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Venengymnastik für den Alltag und auf Reisen  Bild: Deutsche Gesellschaft für Angiologie
Venengymnastik für den Alltag und auf Reisen Bild: Deutsche Gesellschaft für Angiologie

- Am 13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag
- Zahl der Thrombosen wird künftig weiter steigen
- Selbst Sportler und Menschen mit langen Beinen sind gefährdet

Wer häufig mit dem Flugzeug verreist oder schon einmal nach einer
Operation ein paar Nächte im Krankenhaus bleiben musste, hat sich
sicherlich bereits mit dem Thema Thrombose beschäftigt. Beide Situationen
erhöhen das Risiko einer Thrombose merklich, sind jedoch längst nicht die
einzigen möglichen Ursachen. Tatsache ist: Eine Thrombose kann jeden
treffen – und führt im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen
Lungenembolie. Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 40.000 Menschen
an einer Lungenembolie. Das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle,
Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen. Ein Großteil dieser Todesfälle
hätte mit der richtigen Diagnose und Behandlung verhindert werden können.

Auch Sportler sind gefährdet – Die unbekannten Risiken

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Thrombose zu erkranken, steigt mit dem
Alter erheblich. Allerdings können bereits Jugendliche und kleine Kinder
Thrombosen erleiden. Viele der Risikofaktoren begleiten den Menschen ein
Leben lang. So sind es gerade bei jungen Menschen häufig vererbte
Blutgerinnungsstörungen oder Sportverletzungen. Bei einer Verletzung am
Bein kann es durch den Heilungsprozess zu einer Entzündung kommen, die
eine Thrombose befördert.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Veränderung des Hormonhaushaltes im
Blut. Hormonelle Verhütung, etwa mit der Anti-Baby-Pille, steigert das
Thromboserisiko deutlich. Einen ähnlichen Effekt hat eine Schwangerschaft.
Die Thromboembolie ist heute die führende Todesursache während der
Schwangerschaft.

Prominente Fälle wie die Profi-Tennisspielerin Serena Williams, die mit 29
Jahren an einer Lungenembolie erkrankte und nur durch eine Not-Operation
gerettet werden konnte, zeigen, dass die Krankheit keine Frage des Alters
ist. So starb auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder im
Alter von 35 Jahren an einer Lungenembolie.

Gefährlich wird es auch, wenn sich der Blutfluss verlangsamt. Eine
plötzliche Immobilität, etwa nach einer Verletzung oder einer Operation,
mindert die Leistung der Muskelpumpe, die das Blut durch die Venen pumpt.
Das Blut versackt und eine Thrombose entsteht. Besonders beansprucht wird
die Muskelpumpe auch bei relativ langen Beinen – eine Risikogruppe, die
kürzlich in einer schwedischen Studie näher untersucht wurde.

Warum fordert die Krankheit so viele Opfer?

Ärzte sprechen bei der Thrombose von einer „lautlosen Gefahr“, denn obwohl
die Diagnostik sehr einfach und für den Patienten schmerzlos ist, fällt
der Verdacht aufgrund der unspezifischen oder teilweise fehlenden Symptome
oft erst spät auf eine Thrombose. Hinzu kommt, dass die Symptome einer
Thrombose in der Bevölkerung leider weitestgehend unbekannt sind.
Schmerzen in der Wade, die leicht als Muskelkater fehlgedeutet werden
können, eine Schwellung, Überwärmung und Verfärbung des Beines können
Anzeichen sein. Zusätzliche Luftnot und Schwindel deuten auf eine mögliche
Lungenembolie hin. Und jede zehnte Lungenembolie endet tödlich!

Wie kann man sich schützen?

Wie so oft ist ein gesunder Lebensstil die beste Vorsorge: Eine
ausgewogene Ernährung und ein ausreichender Flüssigkeitskonsum stärken den
Körper und die Blutgefäße. Übergewicht und Tabakkonsum befördern im
Gegensatz dazu eher eine Thrombose.

Um die Muskelpumpe im Berufsalltag fit zu halten, gibt es leichte Übungen,
die den Blutfluss in den Beinen anregen. Diese sollte man auch während
Bus- oder Flugreisen, die länger als vier Stunden dauern, durchführen.

PRESSEEINLADUNG
Am 13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag: Veranstaltung in Berlin unter der
Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

Ausgerufen von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose- und
Hämostaseforschung (ISTH) geht es an diesem Tag darum, auf die Thrombose
und Lungenembolie aufmerksam zu machen. Das Aktionsbündnis Thrombose als
Partnerorganisation der ISTH veranstaltet dazu ein Diskussionsforum mit
Experten aus Gesundheit, Politik und Presse. Das diesjährige Thema ist die
Optimierung der intersektoralen Versorgung von Thrombosepatienten.
Die Veranstaltung wird teilweise live über den Facebook-Kanal der ISTH
übertragen.

Ort: Allianz-Forum, Pariser Platz 6, 10117 Berlin
Zeit: 15:30 Uhr, Einlass 15:00 Uhr