Pin It

Das Universitäre Herz- und Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-
Eppendorf (UKE) konnte eine Förderung im Bereich neue Versorgungsformen
vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss einwerben. Mit
5,2 Millionen wird das Projekt „Interdisziplinäre und
sektorenübergreifende Versorgung in der Herzchirurgie am Beispiel von
minimal-invasiven Herzklappeneingriffen“ (INCREASE) unter der Leitung von
Prof. Dr. Evaldas Girdauskas aus der Klinik und Poliklinik für Herz- und
Gefäßchirurgie unterstützt. Ziel des Projekts ist die konsequente
Durchsetzung von bereits hochevidenten Therapiekonzepten vor, während, und
nach minimal-invasiven Herzklappen-Eingriffen.

Die Verbesserung der Lebenserwartung und der Lebensqualität von
Patientinnen und Patienten nach einer Herzklappenoperation ist eine
wesentliche Prämisse für die Medizinerinnen und Mediziner des
Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE. Das Behandlungskonzept
„Enhanced Recovery After Surgery (kurz: ERAS)“ gehört für Patienten, die
sich im UKE einem komplexen chirurgischen Eingriff unterziehen müssen,
mittlerweile zum Standard. Gemeinsam mit zehn weiteren Kliniken und
Nachsorgeeinrichtungen sowie einer Krankenkasse möchte das Universitäre
Herz- und Gefäßzentrum dieses Behandlungskonzept jetzt
sektorenübergreifend auch bei minimal-invasiven Herzklappen-Eingriffen
evaluieren.

„Das ERAS Konzept ermöglicht eine raschere Rekonvaleszenz des Patienten,
kürzere Verweildauer im Krankenhaus und eine unkomplizierte
Wiedereingliederung in den Alltag. Durch die sektorenübergreifende
Verzahnung der einzelnen Behandlungsstufen und dauerhafte Einbindung des
Patienten in das ERAS-Behandlungskonzept, soll künftig die
Versorgungsqualität bei Patientinnen und Patienten mit
Herzklappeneingriffen wesentlich verbessern“, so Prof. Girdauskas. Dafür
werden zunächst die ERAS-Vorteile unter anderem hinsichtlich möglicher
Komplikationen, der Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach dem Eingriff und der
Lebensqualität der Patienten untersucht. Nach positiver Evaluierung und
genauer gesundheitsökonomischer Betrachtung wäre dann eine flächendeckende
Einführung des Behandlungskonzeptes auch auf weitere Herzzentren in
Deutschland denkbar.

Das UKE setzt bereits seit einigen Jahren auf eine sektorenübergreifende
Versorgung und vereinbart mit den Krankenkassen spezielle Verträge, um die
ambulante, stationäre und rehabilitative Behandlung im Sinne der Patienten
besser zu vernetzen. Darüber hinaus ermöglicht es Innovationen in der
Patientenversorgung wie z.B. datenschutzrechtlich abgesicherte
telemedizinische Behandlungselemente, die ebenfalls über den
Innovationsfonds finanziert werden.