Pin It
v.l.n.r.: Schwester Ulrike, Hebamme Aileen, Prof. Mario Rüdiger, Prof. Pauline Wimberger, Frank Ohi, Prof. Cahit Birdir und die leitende Hebamme Sandra Rings.  Marc Eisele  Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
v.l.n.r.: Schwester Ulrike, Hebamme Aileen, Prof. Mario Rüdiger, Prof. Pauline Wimberger, Frank Ohi, Prof. Cahit Birdir und die leitende Hebamme Sandra Rings. Marc Eisele Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Sham, Joud, Ahmad und Ayham geben der Geburtsstatistik des Uniklinikums in
diesem Jahr eine ganz besondere Note: Die Vierlinge wurden Mitte August am
Universitätsklinikum Carls Gustav Carus Dresden geboren. Die Vorbereitung
der aktuellen Vierlingsgeburt, der Kaiserschnitt und die Nachbetreuung von
den beiden Mädchen Sham und Joud sowie den beiden Jungen Ahmad und Ayham
sowie der Mutter ist eine außerordentliche Teamleistung. Gynäkologinnen
und Gynäkologen, Kinderärztinnen und Kinderärzte sowie Hebammen und
Pflegende haben Hand in Hand gearbeitet.

Der Kaiserschnitt fand in der 30. Schwangerschaftswoche statt. Für jedes
der Kinder stand ein Team aus Hebammen, Geburtshelfenden, Kinderärztinnen
-ärzten sowie Kinderkrankenschwestern bereit. Nun, nach zwei Monaten auf
der Kinderstation können die vier Geschwister nach Hause entlassen werden.
„Wir sind sehr stolz auf das tolle Team in der Unifrauenklinik und der
Geburtshilfe sowie in der Kinderklinik. Viele Mitarbeitende haben
geholfen, dass die Kinder gesund zur Welt gekommen sind, es der Mutter gut
geht und nun alle entlassen werden können. Diese Teamleistung macht der
Spirit der Hochschulmedizin Dresden aus. Für uns als Klinikum ist das ein
ganz besonderer Moment“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer
Vorstand am Uniklinikum Dresden.

Sham mit 1.325 Gramm als Erste auf die Welt, gefolgt von ihrem Bruder
Ahmad, der mit einem Gewicht von 1.405 Gramm der Schwerste der Vier war.
Ayham der mit 1.210 Gramm am wenigsten wog, lies seiner Schwester Joud
(1.225 Gramm) jedoch den Vortritt. Nach knapp 40 Jahren sind am
Uniklinikum Dresden wieder Vierlinge zur Welt gekommen. Ein Team aus
Ärztinnen und Ärzten, Hebammen und Pflegenden hat den Kaiserschnitt Mitte
August durchgeführt. Nach zwei Monaten in der Kinderklinik haben sich die
Geschwister so gut entwickelt, dass sie entlassen werden können.
Mittlerweile haben alle vier ihr Gewicht verdoppelt.

In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie der Kinderklinik
am Universitätsklinikum Dresden finden nicht nur werdende Mehrlingseltern
die Expertise für die Schwangerschaft und die Geburt. Das Uniklinikum ist
als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe registriert – relevant
bei Risiko- aber auch Mehrlingsschwangerschaften. „Die Versorgung der
schwangeren Patientinnen gerade bei Risiko- und Mehrlingsschwangerschaften
findet auf höchstem medizinischen Niveau statt. Dabei gehen wir
individuell auf die einzelnen Frauen sowie die jeweiligen Risikofaktoren
ein“, sagt der leitende Oberarzt Prof. Cahit Birdir. Er verantwortet den
Kreißsaal und hat im Fall der Vierlinge die Betreuung der Schwangeren und
die anschließende Geburt in enger Absprache mit den Kinderärztinnen und
Ärzten koordiniert. „Die Gesundheit der Mutter und der Kinder hatte dabei
oberste Priorität.“ Dabei hängt der Zeitpunkt der Geburt generell von der
Länge des Muttermundes ab. Je kürzer dieser ist, desto größer wird das
Risiko einer Frühgeburt. Es gibt auch andere Faktoren, die im Fall einer
Mehrlingsschwangerschaft den Zeitpunkt der Geburt beeinflussen.
Schwangerschaftskomplikationen, die sich während der Schwangerschaft
entwickeln können, können eine Schwangerschaftsdiabetes
(Gestationsdiabetes), Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) oder auch
eine vermehrte Fruchtwassermenge (Polyhydramnion) sein. Im Fall der
Vierlinge hatte der erfahrene Geburtsmediziner Letzteres diagnostiziert.

Die letzten Wochen vor der Geburt wurde die werdende Mutter im Uniklinikum
betreut. „So haben wir gemeinsam eine zusätzliche erfolgreiche
Schwangerschaftswoche erreicht. Die Kinder konnten dadurch ohne
Komplikationen weiter gut im Bauch der Mutter versorgt werden“, sagt Prof.
Cahit Birdir. Uns so ist auch der Kaiserschnitt erfolgreich verlaufen: Er
dauerte insgesamt nur 45 Minuten, um alle vier Kinder auf die Welt zu
bringen. Das ist nicht viel länger, als ein Kaiserschnitt mit einer
Einlingsschwangerschaft dauern würde.

„Ich bin sehr froh und stolz auf die tolle Leistung unseres Teams, unserer
Hebammen und unserer Kolleginnen und Kollegen sowie aller Mitarbeitenden
im Kreißsaal“, sagt Prof. Pauline Wimberger, Direktorin der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Uniklinikum. „So eine Vierlingsgeburt
ist etwas ganz Besonderes. Wir haben uns gut darauf vorbereitet und Hand
in Hand gearbeitet. Diese Teamleistung über Berufsbereiche hinweg zeichnet
die Arbeit in unserer Klinik aus.“ „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen Mitarbeitenden verschiedener Berufsgruppen zeichnet das
Uniklinikum aus. Es ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, ein
respektvolles Miteinander zum Wohle der Patientinnen und Patienten“, sagt
Frank Ohi, Kaufmännischer Vorstand am Uniklinikum.

Zu den angebotenen Leistungen der Klinik gehören auch die
Intensivschwangerenberatung der Dresdner Uni-Frauenklinik, die spezielle
Versorgung von Risikoschwangeren sowie von zu früh oder krank geborenen
Kindern. In diesem Rahmen erhalten werdende Mütter bereits ab der
Frühschwangerschaft eine umfassende Betreuung mit allen verfügbaren
Diagnose- und Therapieverfahren. Das Team steht dabei insbesondere Müttern
mit Risikoschwangerschaften zur Seite, die so von einer kontinuierlichen
Versorgung bis zur Geburt profitieren. Dabei kümmern sich die
Medizinerinnen und Mediziner nicht nur um die Mütter in der
Schwangerschaft, sondern versorgen auch zu früh oder krank geborene Babys.
„Natürlich geht es den Kindern im Bauch der Mutter am besten. Wenn dennoch
eine Frühgeburt passiert oder wenn diese wie im Fall der Vierlinge
unausweichlich ist, können wir mit modernster Technik und gut
ausgebildeten Pflegenden in der Neonatologie die Kinder versorgen, deren
Familien unterstützen und so dafür sorgen, dass sie sich gut entwickeln“,
sagt Prof. Mario Rüdiger, der den Bereich Neonatologie und Pädiatrische
Intensivmedizin am Uniklinikum verantwortet.

Eine Vierlingsgeburt ist äußerst selten. Die Wahrscheinlichkeit nach
natürlicher Empfängnis liegt bei 1:600.000. Zwar hat sich durch die
Entwicklung der Möglichkeiten einer Hormonbehandlung und von künstlicher
Befruchtung die Anzahl der Mehrlingsgeburten – also auch von Zwillingen
und Drillingen – generell erhöht. Dennoch bleiben Vierlinge eine absolute
Seltenheit. Am heutigen Uniklinikum Dresden, das bis 1993 als
Johannstädter Krankenhaus fungierte, wurde die letzte bekannte
Vierlingsgeburt 1984 registriert. Das kleinste Kind damals hat bei der
Geburt 800 Gramm gewogen, seine drei Geschwister erreichten jeweils ein
Gewicht über 1.000 Gramm.

Sham, Joud, Ahmad und Ayham sind vier von mittlerweile knapp 2.000
Kindern, die in diesem Jahr bereits am Uniklinikum geboren wurden. Davon
sind 938 Mädchen und 1.046 Jungs (Stand 24.10.2022). Zudem zählt die
Statistik in diesem Jahr bereits 62 Zwillingspärchen und eine
Drillingsgeburt.

Die Familie wünscht über diese Pressemitteilung hinaus keine weitere
Öffentlichkeitsarbeit und möchte anonym bleiben. Wir bitten daher von
konkreten Anfragen zur Identität abzusehen. Zum Verlauf der Geburt und den
Risikofaktoren bei Mehrlingsgeburten geben die Medizinerinnen und
Mediziner gern Auskunft.