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23. Deutscher Lebertag: „total zentral: die Leber!“

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Es gibt Annahmen, die auf Fehlinformationen und Halbwahrheiten beruhen und
trotzdem in den Köpfen der Menschen einen festen Platz haben. Ein Beispiel
dafür sind Lebererkrankungen: Noch immer denken viele Menschen bei diesem
Thema nur an Alkohol – obwohl häufig andere Risikofaktoren zu
Lebererkrankungen führen. Anlässlich des 23. Deutschen Lebertages am 20.
November 2022, der das Motto „total zentral: die Leber!“ trägt, informiert
die Deutsche Leberstiftung über die Bedeutung der Leber und Möglichkeiten,
sie gesund zu halten.

Die Leber übernimmt als zentrales Stoffwechselorgan des menschlichen
Körpers zahlreiche Funktionen. Sie ist wichtig für den
Energiestoffwechsel, den sie mit der Produktion wesentlicher Enzyme
reguliert. Zu den Aufgaben der Leber gehören auch die Entgiftung des
Körpers, die Speicherung von Energiereserven und Vitaminen sowie die
Produktion von Bluteiweißen, Gallenflüssigkeit, Abwehrstoffen und
Ausgangsprodukten für die Hormonproduktion. Eine funktionsfähige Leber ist
essenziell für unsere Gesundheit und sie kann sich in der Regel von
Schäden gut erholen, wenn die Ursache rechtzeitig entdeckt und behoben
wird. Doch die Leber ist ein schmerzunempfindliches Organ, deswegen
verlaufen Erkrankungen der Leber häufig über einen langen Zeitraum
unbemerkt.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele Menschen noch immer beim Thema
Lebererkrankung nur an Alkohol als Ursache denken. Eine Annahme, die
falsch ist und auch heutzutage dazu führt, dass ungern über
Lebererkrankungen gesprochen wird. „Hartnäckig und entgegen der Realität
hält sich das Vorurteil, dass Lebererkrankungen immer mit Alkoholismus in
Verbindung stehen. Studien zeigen, dass beispielsweise von Hepatitis C und
Hepatitis B betroffene Patienten, unabhängig von der Art der
Virusübertragung, häufig stigmatisiert werden“, erklärt Prof. Dr. Michael
P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, und weist auf
ein weiteres Problem in Verbindung mit Lebererkrankungen hin: „Die
weltweit steigenden Zahlen der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung
(NAFLD) haben spanische Wissenschaftler dazu veranlasst, auch hier bei
Betroffenen nach empfundener Stigmatisierung zu forschen. Die
Studienautoren kommen in ihrer im Mai 2022 veröffentlichten Studie zu dem
Ergebnis, dass sich 69 Prozent der Patienten, die an einer NAFLD leiden,
im Alltag stigmatisiert fühlen. Dieses Studienergebnis belegt, wie wichtig
die Aufklärung über Lebererkrankungen ist. Jede Form der Stigmatisierung
kann sich negativ auf die Psyche des Patienten auswirken und ihn
möglicherweise sogar darin hindern, medizinische Versorgung in Anspruch zu
nehmen.“

In Europa sterben jährlich fast 300.000 Menschen vorzeitig aufgrund von
Lebererkrankungen. Zu den Risikofaktoren zählen neben übermäßigem
Alkoholkonsum, Infektionen mit einem Hepatitis-Virus und genetischen sowie
autoimmunen Lebererkrankungen vor allem Fettleibigkeit und
Bewegungsmangel. Erkennen kann man Erkrankungen der Leber meist über die
Leberwerte im Blut (GPT – Glutamat-Pyruvat-Transaminase, GOT – Glutamat-
Oxalacetat-Transaminase und gGT – Gamma-Glutamyl-Transferase). Die
Leberstiftung steigert die Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese
früher erkannt und geheilt werden können. Auch im Rahmen des 23. Deutschen
Lebertages mit dem Motto „total zentral: die Leber!“, wird umfassend über
das zentrale Stoffwechselorgan Leber aufgeklärt.

Neben der Vermeidung und Früherkennung von Lebererkrankungen ist ein
weiteres Aktionsfeld der Deutschen Leberstiftung die lebergesunde
Ernährung. Da die Leber eine zentrale Funktion im Stoffwechsel hat, können
Lebererkrankungen durch entsprechende Ernährung positiv beeinflusst, bei
der Fettleber sogar geheilt werden. Für die Betroffenen ist daher eine
gesunde und der Situation angepasste Ernährung enorm wichtig.

Aus diesem Grund hat die Deutsche Leberstiftung „Das große Kochbuch für
die Leber“ herausgegeben, das am 15. September 2022 erschienen ist. „Das
Kochbuch richtet sich an alle, die sich für eine lebergesunde Ernährung
interessieren. Insbesondere Menschen mit Fettleber oder
Fettlebererkrankung, Leberzirrhose, Hämochromatose, Morbus Wilson,
cholestatischen Lebererkrankungen oder nach einer Lebertransplantation
finden wichtige Informationen und zahlreiche Rezepte für eine
bedarfsgerechte Ernährung. Entstanden ist es in der Zusammenarbeit eines
interdisziplinären Teams, dem unter anderem Diätassistenten,
Ernährungsfachkräfte sowie Ärzte und Experten der Deutschen Leberstiftung
angehörten. Das Besondere an dem Kochbuch ist, dass es erklärt, wie man
die aktuellen wissenschaftlichen hepatologischen Erkenntnisse individuell
und schmackhaft im praktischen Leben umsetzen kann“, erläutert Prof.
Manns.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die
öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt
und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem
Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und
Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen zur Stiftung
unter https://www.deutsche-leberstiftung.de. Auf der Website finden Sie
unter anderem umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für
Betroffene, Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter.

NEUERSCHEINUNG: „Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen
wichtigen Nährwertangaben; wichtige Küchentipps und Regeln für eine
lebergesunde Ernährung, September 2022. Das Buch ist im Buchhandel
erhältlich: ISBN 978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D]. Weitere Informationen:
https://www.deutsche-leberstiftung.de/Kochbuch-Leber/.

BUCHTIPP: Jetzt in der vierten, aktualisierten und erweiterten Auflage:
„Das Leber-Buch“ informiert umfassend und allgemeinverständlich über die
Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien. Es ist im
Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-8426-3043-7, € 19,99 [D].
Weitere Informationen: https://www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch/.

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