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Prof. Dr. med. Michael Arzt  Foto: Uniklinikum Regensburg
Prof. Dr. med. Michael Arzt Foto: Uniklinikum Regensburg

Schlafapnoe bleibt häufig unentdeckt. Deutsche Herzstiftung rät dazu,
Schlafstörungen abklären zu lassen
Guter Schlaf ist wichtig für ein gesundes Herz. Umgekehrt können
Schlafprobleme das wichtige Organ stark belasten. Herz- und Kreislauf-
Erkrankungen wie Vorhofflimmern, Bluthochdruck oder Herzschwäche können
durch nächtliche Atemaussetzer, die sogenannte Schlafapnoe, ausgelöst oder
verstärkt werden. „Bei rund einem Drittel der Patienten, die unter der
Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern leiden, besteht eine
behandlungsbedürftige Schlafapnoe“, sagt der Herzstiftungs-Experte Prof.
Dr. med. Helgo Magnussen, Leiter der Sektion Pneumologie, Allergologie und
Schlafmedizin am Medizinicum Hamburg, in der aktuellen Ausgabe der
Herzstiftungs-Zeitschrift HERZ heute. Aktuellen Schätzungen zufolge leiden
bis zu 33 Prozent der Menschen in Deutschland an den nächtlichen
Atemaussetzern, das sind rund 14,4 Mio. Männer und Frauen (Benjafield AV
et al., Lancet Respir Med 2019); Männer sind etwa doppelt so häufig
betroffen wie Frauen. „Die Behandlungsbedürftigkeit hängt von der Schwere
der Schlafapnoe, weiteren vorliegenden Erkrankungen wie schwer
einstellbarer Bluthochdruck oder Vorhofflimmern und der Symptomatik der
Patienten ab“, wie der Herzstiftungs-Experte und Schlafmediziner Prof. Dr.
med. Michael Arzt betont. Er ist Leiter des Universitären
Schlafmedizinischen Zentrums der Klinik für Innere Medizin am
Universitätsklinikum Regensburg. Ausführliche Informationen über Diagnose
und Behandlungsmöglichkeiten der Schlafapnoe und ihre Risikofaktoren
enthält der Expertenbeitrag von Prof. Arzt und Prof. Magnussen „Guter
Schlaf, gesundes Herz“ in der aktuellen Ausgabe der HERZ heute, die
kostenfrei unter Tel. 069 955128400 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
angefordert werden kann.

Warnzeichen: Schnarchen und Abgeschlagenheit, aber auch Brustschmerzen
Schlafapnoe bleibt häufig lange unentdeckt. Die Patienten selbst merken
meist nur, dass sie schlecht schlafen oder sich morgens abgeschlagen und
müde fühlen. Deren Partner schildern gelegentlich, dass der Betroffene
schnarcht. Oder sie bemerken, dass der Atem kurz aussetzt. Der Atempause
folgt ein tiefer Atemzug mit einem heftigen Schnarchen – dabei wachen die
Betroffenen in der Regel kurz auf, ohne sich am nächsten Morgen daran zu
erinnern. „Bei schweren Formen der Schlafapnoe wachen die Betroffenen mehr
als 300-mal pro Nacht auf“, betont Prof. Arzt. Neben Abgeschlagenheit am
nächsten Morgen können bei Herzpatienten nachts Symptome einer
Herzkrankheit wie Atemnot oder Brustschmerzen ausgelöst oder
verschlechtert werden. „Deshalb sollte bei Patienten mit Bluthochdruck,
Herzschwäche und Vorhofflimmern immer auch an das Vorliegen einer
schlafbezogenen Atemstörung gedacht werden. Menschen mit Herz-Kreislauf-
Erkrankungen sollten Schlafstörungen daher unbedingt abklären lassen“, so
Prof. Arzt. So besteht etwa bei rund einem Drittel der Patienten mit
Vorhofflimmern eine behandlungsbedürftige Schlafapnoe. Risikofaktoren, die
zum Entstehen einer Schlafapnoe beitragen sind unter anderem Übergewicht,
Alkoholkonsum, Herzschwäche und Medikamente (z. B. Opiate,
Benzodiazepine).
Besteht der Verdacht auf Schlafapnoe, erhalten Patienten ein tragbares
Gerät, das während des Schlafes wichtige Körperfunktionen aufzeichnet.
Bestätigt die Untersuchung den Verdacht, erfolgt die Diagnosestellung in
einem Schlaflabor.

CPAP-Beatmung als wirksame Therapie
Die wichtigste und effektivste Therapie bei Schlafapnoe ist die sogenannte
CPAP-Beatmung (Continuous Positive Airway Pressure). Dabei trägt der
Patient eine Nasenmaske, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen ist.
Dieses erzeugt einen dauerhaften Überdruck, der die Atemwege offen hält.
Zwar fällt das Tragen der Maske einigen Betroffenen zunächst schwer. Da
die Behandlung aber spürbar den Schlaf verbessert, akzeptieren die meisten
Patienten das Tragen der Maske. Neben der CPAP-Beatmung gibt es allgemeine
Maßnahmen, die atembedingte Schlafstörungen verbessern können. Dazu
zählen:

- Der Abbau von Übergewicht
- Verzicht auf Alkohol
- Optimieren der Herztherapie
- Maßnahmen, um die Rückenlage im Schlaf zu vermeiden

Eine konsequente Behandlung der Schlafapnoe verbessert das Befinden von
Herzpatienten und erleichtert die Behandlung von Vorhofflimmern,
Bluthochdruck und Herzschwäche.

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Die Zeitschrift HERZ heute erscheint viermal im Jahr. Sie wendet sich an
Herz-Kreislauf-Patienten und deren Angehörige. Mitglieder der Deutschen
Herzstiftung erhalten die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung
regelmäßig und kostenfrei. Ein kostenfreies Probeexemplar der neuen
Ausgabe HERZ heute 4/2019 ist unter Tel. 069 955128400 oder per E-Mail
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