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Deutsche Leberstiftung zum Jahreswechsel: So wird 2023 zum Jahr der Lebergesundheit

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Bereits jetzt wird das Leben in Deutschland nur noch durch sehr wenige
Corona-Maßnahmen bestimmt. Und anscheinend wird es auch über den
Jahreswechsel hinaus keine Einschränkungen wie beispielsweise die
Schließung von Sportstätten oder Fitness-Studios geben. Somit gibt es
keine Ausrede mehr, warum im neuen Jahr ausreichende Bewegung und
sportliche Betätigung – neben der Ernährung wichtige Faktoren für die
Gesundheit – zu kurz kommen sollten.

Anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels und der aktuellen Ergebnisse
des globalen Statusberichtes zur körperlichen Aktivität der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), bei dem Deutschland
überdurchschnittlich schlecht abschneidet, ruft die Deutsche Leberstiftung
dazu auf, das Jahr 2023 mit mehr Bewegung und gesunder Ernährung zu einem
Jahr der Lebergesundheit zu machen.

Beim globalen WHO-Statusbericht zur körperlichen Aktivität belegen die im
Oktober 2022 veröffentlichten Ergebnisse, dass Millionen Menschen weltweit
sich nicht genug bewegen und dass daraus dramatische Folgen resultieren:
Im Zeitraum von 2020 bis 2030 könnten fast 500 Millionen Menschen weltweit
mangels Bewegung unter anderem an Herzkrankheiten, Fettleibigkeit,
Diabetes, Depressionen und Demenz erkranken. Die Kosten für die Behandlung
dieser 500 Millionen Menschen könnten laut WHO insgesamt 27,5 Milliarden
Euro betragen – ein Betrag, der besser für die Prävention eingesetzt
werden sollte.

Dabei ist die aktuelle WHO-Empfehlung für körperliche Bewegung einfach zu
realisieren: Mindestens 150 Minuten, also zweieinhalb Stunden pro Woche,
sollten sich Erwachsene körperlich betätigen. Die WHO stellt klar, dass es
sich hierbei nicht unbedingt um intensives Training handeln muss, bereits
Fahrradfahren oder schnelles Zufußgehen halten fit und beugen Krankheiten
vor. Doch vor allem in den reichen Ländern schaffen viele Menschen diese
150 Minuten in der Woche nicht. Auch in Deutschland sind die Menschen laut
den WHO-Ergebnissen viel zu träge. 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent
der Männer über 18 Jahre sind zu bewegungsfaul. Bei den Teenagern wird die
Lage sogar als dramatisch eingestuft: Hierzulande bewegen sich von den 11-
bis 17-Jährigen 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen zu wenig.

Die Deutsche Leberstiftung und deutsche medizinische Fachgesellschaften
machen bereits seit vielen Jahren auf die Problematik Übergewicht und
Fettleibigkeit (Adipositas) aufmerksam: „Die Zahl an übergewichtigen und
fettleibigen Erwachsenen und Kindern steigt. Übergewicht und Adipositas
begünstigen die Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL), die
das Risiko für weitere schwere Lebererkrankungen und Leberzellkrebs
erhöhen kann“, erläutert Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
der Deutschen Leberstiftung, und ergänzt: „Zwar steigt die Häufigkeit von
Übergewicht und Adipositas mit dem Alter an, doch wir wissen, dass die
Gewichtsprobleme bei den meisten Betroffenen schon im frühen
Erwachsenenalter beginnen. Übergewicht, das in der Kindheit entwickelt
wurde, wird meistens ein Leben lang beibehalten und nimmt häufig zu.
Deswegen richtet die Deutsche Leberstiftung zum Jahreswechsel einen
dringenden Appell an die Menschen und ruft dazu auf, das Jahr 2023 als
Start in ein gesünderes und bewegteres Leben zu nutzen – auch für die
Kinder.“

Während Deutschland bei der Einstufung der WHO in ihrem globalen
Statusbericht zur körperlichen Aktivität bei der Bewertung von 194 Staaten
eine hintere Position einnimmt, zeigen aktuell veröffentlichte Zahlen für
Deutschland Steigerungen in anderen Bereichen: Am 6. Dezember 2022
veröffentlichte das Statistische Bundesamt zur „Zahl der Woche“, dass 2021
in Deutschland 1,07 Millionen Tonnen Schokoladenerzeugnisse, also fast 13
Kilo Schokolade pro Kopf, hergestellt wurden. Umgerechnet entspricht die
Schokoladenmenge circa zweieinhalb Tafeln wöchentlich pro Kopf. Im
Vergleich zu 2020 war das eine Steigerung von 3,4 Prozent; verglichen mit
2019 waren es sogar 6,4 Prozent mehr. Eine weitere „Zahl der Woche“, die
einen „Aufwärtstrend“ aufzeigt, veröffentlichte das Statistische Bundesamt
am 1. November 2022: Im Jahr 2021 wurden im Vergleich zum Vorjahr 12,1
Prozent mehr Nahrungsergänzungsmittel produziert. Das entspricht einem
deutschlandweiten Umsatz von rund 2,69 Milliarden Euro. Diese beiden
„Aufwärtstrends“ sind – in Kombination mit den WHO-Ergebnissen zur
unzureichenden körperlichen Aktivität – gefährlich für die Gesundheit.
Auch wenn in der Rangliste bei den „Gute Vorsätze-Umfragen“ für 2023
wieder „gesünder ernähren“ und „mehr Sport treiben“ die obersten Plätze
belegen, scheint es offensichtlich sehr schwer zu sein, der Gesundheit
tatsächlich einen höheren Stellenwert im Leben zu geben.

„Die nicht-alkoholische Fettleber ist – wie viele andere sogenannte
Wohlstandserkrankungen – oft ein vermeidbares Gesundheitsproblem. Auch
eine bereits geschädigte Leber kann in einem frühen Stadium der Verfettung
durch einen veränderten Lebensstil positiv beeinflusst werden. Die
empfohlene Therapie zielt in erster Linie auf eine Lebensstil-Veränderung
mit einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung ab. Dabei ist eine
abwechslungsreiche, gesunde Ernährung ausreichend. Gesunde Menschen ohne
nachgewiesene Mängel benötigen keine Nahrungsergänzungsmittel. Jede
langfristige Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln oder auch von
Naturheilpräparaten sollte mit dem Hausarzt abgestimmt werden. Neben
Ernährung und Bewegung, die eine große Rolle für die Lebergesundheit
spielen, ist auch das frühzeitige Erkennen von Lebererkrankungen wichtig“,
erläutert Prof. Manns und erinnert daran: „Seit Oktober 2021 ist das
einmalige Screening auf Hepatitis B und C Teil der Gesundheitsuntersuchung
ab 35 Jahren. Beide Erkrankungen verlaufen zu Beginn oftmals völlig
symptomlos, daher ist ein Screening die einzige Möglichkeit, die
Krankheiten früh zu entdecken. Auch eine Kontrolle der Leberwerte bei
Verdacht auf eine Fettlebererkrankung ist sinnvoll.“

Für ein (leber-)gesundes Jahr 2023 ist neben der Eigenverantwortlichkeit
der Menschen auch das Engagement der Politik wichtig. Auch die Politik ist
gefordert, bei Themen wie beispielsweise Adipositas und den Folgen wie
Lebererkrankungen, Diabetes, Herzerkrankungen und Krebs gezielte Kampagnen
zu starten und auch deutliche Markteingriffe durchzusetzen.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die
öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt
und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem
Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und
Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen zur Stiftung
unter https://www.deutsche-leberstiftung.de. Auf der Website finden Sie
unter anderem umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für
Betroffene, Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter.

NEUERSCHEINUNG: „Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen
wichtigen Nährwertangaben; wichtige Küchentipps und Regeln für eine
lebergesunde Ernährung, September 2022. Das Buch ist im Buchhandel
erhältlich: ISBN 978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D]. Weitere Informationen:
https://www.deutsche-leberstiftung.de/Kochbuch-Leber/.

BUCHTIPP: Jetzt in der vierten, aktualisierten und erweiterten Auflage:
„Das Leber-Buch“ informiert umfassend und allgemeinverständlich über die
Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien. Es ist im
Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-8426-3043-7, € 19,99 [D].
Weitere Informationen: https://www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch/.

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