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Prof. Dr. Julia Gokel LL.M. unterrichtet an der SRH Hochschule Heidelberg Sozial- und Gesundheitsrecht.  SRH Hochschule Heidelberg
Prof. Dr. Julia Gokel LL.M. unterrichtet an der SRH Hochschule Heidelberg Sozial- und Gesundheitsrecht. SRH Hochschule Heidelberg

Anlässlich des Aktionstags Saubere Hände am 5. Mai 2018 beschreibt Prof.
Dr. Julia Gokel von der SRH Hochschule Heidelberg aus medizinrechtlicher
Sicht, warum eine sorgfältige Handhygiene insbesondere in Krankenhäusern
so wichtig ist und welche Rolle Patientenbesucher dabei spielen. Erst
kürzlich hatten  Psychologie-Studierende der SRH Hochschule Heidelberg
untersucht, wie es um das Händewasch-Verhalten auf öffentlichen Toiletten
bestellt ist und dabei enthüllt: Nur 8% aller Toiletten-Besucher waschen
sich ihre Hände richtig.

Infektionsskandal im Krankenhaus: Das kann das Aus für die Einrichtung
bedeuten. „Das Thema Handhygiene und Infektionsprävention hat nicht nur
eine gesellschaftliche, sondern auch eine erhebliche haftungsrechtliche
Relevanz“, erklärt Dr. Julia Gokel, Professorin für Sozialrecht an der SRH
Hochschule Heidelberg. Probleme mache vor allem der multiresistente
Erreger MRSA (Methicillin resistenter Staphyloccus aureus). „Für kranke
oder immungeschwächte Patienten, etwa solche, die frisch operiert wurden,
kann er zur Todesfalle werden.“ Wenn dabei nachgewiesen werde, dass die
Hygienegrundsätze wie die gebotene Händedesinfektion nicht beachtet
wurden, könne dies als „grober Behandlungsfehler“ gewertet werden.

„Es ist zu empfehlen, Patienten und Besucher in die Maßnahmen der
Händehygiene einzubeziehen“, rät das Robert-Koch-Institut darüber hinaus.
„Die Breitenaufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung ist und bleibt
eine entscheidende Voraussetzung, um den sogenannten `Drehtür-Effekt´ –
das Einschleusen von Keimen und Bakterien über Patienten und Angehörige in
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen – zu vermeiden“, sagt Prof. Gokel.
Die Studie der Psychologie-Studierenden der SRH Hochschule Heidelberg habe
dazu einen wichtigen Beitrag geleistet, um das öffentliche Interesse auf
das Thema zu lenken. Die Studierenden hatten 1.000 Besuchern öffentlicher
Toiletten in der Rhein-Neckar-Region auf die Finger geschaut: Rund 7%
verzichteten gänzlich auf das Händewaschen. 27% wuschen ihre Hände nur mit
Wasser und rund 58% benutzten Wasser und Seife, allerdings nicht mit der
erforderlichen Gründlichkeit. Lediglich rund 8% reinigten ihre Hände
vorbildlich: mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife an den
Innen- und Außenseiten und zwischen den Fingern.

Prof. Dr. Julia Gokel LL.M. unterrichtet an der SRH Hochschule Heidelberg
Sozial- und Gesundheits-recht und steht für Schulungen für
Krankenhaushygieniker und Hygienefachkräfte zur Verfügung. Im Bachelor-
oder Master-Studium des Sozialrechts sind medizinrechtliche Themen
wichtig, da Sozialjuristen diese Kenntnisse häufig in sozialen
Einrichtungen, Personalabteilungen oder Unternehmensberatungen benötigen.

Die nationale Kampagne „Aktion Saubere Hände“ weist mit ihrem Aktionstag
am 5. Mai auf die Notwendigkeit der Händedesinfektion hin, um die
Patientensicherheit zu verbessern.
Weitere Informationen: www.aktion-sauberehaende.de.