Pin It
Freistellungs-Stipendiaten der Deutschen Leberstiftung 2018 – Urkundenverleihung im Rahmen der GASL-Jahrestagung (v.l.n.r.): M. P. Manns, R. A. Greinert, K. Schulze, A. LohseP
Freistellungs-Stipendiaten der Deutschen Leberstiftung 2018 – Urkundenverleihung im Rahmen der GASL-Jahrestagung (v.l.n.r.): M. P. Manns, R. A. Greinert, K. Schulze, A. LohseP

Die Deutsche Leberstiftung fördert mit Freistellungs-Stipendien die
Initiierung und Planung von klinischen Projekten oder klinischen Studien
im Bereich der Hepatologie. Für das Jahr 2018 beschloss das
Gutachterkomitee die Förderung von zwei klinischen Projekten mit diesen
Stipendien. Gefördert wird damit die Forschung zur Hepatischen
Enzephalopathie und zum Leberzellkrebs.

Die Deutsche Leberstiftung setzt sich stark für die Verbesserung der
Patienten-Versorgung im Bereich der Lebererkrankungen ein. Dafür hat die
klinische Forschung eine hohe Bedeutung. Daher fördert die Stiftung
klinische Projekte oder klinische Studien seit einigen Jahren durch die
Vergabe von Stipendien. Diese Stipendien können eingesetzt werden, um eine
Freistellung von Ärzten für die Projekt- bzw. Studienplanung zu
finanzieren. Sie umfassen die Übernahme von Personalkosten eines Arztes
für bis zu drei Monate (bis 20.000,- Euro). Pro Jahr können maximal zwei
Freistellungs-Stipendiaten unterstützt werden.

Um die Stipendien haben sich Ärzte mit wegweisenden klinischen Studien und
Projekten beworben. Die Prüfung und Begutachtung der Anträge erfolgte
durch ein unabhängiges Gutachterkomitee, dessen Mitglieder Prof. Dr. Frank
Lammert, Homburg/Saar, Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Wiesbaden und Prof.
Dr. Christoph Schramm, Hamburg waren.

Prof. Dr. Christoph Sarrazin, einer der Gutachter, betont die Bedeutung
der Stipendien: „Die Freistellungs-Stipendien sind wichtig, weil sie die
Möglichkeit schaffen, sich aus der Belastung der Arbeit in der Klinik für
eine bestimmte Zeit zu befreien, um ein klinisches Projekt zu etablieren,
was sonst nicht möglich wäre.“

Die Gutachter beschlossen die Förderung von zwei Stipendiaten mit ihren
Projekten:

Dr. Robin Alexander Greinert vom Universitätsklinikum Halle plant die
Evaluation eines neuen diagnostischen Vorgehens der minimalen Hepatischen
Enzephalopathie unter Berücksichtigung klinischer relevanter Endpunkte.

Dr. Kornelius Schulze, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, befasst
sich in seinem Projekt mit der Auswertung aktivierender Mutationen im
TERT-Promoter und deren Bedeutung für den klinischen Krankheitsverlauf des
frühen Hepatozellulären Karzinoms.

Prof. Dr. Christoph Sarrazin erläutert die beiden Projekte und die
Entscheidung der Gutachter: „Die Hepatische Enzephalopathie stellt eine
wesentliche Beeinträchtigung im Alltag von Patienten mit Leberzirrhose
dar. Die Erfassung und genaue Einordnung des Ausmaßes der Beschwerden sind
im klinischen Alltag unzureichend. Dr. Greinert hat sich bereits in seiner
Promotion und in mehreren wissenschaftlichen Arbeiten mit dieser
Erkrankung beschäftigt. In dem aktuell von der Deutschen Leberstiftung mit
einem Freistellungs-Stipendium geförderten Projekt soll ein neues
diagnostisches Prozedere zur Erfassung der minimalen Hepatischen
Enzephalopathie untersucht werden. Dabei soll anhand der Evaluation von
unterschiedlichen vorhandenen Untersuchungen eine Testform etabliert
werden, die im klinisch-praktischen Alltag umsetzbar ist. Das zweite
geförderte Projekt befasst sich mit dem Leberzellkrebs. Beim
Leberzellkarzinom sind die Erkenntnisse zu den Entstehungsmechanismen
sowie die Möglichkeiten zur Prognoseabschätzung und zu medikamentösen
Therapieoptionen bisher sehr limitiert. Dr. Schulze beschäftigt sich mit
Varianten in einem Tumorgen (Mutationen im TERT-Promotor), die für den
weiteren Verlauf der Krebserkrankung bei den einzelnen Patienten von
großer Bedeutung sein könnten. Das Projekt ist eingebettet in einem großen
Forschungsverbund und hat daher ideale Voraussetzungen für eine
zielorientierte und rasche Umsetzung. Es besitzt das Potential, einen
Biomarker für den Verlauf einer Leberzellkrebserkrankung zu etablieren.
Der Stipendiat ist durch entsprechende Vorarbeiten und eine Ausbildung am
international hoch-renommierten INSERM UMR 1162 „Unité Génomique
Fonctionnelle des Tumeurs Solides, Université Paris Descartes, France“
bestens für die Förderung durch das Freistellungs-Stipendium der Deutschen
Leberstiftung geeignet.“

Die mit einer Freistellung geförderten Stipendiaten wurden am 26. Januar
2018 im Rahmen der 34. Jahrestagung der GASL (German Association for the
Study of the Liver) in Hamburg bekannt gegeben. Die Stipendiaten erhielten
ihre Urkunden von Prof. Dr. Ansgar Lohse, Tagungspräsident und Prof. Dr.
Michael P. Manns, Vorsitzender des Vorstandes.

Die Freistellungs-Stipendien zur Förderung von klinischen Studien und
Projekten werden auch für das Jahr 2019 ausgeschrieben. Bei Fragen zur
Antragstellung steht die Geschäftsstelle der Deutschen Leberstiftung unter
der Telefonnummer 0511 – 532 6819 oder per Mail an info@deutsche-
leberstiftung.de zur Verfügung.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die
öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt
und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem
Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und
Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung
sehr erfolgreich. Weitere Informationen: <www.deutsche-leberstiftung.de>.

Kontakt: