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Bluthochdruck steigert Risiko für Herzkrankheiten und schwere
Covid-19-Verläufe – Herzstiftung gibt Tipps zur Vorsorge und rät zur
Covid-19-Impfung

Bluthochdruck (Hypertonie) gilt als einer der größten Risikofaktoren für
Schlaganfall, Nierenschwäche, Herzinfarkt und viele weitere Erkrankungen.
Zudem kann Bluthochdruck – ähnlich wie andere chronische Erkrankungen,
etwa Diabetes oder Herzschwäche, das Risiko für einen schweren
Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 erhöhen. Dies gilt
besonders bei Personen ohne Covid-19-Schutzimpfung. Für Hypertoniker lohnt
es sich daher doppelt, die eigenen Blutdruckwerte im Blick zu behalten und
sie durch eine konsequente Therapie zu senken. Und dabei kann jeder
mitwirken: „Mit einer gesunden Lebensführung und Gewichtsabnahme tragen
insbesondere übergewichtige Hochdruckpatienten dazu bei, die Dosis der
Blutdruckmedikamente so niedrig wie nötig zu halten“, betont
Herzspezialist Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Ärztlicher Direktor
des Deutschen Herzzentrums München (DHM) anlässlich der bundesweiten
Herzwochen. Diese widmen sich in diesem Jahr unter dem Motto „Herz unter
Druck“ der häufigsten Volkskrankheit Bluthochdruck. Ausführliche
Informationen zu Ursachen, Folgen und Prävention von Bluthochdruck finden
Betroffene und Interessierte unter .www.herzstiftung.de/herzwochen2021
Die Deutsche Herzstiftung rät zudem Menschen, die zu einer Personengruppe
gehören, für die eine Zulassung der Covid-19-Impfung vorliegt, und die
noch nicht geimpft sind, sich jetzt impfen zu lassen. Dieser Appell
richtet sich besonders an chronisch Kranke und Ältere mit einem höheren
Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf wie Hypertoniker, aber
auch an Gesunde ohne diagnostizierte Vorerkrankungen. „Patienten mit Herz-
und Kreislauferkrankungen zählen zum besonders gefährdeten Personenkreis
mit einem höheren Risiko für schwere Covid-19-Krankheitsverläufe. Für sie
ist die Covid-19-Impfung eine sehr wichtige Schutzmaßnahme“, hebt Prof.
Schunkert hervor. „Allerdings sollten auch Gesunde nicht das Risiko
unterschätzen, an Covid-19 schwer zu erkranken oder zu sterben.“ Infos zur
Covid-19-Impfung bietet die Herzstiftung unter www.herzstiftung.de/corona-
impfung

Viele schwere Covid-19-Verläufe wären vermeidbar
Wie Bluthochdruck das Risiko für einen schweren Verlauf einer
Covid-19-Erkrankung erhöht, belegt eine Studie der Tufts University in den
USA, in der mehr als 900.000 Klinikbehandlungen mit Covid-19 ausgewertet
wurden: Sie zeigt, dass 64 Prozent der behandlungsbedürftigen
Covid-19-Fälle in Zusammenhang mit Vorerkrankungen wie Adipositas,
Diabetes, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz standen. Allein 26,2 Prozent
der schweren Verläufe seien auf Bluthochdruck zurückzuführen, errechneten
die Wissenschaftler (1). Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist
auf Bluthochdruck als Risikofaktor für schwere Covid-19-Verläufe hin (2).
„Durch konsequente Behandlung der Vorerkrankungen, beispielsweise eine
Senkung des Blutdrucks bei Hypertoniepatienten, wären viele schwere
Covid-19-Verläufe vermeidbar”, betont Schunkert. Gleichzeitig verringert
sich für Patienten durch Senken des Blutdrucks auch das Risiko, einen
Schlaganfall, Herzinfarkt, eine Herzschwäche oder eine Nierenschädigung zu
erleiden. „Ebenso wichtig ist es, Übergewicht zu vermeiden. Das gelingt
mit einem gesunden Lebensstil, vor allem mit regelmäßiger
Ausdauerbewegung. Denn Übergewicht ist der wichtigste Risikofaktor für das
Entstehen von Bluthochdruck“, betont der Hochdruckexperte am DHM.

Blutdruck senken durch Ausdauersport
Bei der Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck sind nicht allein
Medikamente, sondern ist vor allem der Lebensstil von großer Bedeutung.
„Manchmal ist es sogar möglich, durch eine gesunde Lebensweise komplett
auf die Einnahme von Blutdrucksenkern zu verzichten”, berichtet Schunkert.
Als einer der wichtigsten Lebensstilfaktoren zur Senkung des Blutdrucks
gilt regelmäßiger Ausdauersport, zum Beispiel Radfahren, Walken oder
Joggen: Wer fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten aktiv ist, kann seine
Werte um fünf bis zehn mmHg systolisch senken. Auch andere Formen der
Bewegung sind wirksam – Hauptsache, man wird regelmäßig aktiv. Neben der
direkten Wirkung auf den Blutdruck hat das Training weitere positive
Effekte: Das Immunsystem wird gestärkt und die Wahrscheinlichkeit sinkt,
Übergewicht und damit einen weiteren Risikofaktor für Herzkrankheiten zu
entwickeln. Zur Senkung des Blutdrucks empfiehlt die Deutsche Herzstiftung
folgende Veränderungen des Lebensstils:

- Fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten bewegen
- Normalgewicht halten bzw. Übergewicht abbauen
- Salzkonsum reduzieren
- Alkoholgenuss deutlich begrenzen: 10 bis maximal 20 Gramm pro Tag
(entspricht 0,1 bis maximal 0,2 Liter Wein oder 0,2 bis maximal 0,4 Liter
Bier)
- Stress verringern und ausreichend schlafen
- Aufs Rauchen verzichten

Informationen zur Prävention, Ursachen und Folgen von Bluthochdruck finden
Betroffene unter folgenden Links: www.herzstiftung.de/bluthochdruck und
www.herzstiftung.de/herzwochen2021

Quellen

Stephanie L Harrison S L et al., Cardiovascular risk factors,
cardiovascular disease, and COVID-19: an umbrella review of systematic
reviews, European Heart Journal - Quality of Care and Clinical Outcomes,
Volume 7, Issue 4, October 2021, Pages 330–339,
https://doi.org/10.1093/ehjqcco/qcab029

(1)     Journal of the American Heart Association Vol. 10, No. 5: Meghan
O’Hearn, Junxiu Liu, Frederick Cudhea, Renata Micha, and Dariush
Mozaffarian: Coronavirus Disease 2019 Hospitalizations Attributable to
Cardiometabolic Conditions in the United States: A Comparative Risk
Assessment Analysis
https://www.ahajournals.org/doi/full/10.1161/JAHA.120.019259

(2)     World Health Organisation (WHO), Hypertension and COVID-19.
Scientific Briefs, 17th June 2021, WHO reference number:
WHO/2019-nCoV/Sci_Brief/Hypertension/2021.1 . Abgerufen am 25.10.2021
unter https://www.who.int/publications/i/item/WHO-2019-nCoV-Sci_Brief-
Hypertension-2021.1


Die Herzwochen unter dem Motto „Herz unter Druck“ richten sich an alle,
denn jeder kann – bereits im Kindesalter – von Bluthochdruck und den
daraus schwerwiegenden Folgen betroffen sein. An der Aufklärungskampagne
beteiligen sich Kliniken, niedergelassene Kardiologen, Krankenkassen und
Betriebe. Infos zu Aufklärungsaktionen und Ratgeber-Angeboten (Text,
Video, Audio) sind unter www.herzstiftung.de/herzwochen2021 abrufbar oder
per Tel. 069 955128-333 zu erfragen

Herzwochen-Broschüre zu Bluthochdruck – die stille Gefahr
Zu den vielfältigen Herzwochen-Aktionen zählt die Broschüre
„Bluthochdruck: Herz und Gefäße schützen“, in der renommierte
Bluthochdruckexperten laienverständlich über Ursachen, Diagnose und
Therapie des Bluthochdrucks informieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die
Prävention. Die 130 Seiten umfassende Broschüre kann bei der Herzstiftung
kostenfrei angefordert werden unter www.herzstiftung.de/bestellung oder
per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Tel. 069 955128-400.

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