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Auch 2018 wird es einfach sein, „La Dolce Vita“ – das süße Leben – zu
genießen: zuckerhaltige Snacks und Getränke gibt es überall. Immer
häufiger werden die Verpackungsgrößen „optimiert“. Der Trend geht zu XXL-
Formaten. Ob die Zweiliterflasche zuckerhaltige Limonade oder die 300
Gramm-Tafel Schokolade, Erwachsene und Kinder verzehren immer mehr Zucker.
XXL bei Lebensmitteln ist ein Trend, der sich leider auch beim Organ Leber
der XXL-Fans widerspiegeln kann: Die Zahlen der großen und kleinen
Patienten, die eine nicht-alkoholische Fettleber im „XXL-Format“
entwickeln, sind alarmierend. Fürs neue Jahr rät die Deutsche
Leberstiftung beim Genießen zur Formel „Less is More“ anstatt  „XXL“.

„Zu den wesentlichen Ursachen für die alarmierenden Zahlen bei der
Erkrankung „nicht-alkoholische Fettleber“ zählt unser westlicher
Lebensstil, der häufig durch zu wenig körperliche Betätigung und ein
überreiches zuckerhaltiges Nahrungsangebot – insbesondere Kohlenhydrate –
geprägt ist. Diese Kombination kann unter anderem die Leber krank machen“,
betont Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Leberstiftung. „Die Betroffenen entwickeln das sogenannte metabolische
Syndrom, eine Risiko-Kombination aus Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten,
Bluthochdruck und Diabetes, die sehr häufig auch auf die Leber einen sehr
negativen Effekt hat.“

Viele Erwachsene und auch Kinder haben eine Fettleber
Neben falscher Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht kann auch
starker Alkoholkonsum die Leber schädigen und verfetten. Wenn die Leber
mehr Giftstoffe wie zum Beispiel Alkohol verarbeiten oder mehr Zucker und
Fette aufnehmen muss, als sie abbauen oder speichern kann, lagert sich
zusätzlich Fett im Lebergewebe ab. Rund ein Drittel der Erwachsenen in
Deutschland hat eine durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber – und die
Zahl nimmt stetig zu. Auch bereits jedes dritte übergewichtige Kind leidet
an dieser Krankheit, die in drei Stufen verläuft.

Die Leber wird stufenweise krank
Im ersten Stadium handelt es sich um eine reine Fettleber, die keine
entzündlichen Reaktionen aufweist. In der zweiten Phase, die jeder zweite
Betroffene entwickelt, zeigt die Leber bereits entzündliche Reaktionen,
man spricht von einer „Steatohepatitis“. Diese sogenannte
Fettleberhepatitis wird unterschieden in eine „nicht-alkoholische
Fettleberentzündung“ (NASH) und eine durch Alkoholkonsum verursachte
„alkoholische Fettleberentzündung“ (ASH). In der dritten Stufe, die circa
zehn Prozent der Fälle umfasst, entwickelt sich aus beiden
Fettleberhepatitis-Varianten über eine Leberfibrose
(Bindegewebsvermehrung) eine Leberzirrhose (Vernarbung der Leber). Auch
Leberzellkrebs zählt zu den möglichen Folgeerkrankungen einer entzündeten
Fettleber.

Die Leber nutzt jede Chance zur Gesundung
Eine Fettleber, auch eine Fettleberentzündung, kann sich zurückbilden –
vorausgesetzt, die Betroffenen ändern ihren Lebensstil: Abhängig von der
Ursache der Fettleber umfasst der veränderte Lebensstil eine kontrollierte
Gewichtsreduktion, eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und einen
Alkohol-Verzicht. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist, Gewohnheiten wie
den Genuss von süßen Snacks zwischendurch zu ändern, doch vielleicht gibt
ein Arztbesuch mit einer Kontrolle der Leberwerte bei einer
Blutuntersuchung den notwendigen Motivationsschub zu einem gesünderen
Leben ab 2018. Eine Fettleber kann in der Regel durch eine
Lebensstiländerung wieder ausheilen und sich eigenständig regenerieren. Es
muss nicht immer XXL sein beim Genießen“, sagt Professor Manns.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die
öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt
und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem
Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und
Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung
sehr erfolgreich.
Weitere Informationen: http://www.deutsche-leberstiftung.de.

BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert
umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen,
ihre Diagnosen und Therapien – jetzt in dritter, aktualisierter und
erweiterter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN
978-3-89993-899-9, 16,99 Euro.
Weitere Informationen: http://www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.