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Heute Donnerstag 28. Oktober 2021 findet die Eröffnung des digitalen
Medizinmuseums Bern statt. Das Inselspital Bern und die Universität Bern
empfangen knapp 100 Gäste zur Eröffnungsfeier. Das digitale Museum Bern
geht neue Wege: Die Sammlung setzt sich zum Ziel, ein Nachdenken über die
Entstehung und Arbeitsweise der modernen Medizin auszulösen. Die Pandemie
lehrt uns, dass eine Debatte über Gesundheit und Medizin nicht einfach zu
führen ist. Ein vertieftes Verstehen der Geschichte ist ein hilfreiches
Werkzeug zum Umgang mit der Gegenwart und zum Anpacken kommender
Herausforderungen.

Am Eröffnungsanlass begrüssen Prof. Dr. med. Daniel Candinas, Vizerektor
Forschung der Universität Bern und Dr. med. h. c. Uwe E. Jocham,
Direktionspräsident der Insel Gruppe. Direktor Prof. Dr. med. Dr. phil.
Hubert Steinke und Manuel Kaiser, Leiter Medizinmuseum führen in das
Konzept des Digitalen Museums ein. Die Eröffnungsfeier findet in den
Räumlichkeiten des Schweizerischen Instituts für Translationale Medizin
und Unternehmertum (sitem-insel) statt.

Medizin wird gemacht, laufend, immer neu
Das Medizinmuseum umfasst ca. 10 000 Exponate vor allem aus der Zeit seit
1900. Sie repräsentieren Tätigkeiten, Behandlungen, Erfindungen und
Alltäglichkeiten des Spitalalltages. Das Motto «Medizin machen» gibt der
wissenschaftlichen Aufarbeitung der Exponate eine Denkrichtung vor:
«Unsere Ausstellungsstücke zeigen, dass Medizinisches Handeln in einem
fortwährenden Prozess laufend erneuert, verbessert, geändert, widerlegt
und wieder neu kreiert wird» erklärt Manuel Kaiser, Leiter der
Medizinsammlung «Wie genau dies stattgefunden hat, zeichnet unsere
digitale Ausstellung nach. Das Spannende daran ist: Wir alle sind Teil
dieses Prozesses.»

Vermittlung der Geschichte mit Geschichten
Das Digitale Medizinmuseum Bern geht neue Wege. Es wendet sich ab von
Ausstellungskonzepten mit gruseligen Gewebeproben oder furchterregenden
Instrumenten vergangener Zeiten. Prof. Hubert Steinke präzisiert: «Nicht
die Äusserlichkeiten sollen zur Schau gestellt werden, sondern der Dialog
mit den Betrachtenden wird gesucht. So erzählt das digitale Medizinmuseum
kurze Geschichten und gibt in Texten und Videos Einblicke in die
abwechslungsreiche Geschichte der Medizin am Inselspital. Der Besuch des
digitalen Museums löst Fragen aus, erlaubt zuvor unbekannte Zugänge und
vertieft das Verstehen des Werdegangs der Medizin.»

Universität kuratiert Spitalsammlung
Die spezielle Konstellation des Inselspitals als Universitätsspital
erlaubt es, die Medizinsammlung in einen wissenschaftlichen Kontext zu
stellen. Hubert Steinke, der Direktor des digitalen Medizinmuseums ist
auch der Lehrstuhlinhaber des Institutes für Medizingeschichte der
Universität Bern. Prof. Daniel Candinas, Vizerektor Forschung der
Universität Bern sieht darin einen wichtigen Erfolgsfaktor: «Medizin ist
eine komplexe Disziplin, die ganz wesentlich durch die wissenschaftliche
Forschung und die Lehre auf Stufe Universität vorangebracht wurde. Dazu
gehört das dauernde Prüfen, Hinterfragen und Verbessern von Diagnosen und
Therapien. Diesen Prozess nachzuzeichnen ist die Aufgabe des
Medizinmuseums. Die Betreuung durch das Universitätsinstitut für
Medizingeschichte garantiert, dass diese kritische Perspektive sichtbar
wird.»
Seit gut 15 Jahren wird die Sammlung professionell betreut und gezielt
erweitert. Nun kann sie mit einer sorgfältigen und wissenschaftlich
fundierten Zuordnung zu zehn Modulen von der Öffentlichkeit jederzeit und
vollständig eingesehen werden.

Ideen und Pläne für die Zukunft
Das Team um Prof. Steinke hat für die Zukunft zahlreiche Ideen. So sind in
Zusammenarbeit mit sitem-insel kleine physische Pop-Up-Ausstellungen in
Kliniken zu bestimmten Themen geplant. Weiter werden bestimmte Gruppen von
möglichen Nutzern und Nutzerinnen gezielt auf das Potenzial eines
digitalen Museums angesprochen: Schulen, Studierende, Kinder, ältere
Menschen – sie alle können auf ihre spezifische Weise von den
Möglichkeiten des Digitalen Medizinmuseums profitieren. In dieser Vision
wird das Digitale Museum von der Insel Gruppe getragen und gefördert. Uwe
E. Jocham, Direktionspräsident der Insel Gruppe, lässt keinen Zweifel an
seiner Unterstützung: «Gemeinsam mit der Universität Bern haben wir eine
gute Lösung gefunden, die dem Zeitgeist Rechnung trägt: Wir eröffnen
feierlich ein digitales Museum.  Dieses ist, wie die Spitäler der Insel
Gruppe, vielgestaltig, mehrsprachig, interdisziplinär ausgerichtet und
rund um die Uhr für alle da. »