bis zur
Aufbewahrung persönlicher Gegenstände / Projekte mit hoher Relevanz für
die Praxis

Wie können verschiedene Berufsgruppen Hand in Hand zusammenarbeiten? Wie
lässt sich die Mundpflege am besten in den Tagesablauf einer
Intensivstation integrieren? Die Fragen und Herausforderungen im
pflegerischen Alltag an einem Krankenhaus der Maximalversorgung sind
vielfältig. Kluge Köpfe, kreative Ideen,  analytische Fähigkeiten  und die
Bereitschaft diese Themen anzupacken gibt es unter den 3.700 Pflegenden am
Universitätsklinikum Heidelberg reichlich. Die besten Projekte wurden
jetzt während des Pflegfachsymposiums „Nurse Summer School“ mit dem 1.
Heidelberger Pflegepreis ausgezeichnet.

„Die hohe fachliche Qualität der eingesandten Arbeiten zeugt von einer
hohen Leistungsdichte und einer großen fachlichen Expertise unserer
Pflegenden“, freut sich Pflegedirektor Edgar Reisch. Gefragt waren
praxisrelevante Projekte, die nachweislich die Patientenversorgung
verbessern. Beteiligt haben sich zwölf Pflegeteams verschiedener Stationen
und Ambulanzen des Universitätsklinikums Heidelberg. Die Jury – besetzt
mit dem Pflegedirektor, der Leitenden Ärztlichen Direktorin Prof. Annette
Grüters-Kieslich und der Kaufmännischen Direktorin Irmtraut Gürkan –
wählte die Siegerprojekte aus.

Erster Platz: Patienten im Notfall-Behandlungsraum optimal versorgen

Der erste Preis und 1.500 Euro gingen an das Team der kardiologischen
Intensivstation in der Medizinischen Universitätsklinik. Lena Weeber und
ihre Mitstreiter entwickelten eine interprofessionelle Richtlinie für die
Versorgung kritisch kranker Patienten im Notfall-Behandlungsraum auf der
Station Kardio-Intensiv. Ärztliche und pflegerische Schnittpunkte und
Handlungsabläufe, wie z. B. Tätigkeitsbeschreibungen oder Zuständigkeiten,
sind nun genau definiert – eine Optimierung für die effiziente und
effektive Versorgung der internistischen Notfall-Patienten.

Zweiter Platz: Mundpflege in den Tagesablauf einer Intensivstation
integrieren

Über den zweiten Preis und 1.000 Euro freuten sich Martina Konrad und
Angelika Brobeil gemeinsam mit ihren Teams der kardiochirurgischen und
interdisziplinären Intensivstation in der Chirurgischen
Universitätsklinik. Die ausgezeichnete Arbeit hat hohe praktische
Relevanz: Brobeil und Co. widmeten sich in einer Beobachtungsstudie im
eigenen Arbeitsumfeld der Mundpflege ihrer beatmeten Patienten. Dazu
verwendeten sie ein standardisiertes Mundpflegeprodukt, mit dem sich die
Mundpflege der Patienten schnell, sicher und hygienekonform durchführen
lässt. Ergebnis: Die Mundhygiene bei Intensivpatienten lässt sich fortan
optimal und häufiger durchführen – und das bei hoher Motivation und
Zufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen.

Dritte Plätze: Wichtige persönliche Gegenstände aufbewahren und Pelvic
Care Nurse in der Frauenklinik

Der dritte Platz (jeweils 500 Euro) wurde zweimal vergeben. Jenny Knapp
und das Team der herzchirurgischen Allgemeinstation hatten eine einfache,
aber geniale Idee, mit der sich Zeit und Nerven sparen lässt: Bevor die
Patienten von Station aus in den OP-Saal und von dort auf die
Intensivstation gebracht werden, werden alle wichtigen persönlichen
Gegenstände, wie z. B. Brille oder  Zahnprothese, in eine gelbe Kiste
gelegt. Diese begleitet die Patienten auf ihrem Weg durch die Klinik und
erspart dem Personal fortan die aufwändige Suche nach Brille, Kulturbeutel
und Co. Somit verringerte sich im Projektzeitraum die Zahl der Anrufe auf
der herzchirurgischen Allgemeinstation („Könnt ihr mal bitte die
Zahnprothese von Herrn Müller auf Intensivstation bringen?“) um 90
Prozent.

Ebenfalls über Platz 3 freuten sich Erika Stubbe-Schmitt, Leiterin der
Ambulanz in der Frauenklinik, und Katharina Günther, Pelvic Care Nurse in
der Frauenklinik. Beide implementierten das noch junge Berufsbild der
Pelvic Care Nurse – diese kümmert sich um Patientinnen mit gynäkologischen
Krebserkrankungen im Bereich des Beckens – in die Arbeitsabläufe der
Frauenklinik-Ambulanz. Außerdem überraschte das Ambulanz-Team ihre
Patientinnen mit selbst hergestellten Beckenkissen. Funktionell ähneln
diese den bereits bekannten Herzkissen für Brustkrebspatientinnen. Die
Kissen lindern Narbenschmerzen und erleichtern ein Abfließen der
Lymphflüssigkeit.

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg:
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten
medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der
Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten
biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist
die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche
Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund
12.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung
und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca.
1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten vollstationär, 56.000
mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant
behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der
Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit
studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
www.klinikum-heidelberg.de