Aktuelle Forschung zu Adipositas
Prof. Dr. Dorothea Portius von der SRH Hochschule für Gesundheit gibt
Webinar zum Thema Pro- und Präbiotika bei Patient:innen mit Adipositas.
„Adipositas wird als chronische Erkrankung mit einer über das Normalmaß
hinausgehenden Vermehrung des Fettgewebes definiert, die längst
besorgniserregende epidemische Ausmaße angenommen hat. Besonders das
deutlich erhöhte Morbidität- und Mortalitätsrisiko gibt Anlass zur Sorge,
so sterben jährlich rund 3 Millionen Menschen an den Folgen von
Übergewicht. Die Bariatrie als fachübergreifendes Spezialgebiet kann hier
wirksame Behandlungsansätze liefern“, erläutert Prof. Dr. Dorothea
Portius, Studiengangsleiterin im Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie
und -beratung an der SRH Hochschule für Gesundheit am Campus Gera.
Die Ursachen von Adipositas sind vielfältig, umfangreiche Daten der
letzten zehn Jahre legen jedoch nahe, dass die Erkrankung mit einem
Ungleichgewicht verschiedener Bakterienarten im Darm (Dysbiose)
einhergeht. Bestimmte Darmbakterien werden mit körpereigenen Stoffen in
Verbindung gebracht, die in Geweben, einschließlich des Fettgewebes,
Entzündungen hervorrufen. In der Vergangenheit wurde das menschliche
Fettgewebe als reiner Energiespeicher betrachtet und damit maßlos
unterschätzt. Dabei ist die Fettmasse ein hochaktives Organ, das über 600
biologisch aktive Substanzen absondert. Experimentelle Studien zeigen,
dass mit Übergewicht und Adipositas die Darmwand durchlässiger wird und
somit Toxine, entzündliche bakterielle Stoffwechselprodukte, oder andere
Entzündungsfaktoren in den systemischen Kreislauf eintreten können.
Chirurgische Eingriffe sind der konservativen Therapie hinsichtlich
Körpergewichtsreduktion, Verbesserung von Begleiterkrankungen
(Komorbiditäten) und Senkung der Sterberate (Mortalität) bislang überlegen
und stellen daher die wirksamste Therapieform zur Behandlung von
Adipositas dar. Post-operativ stellt die Umstellung der Lebensgewohnheiten
– insbesondere der Ernährung – die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige
Abnahme des Körpergewichts und der Reduktionen von Komorbiditäten dar.
Operationen, aber auch die Umstellung der bestehenden Ernährung führen
wiederrum zu Veränderungen der Bakterienzusammensetzung (Mikrobiom) im
Darm: So tragen bestimmte Darmbakterienstämme zur Nährstoffversorgung – z.
B. mit Vitaminen – bei.
In ihrem Webinar zum Thema „Pro- und Präbiotika beim bariatrischen
Patienten“ am 21. September 2022 um 18 Uhr wird Prof. Dr. Dorothea Portius
nicht nur den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Probiotika und
bariatrische Chirurgie wiedergeben, sondern auch auf Veränderungen des
Mikrobioms durch verschiedene Chirurgie-Methoden sowie den Einfluss von
Probiotika auf die Mikronährstoffverfügbarkeit eingehen. Das Webinar
findet in Kooperation mit FitForMe, dem führenden Anbieter für
Nahrungsergänzungsmittel für Patient:innen mit Adipositas statt.
Interessierte können sich unter https://fitformeresearch.com/w
anmeldung/ kostenfrei für das Webinar anmelden.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
https://www.srh-gesundheitshoc
/dorothea-portius/