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Schon lange fördern das Bundesseniorenministerium (BMFSFJ) und das
Bundesgesundheitsministerium (BMG) Demenznetzwerke. Durch eine Vernetzung
professioneller und informeller Hilfen und die Förderung der
Zusammenarbeit aller verfügbaren Ressourcen vor Ort unter Einbeziehung der
Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen soll deren Teilhabe,
Unterstützung und Versorgung verbessert werden. Für die Ergebnissicherung
und Überprüfung der Wirksamkeit ist die Evaluierung solcher Programme von
besonderer Bedeutung. Das Institut für Sozialforschung und
Sozialwirtschaft (iso) in Saarbrücken ist nun mit der Evaluierung des
Bundesprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ beauftragt
worden.

Das Thema Demenz rückt zunehmend in den Blickpunkt der allgemeinen
Öffentlichkeit, weil immer mehr Menschen direkt bzw. indirekt von der
Krankheit betroffen sind. Um die anspruchsvolle und zeitaufwändige
Betreuung von Menschen mit Demenz gewährleisten zu können, wird eine
bessere Vernetzung informeller sowie professioneller Hilfen angestrebt.
Durch eine kreative Verknüpfung solcher Hilfen und durch eine Förderung
der Zusammenarbeit zwischen Fachkräften, Angehörigen und Laien und
insbesondere durch die Einbindung der Menschen mit Demenz und ihrer
Angehörigen soll außerdem deren Teilhabe und bedarfsgerechte Unterstützung
verbessert werden.

Vor diesem Hintergrund fördern das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
(BMFSFJ) seit einigen Jahren gezielt die Bildung von Netzwerkstrukturen.
Hierzu gehört auch das von 2020 bis 2026 laufende Bundesprogramm „Lokale
Allianzen für Menschen mit Demenz“. Zur Ergebnissicherung und damit der
Überprüfung der Wirksamkeit kommt der Evaluierung solcher
Projektförderungen eine besondere Bedeutung zu.

Mit der Evaluierung des Bundesprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit
Demenz“ wurde nun das iso-Institut in Saarbrücken durch das
Bundesseniorenministerium beauftragt. Übergeordnetes Ziel ist es,
umfassende Erkenntnisse zur Arbeit der Lokalen Allianzen herauszuarbeiten
und einen differenzierten Überblick über die Vielfalt und die
unterschiedlichen Umsetzungsvarianten von Netzwerkarbeit in Deutschland zu
erhalten. Darauf aufbauend werden Bedingungen erfolgreicher Netzwerkarbeit
sowie Gute Praxis-Ansätze identifiziert und damit Entwicklungspotentiale
für die strategische Weiterentwicklung Lokaler Allianzen erarbeitet.

Darüber hinaus wird während der Projektlaufzeit die sozialräumliche
Verbreitung von Demenznetzwerken in Deutschland ermittelt, um einen
Überblick über die Regionen zu erhalten, in denen es noch an Strukturen
zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen fehlt.
Außerdem wird das iso-Institut das BMFSFJ bei der Umsetzung des
Bundesprogramms fachpolitisch unterstützen.