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Im Team freuen sich gemeinsam über die Zertifizierung v.l.: Dörte Garske (pflegerische Bereichsleitung Kinderpalliativzentrum), Sr. Kerstin (Büscher) (Station Lichtblicke), Dr. Carola Hasan (Oberärztin Station Lichtblicke), Andrea Beissenhirtz (Psycholog  Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln
Im Team freuen sich gemeinsam über die Zertifizierung v.l.: Dörte Garske (pflegerische Bereichsleitung Kinderpalliativzentrum), Sr. Kerstin (Büscher) (Station Lichtblicke), Dr. Carola Hasan (Oberärztin Station Lichtblicke), Andrea Beissenhirtz (Psycholog Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) zertifiziert die zur
kooperierenden Klinik der Universität Witten/Herdecke gehörende
pädiatrische Palliativstation als europaweit erste Einrichtung ihrer Art

Die Zertifizierung und Anerkennung von Palliativstationen durch die DGP
ist eine wichtige qualitätssichernde Maßnahme in der palliativen
Versorgung. Mit Hochdruck hatte das Kinderpalliativteam um Leiter und
Chefarzt Prof. Boris Zernikow deshalb monatelang daran gearbeitet, das
wegweisende Qualitätssiegel zuerkannt zu bekommen. „Die DGP-Zertifizierung
belegt einer Palliativstation, dass sie in der Lage ist, die Versorgung
ihrer Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau nach definierten
Vorgaben zu erbringen“, beschreibt Dörte Garske, pflegerische
Bereichsleiterin am Kinderpalliativzentrum und verantwortlich für den
Zertifizierungsprozess, die Zielsetzung der Zertifizierung. Diese erfolgte
durch das internationale Zertifizierungsinstitut ClarCert.

Die vorbereitenden Maßnahmen dafür an der Vestischen Kinder- und
Jugendklinik Datteln hatten einen positiven Effekt auf die Arbeitsprozesse
der Station Lichtblicke, wie Garske im Rückblick reflektiert: „Wir haben
sämtliche Prozessabläufe bei uns optimiert und die Transparenz erhöht. So
verbessern wir kontinuierlich die Qualität unserer Versorgung.“ Das
aufwändige Zertifizierungsverfahren stellt hohe Ansprüche an die
personelle Ausstattung, die Qualifizierung von Mitarbeitenden, die
Standardisierung der Abläufe sowie das Einholen von Rückmeldungen der
Patientinnen, Patienten sowie deren Eltern. Welche Räumlichkeiten gibt es?
Wie und mit welchem Ziel werden sie genutzt? Welche medizinischen Geräte
kommen wo und warum zum Einsatz? Diese und weitere Fragen, aber auch
Bereiche wie die Mitarbeiterführung, das Einarbeitungskonzept für neue
Mitarbeitende, Fortbildungskonzepte oder die Dokumentation sämtlicher
Prozesse standen auf dem Prüfstand.

„Die größte Hürde für uns war, dass das Zertifizierungsverfahren nicht auf
Kinderpalliativstationen ausgerichtet war. Und diesen Prozess zudem noch
während der Corona-Pandemie zu stemmen, war schon eine echte
Herausforderung für unser gesamtes Team. Doch der gemeinsame Kraftakt hat
sich gelohnt“, zeigt sich Garske enorm erleichtert. „Für ihren tollen
Einsatz bin ich allen Beteiligten unheimlich dankbar.“

Auch die Mitarbeitenden auf der Station Lichtblicke erhoffen sich viel von
der Zertifizierung: „Es wäre schön, wenn durch das Qualitätssiegel auch
die Öffentlichkeit verstärkt darauf aufmerksam wird, wie wichtig eine
umfassende Kinderpalliativversorgung für die gesamte Familie ist“, wünscht
sich Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Anja Berkenkötter, die seit
rund eineinhalb Jahren auf der Station Lichtblicke tätig ist.

Chefarzt Prof. Zernikow hat dabei auch den langfristigen Nutzen dieser
wichtigen Zertifizierung im Blick: „Die Vergütung im Gesundheitswesen wird
sich an der Qualität der Versorgung orientieren. Da ist es nur
folgerichtig, dass wir uns als erste pädiatrische Palliativstation in
Deutschland von unserer Fachgesellschaft haben zertifizieren lassen.“

Nun richten Zernikow und sein Team den Blick weiter nach vorne: Im März
wird die Baustelle für den lange geplanten Erweiterungsbau auf dem Dach
des Kinderpalliativzentrums eingerichtet. Der OP-Trakt, der hier in einer
rund anderthalbjährigen Bauphase entstehen wird, wird die
Versorgungsleistung am Kinderpalliativzentrum weiter optimieren. Mehr denn
je wird damit Datteln eine hervorragende und sehr kompetente Anlaufstelle
für Eltern sein, die mit ihrem schwerstkranken Kind Hilfe suchen.