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Wer die Nieren schützt, schont auch das Herz

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Beide Organe hängen eng zusammen: Erkrankungen wie Herz- und
Nierenschwäche bedingen sich häufig gegenseitig. Was Betroffene wissen
sollten, erklären Herz- und Nierenspezialisten in der aktuellen „HERZ
heute“ mit Schwerpunkt Herz und Niere

Die Nieren zählen zu den wenig beachteten Organen des Körpers. Zu Unrecht,
denn sie filtern nicht nur das Blut, sondern regulieren auch den
Flüssigkeitshaushalt und schützen so das Herz vor Überlastung. Umgekehrt
führen kranke Nieren schnell zu Herzproblemen: Eine geschwächte Niere
lässt die Blutgefäße rasant verkalken und fördert Herzerkrankungen wie
Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und Herzinfarkt. „Etwa jeder zweite
chronisch nierenkranke Patient leidet zugleich an einer Herz-Kreislauf-
Erkrankung“, betont Prof. Dr. Nikolaus Marx vom Wissenschaftlichen Beirat
der Herzstiftung. „Die meisten Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz sterben nicht an der Nierenerkrankung, sondern an einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung”, erklärt der Direktor für Kardiologie,
Angiologie und internistische Intensivmedizin der Universitätsklinik
Aachen unter <herzstiftung.de/herz-niere>. Die gute Nachricht ist: Werden
die Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und die
Zuckerkrankheit Diabetes mellitus konsequent behandelt, lassen sich die
Schäden an Herz und Nieren vermeiden oder zumindest vermindern. Den
Zusammenhängen der beiden Organe widmet sich der Schwerpunkt der aktuellen
Ausgabe von HERZ heute 3/2022 „Auch eine Herzenssache: die Niere“.
Renommierte Kardiologen und Nephrologen erklären, welche Erkrankungen der
Niere auch dem Herzen schaden und umgekehrt. Wissenschaftler berichten von
aktuellen Forschungsergebnissen zu Diagnose und Therapien. Ein
Probeexemplar der Ausgabe 3/2022 von HERZ heute kann kostenfrei bei der
Herzstiftung angefordert werden unter Tel. 069 955128-400 oder per Mail
unter <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.>

Wie Herz und Niere zusammenhängen
Gesunde Nieren leisten viel: Rund 300-mal am Tag fließt das Blut des
Körpers durch die Organe und wird dabei von Abfallprodukten des
Stoffwechsels gereinigt. Ist das Herz allerdings geschwächt, pumpt es das
Blut nur noch mit verminderter Kraft durch den Kreislauf. Die Nieren
erhalten nicht mehr genügend Sauerstoff und Nährstoffe. Als Folge arbeiten
sie nicht mehr wie gewohnt, halten Salz und Wasser im Körper zurück, der
Blutdruck steigt. Der erhöhte Druck wiederum schadet sowohl den Nieren
selbst als auch dem Herzen. Aus der ursprünglichen Herzschwäche hat sich
zusätzlich eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) entwickelt. Diese hat
wiederum zur Folge, dass die Arterienverkalkung stark fortschreitet und
das Herz weiter an Kraft verliert. „Das Zusammenspiel von Herz und Nieren
ist komplex und lässt sich nicht getrennt voneinander betrachten“, sagt
Prof. Dr. Christoph Wanner, Leiter der Nephrologie am Universitätsklinikum
Würzburg. Nierenerkrankungen müssten als unabhängiger Risikofaktor für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärker in den Fokus rücken. „Sind bereits
Herz und Nieren erkrankt, ist nicht mehr entscheidend, welches Organ
zuerst geschädigt war“, erläutert sein Kollege Prof. Dr. Kai Lopau.
Vielmehr gelte es, das vorherrschende Krankheitsbild zu therapieren und
die Behandlungspläne für beide Erkrankungen zu kombinieren.

Nierenerkrankungen frühzeitig erkennen
Die Herausforderung besteht allerdings darin, eine Nierenerkrankung
überhaupt frühzeitig zu erkennen, denn: Kranke Nieren verursachen nahezu
nie Schmerzen. Vielmehr nimmt die Filterfunktion allmählich ab, sodass
sich schleichend chronische Schäden entwickeln. Eine Schädigung der Nieren
frühzeitig zu erkennen ist aber außerordentlich wichtig – sowohl für das
Herz als auch für die Nieren selbst. Einen Hinweis auf eine beginnende
Nierenschädigung gibt beispielsweise die Konzentration von Albumin im
Urin. Sie lässt sich grob durch einen Schnelltest mittels Urinstreifen
bestimmen. Genauere Werte liefert ein Labortest, bei dem das Verhältnis
von Albumin und Kreatinin im Urin bestimmt wird (UACR-Labortest).
Um bereits bei gesunden Menschen das Risiko für eine Nieren- aber auch für
eine Herzerkrankung abschätzen zu können, empfehlen Nephrologen, das
sogenannte ABCDE-Profil bestimmen zu lassen. Die Buchstaben stehen für
folgende Tests:

A – Albumin im Urin
B – Blutdruckmessungen
C – Cholesterinwerte im Blut
D – Diabetes
E – Geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR)

Zeigt sich anhand des ABCDE-Profils ein erhöhtes Risiko für eine Herz-
oder Nierenerkrankung, können Ärzte frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um
Folgeschäden zu minimieren. Denn sowohl für die Herz- als auch für die
Nierenschwäche gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser
lässt sie sich behandeln und Folgen für das Herz-Kreislauf-System
vermeiden.
(cme)

Aktuelle HERZ heute: Jetzt Probeexemplar anfordern!
Die Zeitschrift HERZ heute erscheint viermal im Jahr. Sie wendet sich an
Herz-Kreislauf-Patienten und deren Angehörige. Weitere Infos zum Thema
bietet die aktuelle Zeitschrift HERZ heute 3/2022 „Auch eine Herzenssache:
die Niere“. Ein kostenfreies Probeexemplar ist unter Tel. 069 955128-400
oder unter <www.herzstiftung.de/bestellung> erhältlich.

Für Redaktionen: Rezensionsexemplar der aktuellen HERZ heute
Ein Rezensionsexemplar dieser aktuellen Ausgabe von HERZ heute mit den
Beiträgen der zitierten Experten „Vom Herz und von der Niere“ (Nikolaus
Marx) und „Immer auf Herz und Niere prüfen“ (Christoph Wanner, Kai Lopau)
erhalten Sie gerne per E-Mail unter <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.> oder per Tel.
unter 069 955128-114.

Service-Tipp:
Kostenfreier Herzstiftungs-Newsletter mit Informationen zu Vorbeugung und
Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tipps zum Erhalt der
Herzgesundheit. Anmeldung: <www.herzstiftung.de/newsletter>

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