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Bundesweit einmalige Studie: Wie viele Jugendliche rauchen, und wie viele
von ihnen tun dies auch noch als junge Erwachsene? Wie viele
übergewichtige Kinder sind auch nach mehr als zehn Jahren noch
übergewichtig? Wie haben sich psychische Auffälligkeiten bei Kindern und
Jugendlichen im Lebensverlauf entwickelt?
Die neuen Ergebnisse der Studie zur Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen, KiGGS, geben erstmals Antworten aus der Untersuchung und
Befragung von Teilnehmenden, die bereits an der ersten, 2006 beendeten,
Studie teilgenommen haben.

Solche Längsschnittdaten ermöglichen es, die Ursachen von Erkrankungen,
Risiko- und Schutzfaktoren zu untersuchen. Außerdem gibt es neue Daten zur
aktuellen Gesundheitssituation und zum Gesundheitsverhalten der
Heranwachsenden sowie zu Trends seit der ersten Studie. Die aktuelle
KiGGS-Studie ist 2014 bis 2017 durchgeführt worden. „Die KiGGS-Daten sind
wichtige Grundlage für evidenzbasierte Maßnahmen zur Verbesserung der
Gesundheit der Bevölkerung“, sagt Lothar H. Wieler, Präsident des Robert
Koch-Instituts.

Erste Ergebnisse zu ausgewählten Themen werden in der neuen Ausgabe des
Journal of Health Monitoring und bei einem Symposium am 15. März 2018
vorgestellt. „Vor allem die Frage, wann entscheidende Weichen für die
körperliche und seelische Gesundheit gestellt werden, können wir mit den
neuen Längsschnittdaten besser untersuchen“, unterstreicht Wieler. So
zeigen die KiGGS-Daten zum Beispiel, dass mehr als die Hälfte der zwei-
bis sechsjährigen Kinder mit Übergewicht oder Adipositas auch als
Jugendliche übergewichtig beziehungsweise adipös sind und daher eine frühe
Vorbeugung notwendig ist. Weitere Verlaufsanalysen präsentieren die RKI-
Wissenschaftler für die Entwicklung psychischer Auffälligkeiten im
Lebensverlauf, die Entwicklung des Rauchverhaltens beim Übergang vom
Jugend- ins junge Erwachsenenalter und für die allergische
Sensibilisierung, die auf ein Risiko für eine Allergie hinweist.

Neben den Verlaufsdaten präsentieren die RKI-Wissenschaftler auch
(Querschnitt-) Daten und Trends zur allgemeinen Gesundheit, zu Übergewicht
und Adipositas, körperlicher Aktivität, Konsum zuckerhaltiger
Erfrischungsgetränke, Heuschnupfen und Asthma, Rauchverhalten sowie
Rauchen in der Schwangerschaft.

Thema auf der Tagung ist auch die Fortführung der KiGGS-Erhebungen,
insbesondere der KiGGS-Kohorte. „Gerade dieser Teil ist aus unserer und
aus der Sicht von Public Health etwas sehr Wichtiges, Wertvolles und auch
international in dieser Form Einmaliges“, meint Dr. Bärbel-Maria Kurth,
Leiterin der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring.

KiGGS ist die einzige umfassende Studie zur Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen in Deutschland. Für die erste KiGGS-Studie von 2003 bis 2006
wurden 17.641 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren in 167
Orten untersucht und gemeinsam mit ihren Eltern befragt. Die aktuelle
Untersuchung wurde von 2014 bis 2017 wiederum an 167 Orten durchgeführt,
mit 10.853 Teilnehmenden aus der ersten Studie und einer neuen Stichprobe
0- bis 17-Jähriger (15.023).