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Seit 2006 findet jährlich am 4. Februar der Weltkrebstag statt. Der
globale Aktionstag geht zurück auf eine Initiative der Internationalen
Vereinigung gegen Krebs (UICC) und anderen Organisationen. Wie in den
Vorjahren steht der Weltkrebstag auch am 4. Februar 2018 unter dem Motto
"Wir können. Ich kann". Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung und
Erforschung von Krebserkrankungen werden weltweit in das öffentliche
Bewusstsein gerückt. Auch die Deutsche Leberstiftung beteiligt sich daran,
die Krebsbekämpfung in den Fokus zu stellen und fordert zu
Vorsorgeuntersuchungen auf, um Risikofaktoren für Leberzellkrebs
(Hepatozelluläres Karzinom, HCC) frühzeitig zu erkennen und aktiv zu
beseitigen.

„Leberzellkrebs ist weltweit die zweithäufigste krebsbedingte
Todesursache. In etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle entwickelt sich der
Leberzellkrebs auf Basis einer Leberzirrhose. Die Zahl der Todesfälle
aufgrund von Leberzellkrebs hat sich seit den 70er-Jahren mehr als
verdoppelt. Auch in Deutschland steigen die Zahlen. Es gibt jährlich etwa
8.200 Neuerkrankungen und fast ebenso viele Todesfälle“, erklärt Professor
Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung
und fordert: „Wir werden die Anstrengungen im Kampf gegen
Tumorerkrankungen wie Leberzellkrebs entschlossen fortsetzen. Die Menschen
müssen begreifen, dass HCC-Vorstufen wie eine nicht-alkoholische Fettleber
häufig durch unseren westlichen Lebensstil, der oft durch zu wenig
körperliche Betätigung und ein überreiches zuckerhaltiges Nahrungsangebot
gekennzeichnet ist, entstehen.“

Aktuell werden sieben von zehn Leberzellkrebs-Erkrankungen erst in bereits
fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Der Tumor ist besonders tückisch, weil
man ihn häufig wegen fehlender Symptome zu spät diagnostiziert: Heilbar
ist Leberzellkrebs jedoch nur, wenn er frühzeitig entdeckt und behandelt
wird. Diese bösartige Erkrankung entwickelt sich direkt aus den
Leberzellen – meist auf der Basis einer Leberzirrhose, die nach einer
lange bestehenden Lebererkrankung entsteht. Bei Zirrhose wird das gesunde,
aktive Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt, das die vielfältigen
Stoffwechselaufgaben des gesunden Lebergewebes nicht übernehmen kann. Die
Ursachen für eine Leberzirrhose sind vielfältig: Neben Alkoholmissbrauch,
chronischen Infektionen mit den Hepatitis B-, Hepatitis C- oder Hepatitis
delta-Viren zählen immer häufiger die von Professor Manns beschriebenen
nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (NAFLD) zu den Risikofaktoren.
Auch Diabetes mellitus, erbliche Stoffwechselerkrankungen und
Schimmelpilze in der Nahrung können zu einer Leberschädigung mit
anschließender Leberzellerkrankung führen.

„Betroffene haben bei einer beginnenden Leberzirrhose häufig keine
Beschwerden. Deswegen ist es wichtig, dass an Aktionstagen wie dem
Weltkrebstag auf die Möglichkeiten hingewiesen wird, die Prävention und
Früherkennung für die Verhinderung von Leberzellkrebs bieten“, betont
Professor Manns. Neben einer Ultraschall-Untersuchung können erhöhte
Leberwerte im Blut entscheidende Hinweise auf eine Lebererkrankung geben.

Wie notwendig verstärkte Aufklärung über Krebserkrankungen wie
beispielsweise Leberzellkrebs ist, belegen aktuelle Studienergebnisse des
Forschungsinstituts Forsa: Die Angst der Menschen vor bösartigen
Tumorerkrankungen geht zurück. Im Jahr 2010 gaben 73 Prozent der Befragten
an, Angst vor Krebs zu haben. 2017 waren es nur noch 65 Prozent. Und mit
dem Rückgang der Angst sinkt auch die Zahl der Menschen, die an
Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Nur 49 Prozent – also knapp jeder
Zweite – nimmt aktuell die Krebsfrüherkennung in Anspruch. 2010 waren es
noch 60 Prozent. Ebenfalls rückläufig ist das Interesse an regelmäßiger
sportlicher Betätigung und gesunder Ernährung.

Offensichtlich besteht großer Aufklärungsbedarf rund um das Thema Krebs.
Der Motivationsaufruf zum Weltkrebstag mit dem Motto "Wir können. Ich
kann.“ fordert zum Handeln auf allen Ebenen auf.

„Die Deutsche Leberstiftung freut sich über das weltweite Engagement zum
Weltkrebstag und unterstützt es. Auch wir engagieren uns in
verschiedensten Aktionsfeldern im Kampf gegen Lebererkrankungen, die unter
anderem zu Leberzellkrebs führen können. Die Kampagnenziele decken sich
mit unseren Forderungen nach Früherkennung und gesunder Lebensweise“, sagt
Professor Manns.

Die Deutsche Leberstiftung bietet für Betroffene und ihre Angehörigen ein
Informationsfaltblatt zum Thema „Leber und Krebs“ sowie einen Lebertest
an. Um Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung, die ein erhöhtes
Risiko für die Entwicklung von Leberzellkrebs haben, zu unterstützen, hat
die Stiftung einen Früherkennungspass zum Leberzellkrebs entwickelt.
Informationen zu Bestell- und Downloadmöglichkeiten dieser und weiterer
Service-Angebote der Deutschen Leberstiftung unter www.deutsche-
leberstiftung.de.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die
öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt
und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem
Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und
Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung
sehr erfolgreich.
Weitere Informationen: http://www.deutsche-leberstiftung.de.

BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert
umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen,
ihre Diagnosen und Therapien – jetzt in dritter, aktualisierter und
erweiterter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN
978-3-89993-899-9, 16,99 Euro.
Weitere Informationen: http://www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.