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7 Stunden Schlaf pro Nacht sind kein Garant für erholsamen Schlaf!

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Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
empfiehlt, die Schlafdauer dem individuellen Schlafbedürfnis anzupassen
und nicht einer vermeintlichen Zeitvorgabe von 7 Stunden pro Nacht.
Stellungnahme der DGSM zu einer aktuellen Studie, die einen Zusammenhang
zwischen sieben Stunden Schlaf als Idealwert für die kognitive
Leistungsfähigkeit, das allgemeine Wohlbefinden und die psychische
Gesundheit von Menschen mittleren und höheren Alters nahe legt.

Die Ergebnisse einer aktuellen britisch/chinesischen Studie mit fast
500000 Erwachsenen zwischen 38 und 73 Jahren haben zur öffentlichen
Diskussion über die optimale Schlafdauer bei Erwachsenen geführt. Daraus
ist der Eindruck entstanden, dass 7 Stunden Schlaf pro Nacht bei
Erwachsenen eine Notwendigkeit sei. Kürzerer oder längerer Schlaf sei mit
erhöhten Risiken für psychische Erkrankungen und geistige Einschränkungen
verbunden.

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
nimmt hierzu wie folgt Stellung:

Eine ursächliche Verbindung zwischen kurzem bzw. langem Schlaf und den
genannten Erkrankungen bzw. Einschränkungen kann mit dem Studiendesign
nicht nachgewiesen werden und die Autorinnen und Autoren der Arbeit
behaupten dies auch nicht in dem zitierten Artikel. Dementsprechend ist
die Studie kein Hinweis darauf, dass der Versuch, genau 7 h zu schlafen,
gesundheitsförderlich ist. Dies kann sich für Menschen mit einem
geringeren oder längeren Schlafbedarf sogar eher gesundheitsschädlich
auswirken. Der Schlafbedarf ist individuell sehr unterschiedlich und wird
genetisch gesteuert von unserer inneren Uhr. Daraus resultiert, dass die
meisten Erwachsenen eine durchschnittliche Schlafdauer von etwa 6 bis 8
Stunden haben. Einige Langschläfer brauchen regelmäßig mehr Schlaf,
wohingegen Kurzschläfer mit deutlich weniger Schlaf auskommen, ohne
dadurch krank zu werden. Hinzu kommt, dass für den Erholungswert des
Schlafes nicht nur die Schlafdauer relevant ist, sondern auch die
Schlafqualität. Und die kann, körperlich oder psychisch bedingt,
beeinträchtigt sein. Insofern sind die Ergebnisse der Studie differenziert
zu betrachten und es ist nicht ein statistisch gewonnener Mittelwert über
500000 Probanden auf einzelne Individuen zu verallgemeinern.

Unabhängig davon ist zu betonen, dass sowohl Menschen, die einen
chronischen Schlafmangel haben als auch Menschen, die regelmäßig zu lange
(über 9 Stunden pro 24h) schlafen, ein erhöhtes Risiko für körperliche
Erkrankungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische
Störungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen und kognitive
Einschränkungen bis hin zu einem erhöhten Risiko für dementielle
Erkrankungen im höheren Alter haben und dass zu kurze oder zu lange
Schlafzeiten auch ein Hinweis zugrunde liegender Erkrankungen sein kann.

Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
wird anlässlich des DGSM-Aktionstages Erholsamer Schlaf am 21.6.2022 die
Thematik ausführlich präsentieren.

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