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Prof. Rainer Sabatowski, Leiter es Universitäts SchmerzCentrums  Foto: Uniklinikum Dresden
Prof. Rainer Sabatowski, Leiter es Universitäts SchmerzCentrums Foto: Uniklinikum Dresden

Ergänzend zu den ärztlichen und therapeutischen Maßnahmen gegen chronische
Schmerzen rücken die Initiativen zur Patientenselbsthilfe stärker in den
Mittelpunkt. – Auch im Großraum Dresden gibt es hier noch großen Bedarf,
weshalb der bundesweit agierende SchmerzLOS e.V. ein neues Angebot
etablieren möchte: Die Patientenorganisation lädt gemeinsam mit dem
Universitäts SchmerzCentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus
Dresden zum ersten Patientenforum am Sonnabend, dem 26. August 2017, um
10.30 Uhr ins Medizinisch-Theoretische Zentrum (Fiedlerstraße 42, 01307
Dresden) ein.

Neben Vorträgen und Erfahrungsberichten zu den Themenfeldern „chronische
Schmerzen“ und „Wege aus der Schmerzfalle“ steht an dem Vormittag die
Gründung einer Selbsthilfegruppe für Dresden und Umgebung auf dem
Programm. Ziel dieser Initiative ist es, zusätzliche Angebote zu
etablieren, die Schmerzpatienten bei der körperlichen und seelischen
Bewältigung ihrer chronischen Erkrankungen unterstützen.

In Deutschland leiden rund 2,2 Millionen Menschen an so starken
chronischen, nicht-tumorbedingten Schmerzen, dass sie zu schweren
körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen.  – Dieses als
Schmerzkrankheit bezeichnete Leiden bestimmt das Leben der Betroffenen.
Als Vorreiter in Sachsen hat das Dresdner Uniklinikum vor gut 15 Jahren
mit dem Universitäts SchmerzCentrum (USC) eine gezielte tagesklinische
Behandlung von Menschen mit chronischen Schmerzen etabliert. Ausgangspunkt
war und ist, dass diese Erkrankung sowohl physische als auch psychische
Anteile aufweist. „Die im SchmerzCentrum angebotene  interdisziplinäre,
multimodale Therapie umfasst ärztlich-medizinische, psychotherapeutische,
physiotherapeutische sowie kunsttherapeutische Komponenten, die eng
miteinander abgestimmt sind und sich inhaltlich ergänzen“, sagt der Leiter
des USC, Prof. Rainer Sabatowski.

Der Erfolg dieser zeitlich begrenzten Therapieangebote kann durch weitere
Aktivitäten der Betroffenen verstärkt werden. Dazu gehört auch der
persönliche Austausch unter Betroffenen. „In der Gruppe kann man sich eher
öffnen und erfährt durch die ähnliche Situation viel Verständnis“, sagt
Heike Norda, Vorsitzende des SchmerzLOS e.V. und selbst Betroffene. „Durch
den Austausch in einer Selbsthilfegruppe gewinnen viele Teilnehmer an
Selbstbewusstsein und können besser für sich selbst eintreten. Denn Nicht-
Betroffene, selbst Familienangehörige, können sich oft nicht in unsere
Situation hineinversetzen“, so Heike Norda weiter. Sie kommt am Sonnabend
selbst nach Dresden und berichtet aus der Sicht einer Patientin über den
Chronischen Schmerz und dessen Bewältigung. „Als informierte Patientin
kann ich meine Erkrankung besser akzeptieren und bin in der Lage, auf
Augenhöhe mit meinen Behandlern zu diskutieren und gleichberechtigt über
die Therapien mitzuentscheiden“, erklärt die SchmerzLOS-Vorsitzende.

Zu dem Patientenforum „Was verstehen wir von Schmerz?“ laden Prof. Rainer
Sabatowski und die Vereinigung aktiver Schmerzpatienten „SchmerzLOS e.V.“
ein. Die Veranstaltung findet statt am

Samstag, dem 26. August 2017, um 10.30 Uhr,
im Hörsaal 1 des Medizinisch-Technischen Zentrums,
Fiedlerstraße 42, 01307 Dresden.

Es referieren die Ärztin Dr. Anke Preissler sowie die Psychotherapeutin
Dr. Ulrike Kaiser vom USC und Heike Norda, Vorsitzende der Vereinigung
aktiver Schmerzpatienten SchmerzLOS e.V. Im Anschluss an die Vorträge kann
mit den Experten diskutiert werden. Der Eintritt ist frei. Abschließend
ist die Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe für Schmerzpatienten in
Dresden vorgesehen.