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Die COVID-19-Impfkampagne läuft in Deutschland seit Ende Dezember 2020 und
mittlerweile sind über 15 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Wegen der hohen Nachfrage nach den Impfstoffen und den begrenzten
Produktionskapazitäten wurde und wird in den Impfzentren auch in
Deutschland priorisiert. Die Impfpriorisierung für Arztpraxen wird aktuell
in immer mehr Bundesländern aufgehoben. Viele Lebererkrankte und
Lebertransplantierte zählen zu den prioritär zu impfenden Personen. Die
Ausrichter des 22. Deutschen Lebertages am 20. November 2021 stellen mit
dem Motto: „Deine Leber. Dein Leben.“ das lebenswichtige Organ Leber und
die individuelle Gesundheitsverantwortung in den Fokus.

Im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages betonen die Ausrichter – Deutsche
Leberhilfe e. V., Deutsche Leberstiftung und Gastro-Liga e. V. – die
Wichtigkeit der COVID-19-Impfung für die Risikogruppe Leberkranke und
Lebertransplantierte.

„Die Ständige Impfkommission (STIKO) evaluiert regelmäßig die Empfehlung
zur COVID-19-Impfung unter Berücksichtigung der Impfquoten, der Erhebungen
zur Impfakzeptanz sowie der Studien zur Impfeffektivität und -sicherheit.
Zu den Erkrankungen, die aktuell gemäß Studienlage mit einem erhöhten
Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf assoziiert sein könnten, zählt
die STIKO zirrhotische und schwere Leberkrankheiten – inklusive
Leberzirrhose, chronisches Leberversagen und Zustand nach
Lebertransplantation“, erklärt Professor Dr. Christoph Sarrazin,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberhilfe e. V., und führt weiter
aus: „Die Ausrichter des 22. Deutschen Lebertages unterstützen diese
Impfempfehlung, und wir weisen auf erste Analysen hin, die zeigen, dass
das Immunsystem von Organtransplantierten eine reduzierte Immunantwort
sowohl auf Impfungen im Allgemeinen als auch auf die Impfung gegen
COVID-19 zeigt. Deswegen bleibt bei dieser Patientengruppe weiterhin ein
Schutz durch Kontaktbeschränkungen und die Einhaltung der bekannten
Hygiene- und Abstandsregeln wichtig. Einen zusätzlichen Schutz kann die
COVID-19-Impfung der Haushaltsangehörigen von Organtransplantierten
bieten.“

Nach über einem Jahr Pandemie sind viele Corona-Maßnahmen, die eine
Ansteckungsgefahr verringern sollen, wie Maskentragen, Abstandhalten und
Hygieneregeln schon fast selbstverständlich geworden. Darüber hinaus
werden in Deutschland seit Ende Dezember 2020 Impfstoffe gegen das
neuartige Coronavirus verabreicht – bislang sind vier Impfstoffe in der
Europäischen Union zugelassen. Über zehn Prozent der deutschen
Gesamtbevölkerung sind mittlerweile vollständig geimpft. Wegen der hohen
Nachfrage nach den Impfstoffen und den begrenzten Produktionskapazitäten
wurde und wird in den Impfzentren auch in Deutschland priorisiert. Die
Impfpriorisierung für Arztpraxen wird aktuell in immer mehr Bundesländern
aufgehoben. Viele Lebererkrankte und Lebertransplantierte zählen zu den
prioritär zu impfenden Personen.

Die Ausrichter des Deutschen Lebertages empfehlen auf der Grundlage der
bisher vorliegenden Daten und Erkenntnisse eine Impfung mit den aktuell
verfügbaren und zugelassenen Impfstoffen. Dies gilt auch für Patienten mit
Fettleber und chronischer Virushepatitis ebenso wie für alle seltenen
Lebererkrankungen wie Primär Biliäre Cholangitis (PBC), Primär
Sklerosierende Cholangitis (PSC), Autoimmunhepatitis (AIH) und vaskuläre
Lebererkrankungen. Besonders dringend ist die Impfung für Patienten mit
Leberzirrhose, Patienten auf der Warteliste für eine Lebertransplantation
sowie bereits Lebertransplantierte.

Bei allen zugelassenen COVID-19-Impfstoffen handelt es sich nicht um
Lebendimpfstoffe, sie sind nicht ansteckend und sind auch für
immunsupprimierte Patienten geeignet. Zu den bekannten Nebenwirkungen
zählen grippeähnliche Symptome und Reaktionen direkt an der
Einstichstelle. Nur in seltenen Fällen sind schwere allergische Reaktionen
aufgetreten, deswegen sollten bei Menschen mit bekannter Veranlagung in
Absprache mit einem Arzt zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Der Nutzen der Impfung, die vor einer SARS-CoV-2-Infektion schützt,
überwiegt theoretisch mögliche unerwünschte Impfreaktionen bei weitem,
sodass für alle Patienten die Impfung empfohlen wird.

In sehr seltenen Fällen wurden bei zwei Vektorimpfstoffen
Hirnvenenthrombosen und andere Thrombosen beobachtet. Beim Impfstoff
Vaxzevria von AstraZeneca gilt ein Kausalzusammenhang mittlerweile als
wahrscheinlich. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) betont auch für
diesen Impfstoff das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis. Seit dem 1. April
2021 empfiehlt die STIKO den Impfstoff nur noch für Menschen ab 60 Jahren.
Auf Wunsch können auch jüngere Männer und Frauen nach ärztlichem Ermessen,
persönlicher Risikoabwägung und sorgfältiger Aufklärung eine Impfung mit
Vaxzevria erhalten. Auch für die Anwendung des COVID-19-Vektorimpfstoffs
von Janssen-Cilag/Johnson & Johnson hat die EMA am 20. April 2021 eine
Stellungnahme publiziert und bewertet die Gesamt-Nutzen-Risiko-Abwägung
weiterhin positiv. Auch der Einsatz dieses Impfstoffes unterhalb der
Altersgrenze von 60 Jahren bleibt weiterhin nach ärztlicher Aufklärung und
bei individueller Risikoakzeptanz durch die zu impfende Person möglich.

Bislang sind für Lebererkrankte keine zusätzlichen Impfrisiken bekannt.
Sämtliche Nebenwirkungen werden überwacht, in Registern gesammelt und
ausgewertet. Insbesondere Patienten mit autoimmunen Lebererkrankungen sind
häufig sehr vorsichtig und skeptisch gegenüber einer Impfung, weil sie
eine Verschlimmerung ihrer Erkrankung befürchten. Auch hier gilt, dass der
Nutzen des Impfstoffs die möglichen Risiken überwiegt. In jedem Fall ist
es für Lebererkrankte ratsam, vor einer COVID-19-Impfung mit dem Hausarzt
oder dem behandelnden Facharzt zu sprechen – speziell, wenn Fragen oder
Ängste vorhanden sind. Damit zeigen sie die Eigenverantwortung, die die
Ausrichter des 22. Deutschen Lebertages mit dem Motto „Deine Leber. Dein
Leben.“ bei jedem Menschen aktivieren möchten.

Mehr Infos zum 22. Deutschen Lebertag unter: http://www.lebertag.org

Alle Institutionen, die im Rahmen des 22. Deutschen Lebertages mit einer
lokalen Veranstaltung aufklären und informieren möchten, werden von den
Ausrichtern bei der Pressearbeit und mit Veranstaltungsmaterialien
unterstützt. Informationen, Anmeldungen und Downloads unter:
http://www.lebertag.org

Die Ausrichter des 22. Deutschen Lebertages am 20. November 2021:

Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten
von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des
Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) e. V.
Prof. Dr. Peter R. Galle, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats
Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen
Tel 0641 – 97 48 10
<geschaeftsstelle@gastro-liga.de>   |   https://www.gastro-liga.de

Deutsche Leberhilfe e. V.
Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Vorstandsvorsitzender
Krieler Straße 100, 50935 Köln
Tel 0221 – 28 29 980
<Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>   |   https://www.leberhilfe.org