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Gesundheitsexperte im „Herz heute“-Interview: Warum niemand Angst vor der
Impfung zu haben braucht, wie er über Nebenwirkungen denkt und warum
jüngere Menschen sich impfen sollten – nicht allein zum Schutz der Älteren

Verlorene Zeit bestraft die Corona-Pandemie mit Krankheit und Tod. Bis zum
Sommer sollten alle Bürger in Deutschland geimpft sein, so stellte es die
Bundesregierung in Aussicht. Dass aber bis Ende März „nicht mehr als fünf
bis sechs Millionen Menschen“ geimpft werden können, damit rechnet der
Arzt und Gesundheitspolitiker Prof. Dr. Karl Lauterbach (57) im Interview
der aktuellen Ausgabe der Herzstiftungs-Zeitschrift „HERZ heute“. „Das ist
eigentlich nicht genug“, kritisiert der Epidemiologe.
Im Interview spricht er sich entschieden für die Corona-Impfung aus – als
Chance zur Überwindung der Pandemie: „Ich stehe ohne Wenn und Aber zu der
Impfung!“, stellt er unmissverständlich klar: „Ich werde mich auf jeden
Fall impfen lassen, wenn ich an der Reihe bin.“ Warum er den Corona-
Impfstoff für unbedenklich hält, wann Herzkranke zu ihrem Impftermin
kommen dürften, welche Folgen Covid-19 auch für Jüngere haben kann und mit
welcher Impfstrategie der Bund die jetzige Lage verbessern kann, erklärt
der Corona-Experte im Interview der neuen „Herz heute“-Ausgabe 1/2021. Ein
Probeexemplar kann kostenfrei bei der Herzstiftung unter Tel. 069
955128-400 oder per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! angefordert
werden.

Terminvergabe für besonders gefährdete Patienten: Welcher Arzt kann
helfen?
Menschen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie etwa
Herzinsuffizienz zählen zu den besonders gefährdeten Gruppen durch
Covid-19, weil bei ihnen die Gefahr für einen schweren Krankheitsverlauf
oder Sterblichkeit erhöht ist. Für sie ist eine Impfung unzweifelhaft mit
mehr Sicherheit vor Covid-19 verbunden. Lauterbach sieht bei den besonders
gefährdeten und schutzwürdigen Herzkranken die Hausärzte gefragt: „Ideal
wäre, wenn die Hausärzte in die Terminvergabe eingebunden werden könnten,
wenn sie die Termine vermitteln und die nötigen Unterlagen zusammenstellen
würden.“ Dass es für die meisten der Herzpatienten auf einen Impftermin
wohl erst im zweiten oder gar dritten Quartal hinausläuft, dafür macht
Lauterbach die schleppende Beschaffung der Impfstoffe verantwortlich.
Weitere Impfstoffe sollten deshalb „möglichst schnell in Deutschland
zugelassen werden“.

Angst vor Ansteckung in Kliniken: „Wieder steigende Zahl schwerster
Herzinfarkte“
Dass Herzpatienten derzeit Termine bei Ärzten und in Kliniken verschieben,
weil sie Angst haben, sich dort anzustecken, sieht auch Lauterbach mit
großer Sorge. „Kardiologen berichten mir, dass man aktuell in den Kliniken
etwa wieder eine steigende Zahl schwerster Herzinfarkte sieht, wie es in
der Menge lange nicht mehr vorgekommen ist.“ Der Mediziner appelliert
daher an Herzkranke, Untersuchungen und notwendige Eingriffe nicht zu
verschieben oder gar ausfallen zu lassen und sich so in Lebensgefahr zu
bringen. Nach den Erfahrungen in der ersten Corona-Welle sei heute die
Sicherheit der Patienten in Kliniken und Praxen gewährleistet. „Es sind
auch kaum Fälle bekannt, in denen sich Menschen in Arztpraxen angesteckt
haben“, versichert der Gesundheitsexperte.

Keine Angst vor dem Impfstoff!
Die Sorgen vieler Menschen, etwa Allergikern, vor möglichen Nebenwirkungen
der Impfung teilt Lauterbach nicht, da die verfügbaren Impfstoffe „sehr
gut verträglich sind“. In den vergangenen Wochen seien mehrere Millionen
Menschen geimpft worden, ohne dass es zu großen Problemen gekommen wäre.
Klassische Allergien, etwa leichtes Asthma, Neurodermitis oder
Kontaktekzeme, sind dem Gesundheitsexperten zufolge „keine Risikofaktoren“
bei einer Impfung. Im Vergleich zum Risiko einer schweren
Covid-19-Erkrankung empfiehlt er dringend die Impfung.

Covid-19 riskant auch für junge Menschen
Die Corona-Impfung hält der Gesundheitsexperte nicht nur für Ältere und
Risikogruppen für notwendig. „Auch bei jungen Leuten können langfristige
oder gar bleibende Schäden auftreten“, warnt er und appelliert an junge
Menschen, sich in ihrem eigenen Interesse impfen zu lassen. „Auch sie
leiden teilweise am sogenannten Long-Covid-Syndrom, über Monate und
länger, mit chronischer Erschöpfung, Schmerzen, Verlust des Geschmacks-
und Geruchssinns, Einschränkungen der Lungenfunktion.“

Hinweis für Medienvertreter
Das vollständige Interview erscheint in der neuen Ausgabe von HERZ heute
1/2021 Mitte Februar. Zum Interview gelangen Sie unter www.herzstiftung.de
/lauterbach-interview

Service für Betroffene und ihre Angehörigen
Aktuelle Ausgabe HERZ heute: Probeexemplar anfordern!
Die Zeitschrift HERZ heute erscheint viermal im Jahr. Sie wendet sich an
Herz-Kreislauf-Patienten und deren Angehörige. Mitglieder der Deutschen
Herzstiftung erhalten die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung
regelmäßig und kostenfrei. Ein kostenfreies Probeexemplar der neuen
Ausgabe HERZ heute 1/2021 ist ab Mitte Februar unter Tel. 069 955128400
oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.