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Die neue hsg-Pflege-Professorin Dr. Anne Roll hat das Ziel, die Gesundheitsversorgung, die Lebensqualität sowie das Wohlbefinden von Menschen mit Behinderung im Alter zu verbessern.  Foto: hsg Bochum
Die neue hsg-Pflege-Professorin Dr. Anne Roll hat das Ziel, die Gesundheitsversorgung, die Lebensqualität sowie das Wohlbefinden von Menschen mit Behinderung im Alter zu verbessern. Foto: hsg Bochum

Seit Dezember 2019 ist Dr. Anne Roll Professorin für ‚Gerontologische und
geriatrische Grundlagen der Pflege‘ am Department für Pflegewissenschaft
der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum). Das Ziel ihrer Forschung ist
es, die Gesundheitsversorgung, die Lebensqualität sowie das Wohlbefinden
von Menschen mit Behinderung im Alter zu verbessern.

Dr. Anne Roll ist neue Professorin für ‚Gerontologische und geriatrische
Grundlagen der Pflege‘ am Department für Pflegewissenschaft an der
Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum). Die Gerontologie wird auch Alters-
oder Alternswissenschaft genannt und ist die Wissenschaft vom Altern der
Menschen.

„Es freut mich sehr, dass wir mit Frau Roll eine hochengagierte
Pflegewissenschaftlerin mit Schwerpunkt Alterswissenschaft als Professorin
für unser Pflege-Department gewinnen konnten. Die Studierenden werden von
ihren langjährigen praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen in den
USA – einem Land, in dem die Akademisierung der Pflege viel weiter ist als
in Deutschland – enorm profitieren“, erklärte Prof. Dr. Markus Zimmermann,
Dekan des Departments für Pflegewissenschaft an der hsg Bochum. Das sei in
ihrer Zeit als Vertretungsprofessorin bereits deutlich geworden.

Das Ziel der Forschung von Anne Roll ist es, die Gesundheitsversorgung,
die Lebensqualität sowie das Wohlbefinden von Menschen mit Behinderung im
Alter zu verbessern. In der Lehre möchte sie Studierende für die Pflege
von älteren Menschen begeistern und ihnen aufzeigen, wie viele
Möglichkeiten und auch Aufstiegschancen es in der Pflege gibt.

Anne Roll hat zunächst ihren Bachelor of Science in Pflegewissenschaft an
der Universität Witten/Herdecke absolviert, hat dann ihren Master im
Rahmen des Programms ‚European Master in Gerontology‘ (EuMaG) erlangt und
ihre Masterarbeit zum Thema ‚Functions and Images of Old Age Homes in
South Africa‘ geschrieben. In Südafrika hat sie dafür Interviews geführt
und ein Jahr an der University of South Africa (UNISA) studiert. Von 2009
bis 2012 war Roll als Lehrerin für Altenpflege an der Vitanas Akademie
gGmbH, einer staatlich anerkannten Berufsschule für Altenpflege in Berlin,
tätig.

Anschließend hat sie an der University of Wisconsin–Madison in den USA im
PhD-Programm an der School of Nursing promoviert. Die Abkürzung PhD steht
für Philosophical Doctorate (doctor philosophiae). Der Abschluss kann in
jedem Forschungsfach erlangt werden und wird als internationaler
Doktorgrad angesehen. In den USA hat Roll zu der steigenden
Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung und den damit
verbundenen gesundheitspolitischen, pflegerischen und berufspolitischen
Herausforderungen geforscht.

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der University of Wisconsin–Madison
war sie an der Entwicklung einer App für pflegende Angehörige älterer
Menschen unter der Leitung von Prof. Barbara Bowers (PhD) am Center of
Aging an der University of Wisconsin beteiligt. Im Mai 2018 verteidigte
Roll dort ihre Dissertation mit dem Titel ‚Social Networks of People with
Down Syndrome‘. Die Arbeit befasst sich mit den Unterstützungsnetzwerken
von älter werdenden Menschen mit Down Syndrom und den
Unterstützungsmechanismen, wenn ihre Bezugspersonen – meist ihre Eltern –
die pflegerische Versorgung aufgrund ihres eigenen Alters nicht mehr
übernehmen können.

Roll: „Die Wohn- und Betreuungssituation ist dann in vielen Fällen
ungeklärt, was oft dazu führt, dass diese Menschen mit Down Syndrom oder
anderen geistigen Behinderungen in stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen
gebracht werden. Dort sind die Pflegenden derzeit auf die Pflege alter
Menschen mit geistiger Behinderung oft nicht vorbereitet. Die Erforschung
der sozialen Unterstützungsnetzwerke von älter werdenden Menschen mit
geistigen Behinderungen ist mir wichtig, damit diesen negativen Folgen
entgegen gesteuert werden kann.“

Anne Roll ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Bochum