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Erste innovative Transkatheter-Pulmonalklappe am HDZ NRW, Bad Oeynhausen

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Prof. Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor der Klinik für
Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, und sein Team am Herz- und
Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, haben die weltweit einzige
Herzklappe bei besonderer Anatomie der rechten Herzkammer jetzt erstmals
einer 21-jährigen Patientin erfolgreich implantiert. Deutschlandweit
wurden erst drei kathetergeführte Klappenimplantationen dieser Art
durchgeführt.

„Mit einer neuen Transkatheter-Pulmonalklappe können wir jetzt auch einer
besonderen Patientengruppe helfen, für die herkömmliche Klappenmodelle
bisher nicht groß genug waren“, sagt Professor Dr. Stephan Schubert,
Klinikdirektor am Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum,
der die erfolgreiche Premiere einer solchen Implantation jetzt am Herz-
und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, durchführte.
Die Implantation einer Herzklappe mittels Kathetertechnik zählt zu den
bekannten und - im Vergleich zu einer großen herzchirurgischen Operation –
schonenden Verfahren der Interventionellen Kardiologie. Bei Patienten mit
einer angeborenen Fehlbildung des Herzens ist häufig die Herzklappe an der
Lungenschlagader (Pulmonalklappe) auf der rechten Seite des Herzens
beeinträchtigt und muss im Laufe des Lebens mehrfach durch einen Eingriff
ersetzt werden.

Schubert und sein Team haben die neue Herzklappe (Hersteller Venus
Medtech) einer 21-jährigen Patientin im Herzkatheterlabor eingesetzt.
Aufgrund ihrer Größe und Struktur ist die neue Pulmonalklappe erstmals
auch bei komplexen anatomischen Besonderheiten - vor allem bei großem
Durchmesser der rechten Herzkammer  - geeignet. Das haben
wissenschaftlichen Studien belegt, die der diesjährigen Zulassung als
Medizinprodukt für den europäischen Markt vorangegangen sind. Bei
vorherigen Implantationen, die bisher in Berlin durchgeführt wurden, war
Professor Schubert als ausgewiesener Spezialist für interventionelle
Katheterverfahren ebenfalls beteiligt. Diese erst dritte Implantation in
Deutschland wurde begleitet von einem internationalen Expertenteam der
Firma Venus Medtech, um eine optimale Vorbereitung der Klappe zu
gewährleisten.
Professor Schuberts Patientin ist wohlauf und konnte bereits vier Tage
nach dem Eingriff aus dem HDZ NRW nach Hause entlassen werden.

„Die Pulmonalklappe funktioniert wie ein Rückschlagventil zwischen dem
rechten Herzen und der Lunge,“ erläutert Professor Schubert. „Sie musste
bei unserer Patientin in Bad Oeynhausen ersetzt werden, um die aufgrund
einer komplexen angeborenen Herzfehlbildung gestörte Klappenfunktion
wiederherzustellen.“  Herkömmliche Klappenmodelle können in diesen Fällen
aufgrund der anatomischen Zugangsmöglichkeiten und Größenverhältnisse oft
nicht eingesetzt werden bzw. nicht für die notwendige Dichtigkeit sorgen.
„Wir sind daher sehr froh und dankbar für diese Innovation, um dieser
Patientengruppe zukünftig eine schonende kathetergestützte
Therapiemöglichkeit anbieten zu können.“

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Hintergrundinformation:

Bei der neuen künstlichen Pulmonalklappe (Venus Medtech) handelt es sich
um die weltweit erste selbst expandierende interventionelle
Pulmonalklappe. Sie ist als derzeit einzige interventionelle
Pulmonalklappe zur Behandlung von Patienten mit komplexen angeborenen
Herzfehlbildungen geeignet, deren Pulmonalarterien mit einem großen
rechtsventrikulären Ausflusstrakt besondere anatomischen Strukturen
aufweisen. Bei der Implantation positioniert der Katheterspezialist einen
metallischen Stent mit der eingenähten Klappe, um sie dann an der Stelle
der erkrankten Pulmonalklappe zu entfalten.



Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und
Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-
Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patientinnen und Patienten
pro Jahr, davon 14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und
modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Das Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler des HDZ NRW
wird von Prof. Dr. Stephan Schubert, Direktor der Klinik für
Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, und Prof. Univ. Dr. Eugen
Sandica, Direktor der Klinik für Kinderherzchirurgie und angeborene
Herzfehler, gemeinsam geleitet. Es zählt zu den international führenden
Kliniken zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenem
Herzfehler und ist zertifiziertes Zentrum für die Behandlung von
Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH). Zur ausgewiesenen
Expertise des Zentrums zählt die Therapie des gesamten Spektrums von
angeborenen Herzfehlbildungen im Neugeborenen-, Kindes-, Jugend- und
Erwachsenenalter. Jährlich werden hier über 1.000 Patienten mit
herausragenden Ergebnissen auch im internationalen Vergleich stationär
sowie 4.500 bis 5.000 Patienten ambulant betreut.

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