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Moderne Therapien gegen Herzrhythmusstörungen: Herzstiftung informiert in
neuer „HERZ heute“ mit Schwerpunkt Elektrostimulation des Herzens

Das Herz rast oder stolpert, dazu kommen Schwindel, Luftnot und eine
verminderte Leistungsfähigkeit: Bis zu zwei Millionen Menschen in
Deutschland leiden an Vorhofflimmern. Nicht jeder Betroffene verspürt
Symptome, doch die Herzrhythmusstörung birgt eine lebensbedrohliche
Gefahr: Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder eine Herzschwäche
zu entwickeln, ist bei Patienten mit Vorhofflimmern stark erhöht. „Es ist
daher wichtig, Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen und zu behandeln“,
betont der Herzspezialist Prof. Dr. med. Stephan Willems vom
Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung in der aktuellen
Ausgabe der HERZ heute und erklärt: „Studien haben gezeigt, dass die
Katheter-Ablation der medikamentösen Therapie hinsichtlich des
langfristigen Erhalts des normalen Herzrhythmus überlegen ist.“ Der
Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe von HERZ heute 2/2021 „Zurück in den
Takt – Elektrostimulation des Herzens“ widmet sich der häufigsten
Herzrhythmusstörung und deren Therapiemöglichkeiten. Renommierte
Kardiologen informieren über den Stand der Forschung und erklären moderne
Verfahren zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Auch Patienten kommen
zu Wort und berichten über ihre Erfahrungen. Ein Probeexemplar dieser
Ausgabe kann kostenfrei bei der Herzstiftung angefordert werden unter Tel.
069 955128-400 oder per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Weitere
Infos zum Thema bietet die Herzstiftung unter
www.herzstiftung.de/vorhofflimmern

Wie Vorhofflimmern entsteht
Bei einem gesunden Herzen schlägt das Organ gleichmäßig: Herzkammern und
Vorhöfe ziehen sich koordiniert zusammen und pumpen das Blut in
regelmäßigen Stößen in die Blutbahnen. Taktgeber ist dabei der sogenannte
Sinusknoten im rechten Herzvorhof: Er erzeugt elektrische Impulse, die
über spezielle Nervenbahnen zunächst in die Vorhöfe und schließlich in die
Herzkammern geleitet werden. Sie ermöglichen einen gleichmäßigen,
koordinierten Herzschlag. „Ist das Reizleitungssystem gestört, kommt es zu
Herzrhythmusstörungen: Das Herz schlägt zu schnell, zu langsam oder es
stolpert“, erklärt Willems, Rhythmologe und Chefarzt der Klinik für
Kardiologie und Internistische Intensivmedizin in der Asklepios Klinik St.
Georg in Hamburg. Bei Vorhofflimmern gehen die zusätzlichen elektrischen
Signale meist von den Pulmonalvenen (Lungenvenen) aus. Zur Behandlung von
Vorhofflimmern kommen häufig frequenzregulierende Medikamente wie
Betablocker oder Kalziumantagonisten zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass
das Herz weder zu schnell noch zu langsam schlägt und lindern so die
Symptome des Vorhofflimmerns – beseitigt wird die Herzrhythmusstörung
nicht. Sogenannte Antiarrhythmika hingegen haben zum Ziel, den normalen
Herzrhythmus wiederherzustellen und das Vorhofflimmern zu beenden.
Langfristig hat sich vor allem die sogenannte Katheterablation bewährt:
Dabei werden durch einen Eingriff per Katheter mittels Kälte, Hitze oder
kleiner Stromstöße die Leitungspfade unterbrochen, die das Durcheinander
der elektrischen Signale verursachen.

Dreidimensionale Darstellung ermöglicht präziseren Eingriff
Bei der Katheterablation führt der Arzt einen feinen Kunststoffschlauch
(Katheter) über die Leistenvene in den Körper und weiter über die große
Hohlvene bis in den rechten Vorhof. Durch den Katheter lassen sich die
gestörten Leitungspfade entweder mit hochfrequentem Strom (Hitze) oder mit
Kälte veröden. Damit der Eingriff punktgenau gelingt, erfolgte die
Katheterablation früher unter Röntgenkontrolle. Inzwischen gibt es
zusätzlich computergestützte Systeme, die eine wesentlich präzisere
Verödung ermöglichen. „Die moderne Hochfrequenzstrom-Ablation nutzt
dreidimensionale Mapping-Systeme, die Störungen der elektrischen Erregung
des Herzens computergestützt sehr präzise darstellen können“, erklärt
Willems. „Das reduziert die Strahlenbelastung und erhöht die Sicherheit
und Effektivität.“

Am besten frühzeitig und im spezialisierten Zentrum behandeln lassen
Etwa jede zweite Katheterablation ist dauerhaft erfolgreich, das heißt,
das Vorhofflimmern kehrt nicht zurück. Bei anfallsartigem Vorhofflimmern
liegt die Erfolgsquote sogar bei 70 bis 80 Prozent. Bei Patienten, die
bereits länger unter anhaltendem Vorhofflimmern leiden, ist die
Erfolgsquote zwar geringer. Doch auch diese Patienten profitieren von den
modernen Therapien: Je präziser die Vorhöfe durch die Mapping-Verfahren
abgebildet werden, umso größer sind die Aussichten auf Erfolg. Willems
betont: „Insgesamt ist die Behandlung von Vorhofflimmern mit der
Katheterablation effektiv, sicher und einer medikamentösen Therapie
überlegen.“ Entscheidend sei es, die Patienten möglichst früh und
multidisziplinär in spezialisierten Zentren zu behandeln.

Weitere Informationen:
www.herzstiftung.de
www.herzstiftung.de/vorhofflimmern
www.herzstiftung.de/herz-sprechstunde/alle-fragen/paroxysmales-
vorhofflimmern-ablation
Vorhofflimmern im Video: www.youtube.com/watch?v=Hs9UU4nEf_M

Aus der Forschung: EAST-AFNET-Studie zeigt Erfolg frühzeitiger Behandlung
von Vorhofflimmern
Wie wichtig eine frühzeitige Behandlung des Vorhofflimmerns ist, belegt
die internationale EAST-AFNET-Studie an 2.789 Patienten. Es zeigte sich,
dass unter einer rhythmuserhaltenden Therapie – entweder durch
Katheterablation oder durch Antiarrhythmika – deutlich weniger
Komplikationen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt auftraten als bei einer
klassischen, frequenzerhaltenden Therapie. Die Studie wurde durch die
Herzstiftung finanziell unterstützt. Mehr Infos zur EAST-AFNET-Studie in
HERZ heute 2/2021.

Für Interessierte und Betroffene: Aktuelle HERZ heute: Jetzt Probeexemplar
anfordern!
Die Zeitschrift HERZ heute erscheint viermal im Jahr. Sie wendet sich an
Herz-Kreislauf-Patienten und deren Angehörige. Weitere Infos zur
Behandlung von Herzrhythmusstörungen bietet die aktuelle Zeitschrift HERZ
heute 2/2021 mit dem Titel „Zurück in den Takt – Elektrostimulation des
Herzens“. Ein kostenfreies Probeexemplar ist unter Tel. 069 955128-400
oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.