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Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Mitglied im Wiss. Beirat der Deutschen Herzstiftung, stellv. Ärztlicher Direktor, Deutsches Herzzentrum München  Jörg Müller
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Mitglied im Wiss. Beirat der Deutschen Herzstiftung, stellv. Ärztlicher Direktor, Deutsches Herzzentrum München c Jörg Müller

Wer bei einem Herzinfarkt die Infarktsymptome (http://www.herzstiftung.de
/Anzeichen-Herzinfarkt.html) richtig einordnet und sofort über den Notruf
112 den Rettungswagen alarmiert, kann sein Herz vor dauerhaften Schäden
(Herzschwäche) bewahren. „Leider sind aber mehr als die Hälfte aller
Herzinfarktsterbefälle vor Erreichen der Klinik zu beklagen, weil die
Betroffenen bei Infarktverdacht zu lange vor der 112 zögern oder die
Infarkt-Symptome nicht richtig zuordnen“, berichtet Prof. Dr. med.
Heribert Schunkert vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen
Herzstiftung und stellv. Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums
München. Beim Herzinfarkt zählt jede Minute, weil der Infarkt jederzeit
lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen (Kammerflimmern) auslösen kann und
zum Untergang von Herzgewebe führt. Jedes Jahr erleiden fast 300.000
Menschen einen Herzinfarkt, über 48.000 sterben daran. „Andererseits kann
bei raschem Handeln jeglicher Schaden vom Herzmuskel abgewendet und das
Leben meist in unveränderter Leistungsfähigkeit fortgesetzt werden, wenn
es gelingt das durch den Blutpfropf verschlossene Herzkranzgefäß wieder zu
eröffnen“, so Prof. Schunkert.
Was Herzpatienten mit KHK oder nach überstandenem Herzinfarkt für ihre
Herzgesundheit tun sollten, darüber informiert der Experten-Ratgeber „Herz
in Gefahr: Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt“. Der Band (160 S.) kann
unter http://www.herzstiftung.de/Koronare-Herzkrankheit-Sonderband.html
(Tel. 069 955128400, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) kostenfrei
angefordert werden.

Expertenrat: Wie man sich vor erneutem Infarkt schützt

Unterschätzte Nachsorge: Ist nach dem Herzinfarkt vor dem Herzinfarkt?
Auch wenn der Infarkt unbeschadet überstanden wurde, hört die Herzinfarkt-
Behandlung nicht im Katheterlabor auf: Die koronare Herzkrankheit (KHK),
die den Herzinfarkt verursacht hat, besteht nämlich fort und muss
dauerhaft mittels einer Dreifachtherapie behandelt werden. „Dass die KHK
fortbesteht, verdrängen viele Infarktpatienten, die sich aufgrund der
erfolgreichen Stent-Behandlung in Sicherheit wiegen. Wer aber weitermacht
wie vor dem Infarkt ohne seine KHK zu behandeln, riskiert den erneuten
Herzinfarkt“, warnt Schunkert. „Das muss aber nicht sein, sofern
Herzpatienten die Rehabilitation ernst nehmen.“ Erst die Dreifachtherapie
in der Nachsorge kann das Fortschreiten der KHK bremsen. Zur Therapie
gehört erstens die Einnahme von Medikamenten u. a zur Verhinderung der
Gerinnselbildung, zur Cholesterinsenkung sowie zur Behandlung von
Bluthochdruck und Herzmuskel. Nötig ist zweitens eine Lebensstiländerung
mit regelmäßiger Ausdauerbewegung (am besten 5-mal die Woche je 30
Minuten) und gesunder Ernährung, wie sie die Mittelmeerküche bietet
(http://www.herzstiftung.de/Rezept-Tipps-Mittelmeerkueche/). Drittens
kommt es auf eine konsequente Ausschaltung aller Infarkt-Risikofaktoren
wie Diabetes, Übergewicht, Rauchen und Stress an. In der Rehabilitation
können Herzinfarktpatienten lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen, machen
sich mit einem gesunden Lebensstil vertraut und setzen sich mit Fragen zur
beruflichen Wiedereingliederung auseinander. Nach Schätzungen entscheidet
sich nur ca. die Hälfte der Herzinfarktpatienten für eine Reha. Zirka 20
bis 30 Prozent dieser Patienten benötigen eine psychologische Betreuung
etwa zur Verarbeitung von Ängsten vor dem erneuten Infarkt.

Tipps und Infos
Weitere Infos erhalten Betroffene und Angehörige in dem Ratgeber „Herz in
Gefahr – Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt“. Der Band (160 S.)
informiert über Möglichkeiten der Vorbeugung, Diagnose und Therapie der
KHK/Herzinfarkt und ist kostenfrei erhältlich unter www.herzstiftung.de
/khk-sonderband.html oder per Tel. unter 069 9551228400 oder per E-Mail
unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!