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Pflegekräfte tanken Energie im Heilstollen

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Zwei Wochen Auszeit im Bad Gasteiner Heilstollen, Erholung für Körper und
Seele. Die Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern ermöglichte
einigen Pflegerinnen und Pflegern aus Senioreneinrichtungen der Korian
Deutschland GmbH diesen Aufenthalt in Österreich. Die Wirkungen der
Therapie wurden von der Hochschule Coburg untersucht.

Pflege ist ein anstrengender Beruf, Pflegekräfte sind großen psychischen
und physischen Belastungen ausgesetzt. Durch die Corona-Pandemie hat sich
der Druck in der Pflege noch einmal verstärkt. Die Korian Stiftung für
Pflege und würdevolles Altern hat sich auf die Fahnen geschrieben, die
Arbeitsbedingungen der Pflegenden in allen Bereichen zu verbessern.
Elisabeth Scharfenberg ist Vorständin der Stiftung und erklärt: „Dass
Pflegekräfte einen stressigen Alltag haben, darüber muss man nicht mehr
diskutieren. Diskutieren muss man eher darüber, wie man diese Fachkräfte
unterstützen kann. Die Studie mit der Hochschule Coburg zeigt, was alles
getan werden kann, um Pflegerinnen und Pfleger für den Beruf zu stärken.
Die Ergebnisse sind vielversprechend.“
Ein Team von Studierenden aus dem Master-Studiengang Gesundheitsförderung
unter der Leitung von Prof. Dr. Eberhard Nöfer wollte herausfinden,
inwieweit sich Wohlbefinden, Stress- und Schmerzempfinden durch einen
zweiwöchigen Aufenthalt mit therapeutischen Anwendungen im Heilstollen
verbessern.

Radon als Heilmittel
Auf der Tagesordnung standen Massagen und Einfahrten in den Heilstollen im
Berg. Angenehme Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit und der Radon-Gehalt im
Stollen sorgen dafür, dass sich Beschwerden im Bewegungsapparat sowie
Haut- und Atemwegserkrankungen deutlich und langanhaltend bessern.
Entspannung, Erholung und Stressreduktion inklusive. „Die positiven
Wirkungen von Radon und der Hyperthermie, die durch die feuchte Wärme im
Körper entsteht, auf Gelenke, Schmerzen, psychische Verfassung und
Schlafqualität sind in Studien untersucht und belegt worden“, sagt Dr.
Martin Offenbächer vom Bad Gasteiner Heilstollen. Er hat die Pflegekräfte
bei ihrem Aufenthalt medizinisch begleitet. „Wir wollten zusätzlich
wissen, ob sich eine unmittelbare Auswirkung auf das Stressempfinden
ergibt.“

Stress, Schmerz, Wohlbefinden im Fokus
Das Team aus sechs Studentinnen des Master-Studienganges hat die
teilnehmenden Pflegekräfte vor und nach dem Aufenthalt befragt und die
Ergebnisse ausgewertet. Teamleiterin Annika Hiller fasst die Ergebnisse
zusammen: „Allgemein können wir sagen, dass die Teilnehmenden nach dem
Aufenthalt besser abschalten können, das Körperbewusstsein und auch die
Schlafqualität sich verbessert haben.“
Im Detail haben die Studierenden zum Beispiel das Stress-Niveau
untersucht. „Stress-Faktoren waren ja vor allem die Corona-, die Personal-
und aktuelle politische Situation, sowie die mangelnde Abgrenzung von
Beruf und Freizeit. Der Wert hat sich bei allen Beteiligten deutlich
verbessert“, berichtet Annika Hiller. Vor allem die eigenen Kompetenzen im
Umgang mit Stress hätten sich gebessert. Genauso gingen körperliche
Schmerzen deutlich zurück. Viele Pflegekräfte leiden schließlich unter der
Anstrengung und spüren das vor allem im Rücken. Das allgemeine
Wohlbefinden, das an verschiedenen Faktoren festgemacht wird, hat sich bei
allen Teilnehmenden deutlich gebessert.

Für den besonderen Aufenthalt in Bad Gastein wurden die Pflegekräfte unter
Fortzahlung des Lohnes freigestellt. Wie lange die Pflegerinnen und
Pfleger nach ihrer Rückkehr in ihren Arbeitsalltag von dieser Auszeit
profitieren, wäre noch zu untersuchen. „Eine dritte Befragung in Form
einer Masterarbeit würde Sinn ergeben, da die langfristigen positiven
Effekte so geprüft werden könnten“, bekräftigt Eberhard Nöfer. Dass
Angebote wie diese sinnvoll und nützlich sind, fasst Christian Gharieb,
Geschäftsführer Operative von Korian Deutschland, zusammen: „Das Projekt
war für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine ganz tolle Erfahrung.
Es hat sie entspannt, es hat sie zusammengebracht und es hat gezeigt, wie
wichtig solche Auszeiten für sie sind. Für uns bedeutet die Studie, dass
wir intensiv an regelhaften Angeboten zur Erholung für unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten müssen.“

An der Studie haben mitgearbeitet: Annika Hiller, Nadja Hamani, Leonie
Eller, Clarissa Heiler, Katharina Weiß, Lena Welsch. Begleitend: Prof. Dr.
Eberhard Nöfer und Tamara Jäger (Coaching) von der Fakultät Soziale Arbeit
und Gesundheit der Hochschule Coburg.

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