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Bluthochdruck ist keine Bagatellerkrankung // Besonders tückisch: Die maskierte Hypertonie // Neue Broschüre informiert

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Die Volkskrankheit Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) wird
als einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf- und
Gefäßerkrankungen noch immer unterschätzt. Bluthochdruck macht zu Anfang
kaum Symptome, keine Schmerzen, und selbst der Blick auf die Messwerte
beim hausärztlichen Routine-Checkup zeigt zu hohen Blutdruck nicht immer
zuverlässig an. Denn neben der offensichtlich manifesten Hypertonie kann
auch eine sogenannte maskierte Hypertonie vorliegen. Eine aktuelle
Broschüre der Deutschen Hochdruckliga informiert dazu.

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland hat zu hohen
Blutdruck. Viele wissen gar nichts von ihrer Erkrankung. Zu wenig bewusst
ist vielen Menschen auch, dass Bluthochdruck einer der Hauptrisikofaktoren
für Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall,
Nierenfunktionsverlust und Demenz ist. Einer der wichtigsten Faktoren, um
der Entwicklung von solchen Folgeerkrankungen entgegenzuwirken, ist neben
allgemeinen Präventionsmaßnahmen die Früherkennung und rechtzeitige
Behandlung von Bluthochdruck.

Doch das ist nicht immer einfach: Bei circa 15% aller Menschen mit in der
Praxis gemessenen, völlig unauffälligen Blutdruckwerten liegt eine
sogenannte maskierte Hypertonie vor. „Es handelt sich dabei um eine
besonders tückische Form des Bluthochdrucks, die sich häufig der
Diagnostik und somit auch der Behandlung entzieht und deshalb sehr
gefährlich ist“, erklärt Prof. Dr. med. Ulrich Wenzel,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.

Bei der maskierten Hypertonie sind die Blutdruckwerte beim Routine-Check
in der Arztpraxis immer normal (120−129/80−84 mmHg) oder hochnormal
(130-139/85−89 mmHg) und damit vermeintlich „o.k.“. Im Alltag und vor
allem nachts steigen sie jedoch bedenklich an. Die Ursachen dafür sind
nicht ganz klar. Meist betrifft es Menschen mit hohem beruflichem oder
privatem Stresslevel, oft auch im jüngeren Lebensalter, so viel weiß man
aus entsprechenden Studien [1]. Männer sind häufiger betroffen als Frauen
[2].

Die große Gefahr besteht darin, dass sich die Betroffenen in einer
falschen Sicherheit wähnen, und die Hypertonie zu lange unbehandelt
bleibt. Damit haben diese Menschen ein höheres kardiovaskuläres Risiko als
Patientinnen und Patienten mit „sichtbarer“ Hypertonie. So sind bei
Menschen mit maskierter Hypertonie sowohl die Ereignisrate von
Herzinfarkten oder Schlaganfällen als auch das Risiko für Diabetes
mellitus und Nierenerkrankungen höher als bei Erkrankten mit gut
eingestellten Blutdruckwerten.

Eine sehr gute Methode der Blutdruckkontrolle, um im Falle von
Unregelmäßigkeiten reagieren zu können und damit langfristig gesund zu
bleiben, ist die regelmäßige Selbstmessung zu Hause. Sie liefert, wenn sie
richtig durchgeführt wird, verlässlichere Werte als in der Arztpraxis.
Wird bei der Blutdruckselbstmessung zu Hause mehrfach ein Wert von 135/85
mmHg und höher gemessen, sollte die Hausärztin/der Hausarzt konsultiert
werden. Dann erfolgt in der Regel eine 24-Stunden-Blutdruckmessung, mit
der sehr gut eingeschätzt werden kann, ob eine Hypertonie vorliegt. Nach
Bestätigung der Diagnose kann eine entsprechende blutdrucksenkende
Therapie eingeleitet werden, um Folgeschäden vorzubeugen.

Neue Broschüre mit Informationen und Tipps

Um mehr Bewusstsein für die maskierte Hypertonie in der Öffentlichkeit zu
schaffen und die Bevölkerung für dieses Krankheitsbild zu sensibilisieren,
hat die Deutsche Hochdruckliga eine Broschüre zu diesem Krankheitsbild
herausgegeben. „Basiswissen Bluthochdruck – Maskierte Hypertonie“ liefert
Informationen und Tipps rund um das Thema maskierte Hypertonie, u. a. zur
richtigen Blutdruckmessung sowie zu nicht medikamentösen Maßnahmen wie
Entspannung, Bewegung und Ernährung. Schauen Sie doch einmal hinein!

Sie kann von Interessierten oder von Praxen und Kliniken bei der
Hochdruckliga kostenfrei bezogen werden.
Per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., unter Angabe von Zieladresse
und Stückzahl.

Die Broschüre steht zudem als pdf zum Download bereit unter
https://www.hochdruckliga.de/fileadmin/downloads/patienten/Maskierte_Hypertonie.pdf

Weitere Informationen zu Bluthochdruck unter https://www.hochdruckliga.de

[1] Munakata M. Clinical significance of stress-related increase in blood
pressure: current evidence in office and out-of-office settings. Hypertens
Res. 2018 Aug;41(8):553-569. doi: 10.1038/s41440-018-0053-1. Epub 2018 May
29. PMID: 29808034.

[2] Banegas JR, Ruilope LM, de la Sierra A, de la Cruz JJ, Gorostidi M,
Segura J, Martell N, García-Puig J, Deanfield J, Williams B. High
prevalence of masked uncontrolled hypertension in people with treated
hypertension. Eur Heart J. 2014 Dec 7;35(46):3304-12. doi:
10.1093/eurheartj/ehu016. Epub 2014 Feb 3. PMID: 24497346.

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