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Das Kompetenznetz Maligne Lymphome an der Uniklinik Köln hat ein neues
Faltblatt für HIV-positive Menschen mit Lymphomerkrankungen herausgegeben.
Darin wird die bei HIV-Infizierten relativ häufig vorkommende Erkrankung
beschrieben, ebenso werden mögliche Symptome, Diagnoseverfahren sowie die
vom jeweiligen Lymphomsubtyp abhängigen Therapieverfahren erläutert. Die
Information wird kostenlos an Betroffene abgegeben, auch
Behandlungszentren können beim KML kostenfrei Exemplare zur Auslage
bestellen. Das PDF der Kurzinformation steht auch in der Mediathek unter
<www.lymphome.de>  zum Download zur Verfügung.

Lymphome (umgangssprachlich „Lymphdrüsenkrebs“) sind bösartige
Erkrankungen des lymphatischen Systems, welches für die Immunabwehr
zuständig ist. Lymphome entstehen, wenn bestimmte Zellen der Immunabwehr,
sogenannte B- oder T-Lymphozyten, in ihrem Reifungsprozess entarten. Die
fehlerhaften Immunzellen vermehren sich dann unkontrolliert, sind aber
funktionslos. Treten Lymphome bei HIV-positiven Patientinnen und Patienten
auf, handelt es sich um HIV-assoziierte Lymphome.

Grundsätzlich kann jeder HIV-positive Mensch ein Lymphom entwickeln. Es
wurde aber beobachtet, dass das Risiko für ein Lymphom und auch für andere
Krebserkrankungen mit abnehmender Anzahl der Helferzellen steigt;
insbesondere Personen mit Helferzellen unter 100/μl sind besonders
gefährdet. Somit wird die Entstehung eines Lymphoms durch eine HIV-
bedingte Immunschwäche begünstigt. Die Ursachen für die Entwicklung eines
HIV-Lymphoms sind jedoch vielfältig – denn so verschiedenartig das
Erscheinungsbild der Lymphome ist, so unterschiedlich sind auch die
möglichen Entstehungsmechanismen (Pathogenese).

Das Risiko, an einem HIV-Lymphom zu erkranken, steht in einer
Wechselbeziehung zur Anzahl der Helferzellen und zur Viruslast: Je höher
die Anzahl an Helferzellen im Blut und je geringer die Viruslast, desto
geringer ist das Risiko, an einem HIV-Lymphom zu erkranken. Damit nimmt
die  kombinierte antiretrovirale Therapie (cART) eine zentrale Rolle in
der Entstehung eines HIV-Lymphoms ein: Eine verspätet begonnene oder nicht
korrekt durchgeführte cART, auch Therapieunterbrechungen, können das
Auftreten eines Lymphoms begünstigen. Vor der Einführung der cART war die
Inzidenz beispielsweise aggressiver NHL bei HIV-positiven Menschen um das
60- bis 200-Fache gegenüber der HIV-negativen Bevölkerung erhöht. Nach
Einführung der cART ist die Inzidenz deutlich zurückgegangen, sie liegt
jedoch immer noch 4- bis 16-fach über jener von HIV-negativen Menschen.

Die Therapie der HIV-Lymphome hängt vom Typ und dem Stadium des Lymphoms
ab. Zudem spielen bei der Wahl der Behandlung auch der Allgemeinzustand
des Betroffenen, relevante Begleiterkrankungen und die aktuelle Situation
der HIV-Infektion eine Rolle. Das Therapieziel ist in den allermeisten
Fällen die Heilung. Je nach Lymphom-Typ und Stadium des Lymphoms sowie der
HIV-Infektion wird dieses Ziel unterschiedlich gut erreicht.

Das vom Kompetenznetz Maligne Lymphome an der Uniklinik Köln
herausgegebene 14-seitige Faltblatt "HIV-assoziierte Lymphome" wendet sich
an HIV-positive Menschen mit Lymphomen. Die beiden Autoren Prof. Dr. med.
Kai Hübel (Uniklinik Köln) und Prof. Dr. med. Marcus Hentrich
(Rotkreuzklinikum München) sind als Sprecher der AG HIV-assoziierte
Neoplasien der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO)
ausgewiesene Experten auf diesem Gebiet. Sie beschreiben neben dem
allgemeinen Krankheitsbild auch mögliche Symptome, Diagnoseverfahren sowie
die vom jeweiligen Lymphomsubtyp abhängigen Therapieverfahren.

Die Information wird kostenlos an Betroffene abgegeben.
Behandlungslungszentren können beim KML kostenfrei Exemplare zur Auslage
bestellen. Das PDF der Broschüre wird auch online über das
Informationsportal des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML)
angeboten:
<https://lymphome.de/fileadmin/Media/service/mediathek/lymphomerkrankungen
/WEB_HIV-assoziierte_Lymphome_Flyer_14S_131021.pdf
>

Die Herstellung des Faltblatts wurde von der Firma AbbVie Deutschland GmbH
& Co. KG finanziell unterstützt. Das Unternehmen hatte keinen Einfluss auf
die Inhalte.

Bestellungen:

Kompetenznetz Maligne Lymphome
Uniklinik Köln
50924 Köln
Telefon: 0221 478-96000
Fax: 0221 478-96001
E-Mail: <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>