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Prävention und Gesundheitsförderung sind das Motto beim Tag des Gesundheitsamtes 2023

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Die rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland sind – wie lokale
Gesundheitsbehörden überall auf der Welt – das Rückgrat aller Bemühungen
um die Gesundheit der Bevölkerung. Sie haben eine entscheidende Rolle auch
bei Prävention und Gesundheitsförderung, dem Motto für den diesjährigen
Tag des Gesundheitsamtes am 19. März.

Prävention umfasst alle Aktivitäten, die Erkrankungen vermeiden, verzögern
oder weniger wahrscheinlich machen. Gesundheitsförderung zielt darauf ab,
Ressourcen für die Gesunderhaltung zu stärken.
Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler weltweit gehen davon
aus, dass eine gesunde Lebensweise keine Frage des Wollens ist, sondern
von den Möglichkeiten bestimmt wird, die sich einer Person bieten. Mehr
Sport zu treiben gelingt z.B. in einem sozioökonomisch benachteiligten
Stadtviertel auch trotz Plakatkampagnen nur schwer, wenn es dort kaum
Grünflächen oder Spazierwege gibt oder kein Sportverein erreichbar ist.
Hinzu kommt, dass im Alltag die „ungesündere Alternative“ oft die
leichtere Alternative ist, etwa im Kaufhaus die Rolltreppe zu nehmen. „The
aim must be to make the healthier choice the easier choice“, heißt es dazu
in der “Ottawa-Charta” der Weltgesundheitsorganisation von 1986.

Gesundheitsämter spielen daher eine zentrale Rolle dabei,
Gesundheitsförderung und Prävention vor Ort umzusetzen und die Lebenswelt
„Kommune“ oder „Nachbarschaft“ gesundheitsförderlich zu gestalten. Das
2015 verabschiedete Präventionsgesetz hat die Gesundheitsförderung und
Prävention in Kommunen deutlich gestärkt. So können Gesundheitsämter bei
den gesetzlichen Krankenkassen Mittel für gesundheitsförderliche Projekte
beantragen. Eine besondere Stärke der Gesundheitsämter liegt darin,
verschiedene Akteurinnen und Akteure auf Gemeindeebene zu vernetzen und
Prävention zu koordinieren. Vielerorts haben Gesundheitsämter
Steuerungsgremien wie kommunale Gesundheitskonferenzen gegründet, die dazu
beitragen, dass präventive Maßnahmen vor Ort gelingen.

In seinen Studien des Gesundheitsmonitorings erhebt das RKI
bevölkerungsweite Daten zur Prävention. Dabei werden insbesondere
Informationen zur Inanspruchnahme von Impfungen, Maßnahmen zur
Früherkennung und Verhaltensprävention und zur Gesundheitskompetenz
erhoben sowie Gesundheitsverhalten wie körperliche Aktivität oder
Ernährung. Im Fokus sind zudem Aspekte, die die Inanspruchnahme von
Präventionsangeboten oder gesundheitsförderliches Verhalten beeinflussen,
z.B. soziodemografische Faktoren wie Geschlecht, Alter, Sozialstatus,
Bildung oder Gesundheitseinstellungen. Das RKI forscht auch zu
partizipativen Ansätzen bei Prävention und Gesundheitsförderung.

Wie wichtig Prävention und Gesundheitsförderung für das Gesundbleiben
sind, ist für viele Menschen oft nicht erkennbar. Wird z.B. breit gegen
eine Infektionskrankheit geimpft und sinkt in der Folge die Zahl der
Erkrankungen, dann verschwindet diese Krankheit und die maßgebliche Rolle
der Impfung zunehmend aus dem Bewusstsein der Bevölkerung. Zugleich
erscheinen Nebenwirkungen der Impfung gravierender als die verhinderte
Krankheit. Auch bei nicht-übertragbaren Krankheiten ist der Nutzen
bevölkerungsbezogener Maßnahmen für den Einzelnen kaum sichtbar, z.B. bei
Verbesserung in Ernährungs- oder Bewegungsverhalten von Kindern. Die
Wirkung von Prävention und Gesundheitsförderung – z.B. ein verringertes
Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden – zeigt sich zudem oft
erst nach vielen Jahren.

Den Tag des Gesundheitsamtes hat das RKI erstmals 2019 ausgerufen, um die
Arbeit der Gesundheitsämter zu würdigen und auf ihre Situation
hinzuweisen. Der 19. März ist der Geburtstag von Johann Peter Frank. Der
Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als
Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.

Weitere Informationen: <https://www.rki.de/tag-des-gesundheitsamtes>

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