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Walter und sein schwaches Herz: Ein neues Erklärvideo über Möglichkeiten der Telemedizin  (Abb. HDZ NRW).
Walter und sein schwaches Herz: Ein neues Erklärvideo über Möglichkeiten der Telemedizin (Abb. HDZ NRW).

•       Was Betroffene tun können
•       Behandlungsstrategien im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad
Oeynhausen
•       Neu: Ein Film erklärt die telemedizinische Versorgung

Die Volkskrankheit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) steht im Mittelpunkt
der diesjährigen bundesweiten Herzwochen. „Das schwache Herz ist
keineswegs eine normale Alterserscheinung“, warnt Prof. Dr. Jan Gummert,
Ärztlicher Direktor des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad
Oeynhausen, und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. Deshalb sei
frühzeitiges Handeln gefordert.

Eine allmählich nachlassende Leistungsfähigkeit, Atemnot oder geschwollene
Fußknöchel können erste Hinweise auf eine Herzschwäche sein. „Je früher
sie erkannt und behandelt wird, desto günstiger ist ihr Verlauf“, sagt
Professor Gummert, der die jährliche Aufklärungskampagne der Deutschen
Herzstiftung auch in diesem Jahr erneut unterstützt. In Deutschland sind
nach Einschätzung der Experten etwa vier Millionen Menschen von der
Erkrankung betroffen. Jährlich muss jeder Zehnte mit einem
Krankenhausaufenthalt rechnen.

Betroffenen steht am HDZ NRW ein zertifiziertes Zentrum für
Herzinsuffizienz zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Patienten stimmen hier
Spezialisten der verschiedensten Fachrichtungen ihre Behandlung
aufeinander ab. „Ursachen und Verlauf der Erkrankung können ganz
unterschiedlich sein. Deshalb beurteilt ein interdisziplinäres Team den
Grad und das Ausmaß einer bestehenden Linksherz- sowie Rechtsherzschwäche,
einen Lungenhochdruck oder weitere Begleiterkrankungen, um dann anhand der
Ergebnisse die bestmögliche und schonendste Therapie zu vereinbaren.“ Das
kann neben einer medikamentösen Behandlung bei fortschreitender Erkrankung
eine Schrittmachertherapie, eine Katheterablation oder eine Herzoperation
sein. Sämtliche Verfahren koordinieren die Oberärzte der Klinik für
Allgemeine und Interventionelle Kardiologie und Angiologie (Direktor:
Prof. Dr. Volker Rudolph), der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie
(Direktor: Prof. Dr. Philipp Sommer), der Klinik für Thorax- und
Kardiovaskularchirurgie (Direktor: Prof. Gummert) und des Diabeteszentrums
(Direktor: Prof. Dr. Dr. Diethelm Tschöpe) gemeinsam mit weiteren
beteiligten Fachbereichen des HDZ NRW.

Neu: Fernüberwachung bei chronischer Herzerkrankung

In Zusammenarbeit mit den Krankenversicherungen DAK und IKK classic gibt
es für Betroffene mit fortgeschrittener Herzschwäche seit kurzem auch ein
erweitertes telemedizinisches Angebot der Fernüberwachung, mit welchem
Blutdruck, Körpergewicht und EKG-Signale von zu Hause aus übertragen
werden. Wie einfach das funktioniert, erklärt ein Video, das über die
Homepage und den YouTube-Kanal des HDZ NRW aufgerufen werden kann. Ergänzt
wird das Programm durch strukturierte Gespräche zum besseren Umgang mit
der Erkrankung durch speziell geschultes und auf diesem Gebiet erfahrenes
Personal.

„Oberstes Ziel unserer Aufklärungsarbeit ist es, Betroffene darauf
hinzuweisen, wie wichtig es ist, ein Nachlassen der Herzleistung nicht
hinzunehmen, sondern den Rat der Spezialisten zu suchen“, betont Gummert.
„Das gilt ganz besonders während der Corona Pandemie: In jedem Stadium der
Erkrankung stehen modernste medizinische Verfahren zur Verfügung, um die
eigene Lebensqualität so lange und gut wie möglich zu erhalten. Gerade
deshalb ist es so wichtig, bei Herzbeschwerden den Arztbesuch nicht
aufzuschieben.“

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und
Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-
Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patienten pro Jahr, davon
14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren
seiner Art in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf Universitätskliniken
und Institute seit über 35 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW
ist Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum.