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Deutsche Leberstiftung zum Weltgesundheitstag: „Gesundheit für alle“ – und für jede Leber

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Seit 1954 stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich am 7.
April mit dem Weltgesundheitstag ein vorrangiges Gesundheitsproblem in den
Fokus der Weltöffentlichkeit. "Gesundheit für alle" lautet das Thema des
Weltgesundheitstages am 7. April 2023, an dem die WHO unter dem Motto „75
years of improving public health“ auch ihren 75. Geburtstag begeht. Die
Deutsche Leberstiftung nimmt den Weltgesundheitstag und das WHO-Jubiläum
zum Anlass, auf den Anstieg von Lebererkrankungen in der gesamten
Bevölkerung und die Wichtigkeit frühzeitiger Diagnostik sowie gesunder
Ernährung und Bewegung hinzuweisen.

Obwohl die Leber ein lebenswichtiges Organ ist, wird ihre zentrale
Bedeutung für den Körper häufig unterschätzt. Als einziges inneres Organ
des menschlichen Körpers ist die Leber in der Lage, sich selbst zu
regenerieren – doch nur bis zu einem gewissen Grad der Schädigung. Wenn
sich ein Erwachsener oder ein Kind über einen längeren Zeitraum
unausgewogen ernährt und zu wenig bewegt, kann dies zu einer nicht-
alkoholischen Fettleber (NAFL) führen, die sich entzünden kann.

„Der Anteil an nicht-alkoholischen Fettleberentzündungen (NASH) steigt
permanent an. Verantwortlich dafür sind zumeist zu wenig Bewegung, falsche
Ernährung oder eine Störung des Stoffwechsels wie beispielsweise Diabetes
mellitus“, erläutert Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Leberstiftung, und er warnt: „Die weiteren Folgen können dann
Leberzirrhose – also eine Vernarbung des Lebergewebes – und auch der
Leberzellkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC) sein.“

In Deutschland ist jeder vierte Bundesbürger über 40 bereits betroffen und
bereits jedes dritte übergewichtige Kind leidet an einer nicht-
alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD), Tendenz steigend: Schätzungen
gehen davon aus, dass im Jahr 2025 etwa 55 Millionen US-Amerikaner und
Europäer an einer nicht-alkoholischen Leberentzündung leiden. Wird diese
Entzündung chronisch, sind weitere Lebererkrankungen vorprogrammiert. Die
NASH führt zu einem erhöhten Risiko, einen Leberzellkrebs zu entwickeln.
Bei einer NASH, die bereits zu einer Gewebeveränderung durch pathologische
Vermehrung von Bindegewebszellen (Fibrose) geführt hat, ist das HCC-Risiko
stark erhöht. Ein HCC aufgrund einer NASH kann sich ohne Vorliegen einer
Zirrhose entwickeln.

Eine erkrankte Leber gibt häufig keine Warnzeichen, da erst in einem
fortgeschrittenen Stadium deutliche Beschwerden auftreten. Über einen
langen Zeitraum bemerken die betroffenen Personen nur schwache und
unspezifische Symptome. Dazu gehören unter anderem Abgeschlagenheit,
Müdigkeit und Konzentrationsstörungen sowie ein Druckgefühl im rechten
Oberbauch. Wenn eine Lebererkrankung früh erkannt und entsprechend
behandelt wird, können drohende Spätfolgen wie Leberzirrhose und
Leberzellkrebs verhindert werden. Dazu Prof. Manns: „Erkrankungen der
Leber werden oft zu spät erkannt. Wir empfehlen deshalb eine Bestimmung
der Leberwerte im Blut und gegebenenfalls eine Ultraschalluntersuchung.
Besonders aussagekräftig für die Gesundheit der Leber sind dabei der GPT-,
GOT- und gGT-Wert. Seit Oktober 2021 ist auch das einmalige Screening auf
die Virusinfektionen Hepatitis B und C Teil der Gesundheitsuntersuchung ab
35 Jahren.“ Eine Untersuchung beim Hausarzt kann dabei helfen, nicht nur
Lebererkrankungen zu erkennen, sondern auch Diabetes mellitus sowie Herz-
und Gefäßkrankheiten.

Prof. Manns begrüßt die Entscheidung der WHO, den Fokus des
Weltgesundheitstages in diesem Jahr auf die Gesundheit aller Menschen zu
richten und äußert den Wunsch: „Ich hoffe, dass im Rahmen des diesjährigen
Weltgesundheitstages und darüber hinaus auch die Lebererkrankungen noch
mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Es ist Zeit, zum Handeln
zu motivieren, um die gesundheitlichen Herausforderungen von heute und
morgen, zu denen weltweit auch NAFLDs zählen, anzugehen. Auch eine bereits
geschädigte Leber kann in einem frühen Stadium der Verfettung durch einen
veränderten Lebensstil positiv beeinflusst werden. Die empfohlene Therapie
zielt in erster Linie auf eine Lebensstil-Veränderung mit einer
Ernährungsumstellung und mehr Bewegung ab. Dabei ist eine
abwechslungsreiche, gesunde Ernährung ausreichend. Aktuell kommen endlich
auch aus der Politik Stimmen, die eine Notwendigkeit von Maßnahmen zur
Eindämmung der NAFLD-Risikofaktoren Übergewicht und Adipositas
formulieren: Bundesernährungsminister Cem Özdemir verkündete im Februar
2023 seine Absicht, Junkfood-Werbung für Kinder nun tatsächlich in
Deutschland zu verbieten. Dies könnte ein erster Schritt sein, dem jedoch
weitere gezielte Strategien zur Förderung einer gesunden Ernährung und zur
Steigerung körperlicher Aktivität folgen müssen.“

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen
und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch
Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte
zu verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung
die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher
erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet
außerdem Information und Beratung in medizinischen Fragen. Auf der Website
finden Sie umfangreiche Informationen sowie Bildmaterial für Betroffene,
Interessierte, Angehörige der Fachkreise und Medienvertreter: https://www
.deutsche-leberstiftung.de.

NEUERSCHEINUNG: „Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen
wichtigen Nährwertangaben; wichtige Küchentipps und Regeln für eine
lebergesunde Ernährung, September 2022. Das Buch ist im Buchhandel
erhältlich: ISBN 978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D].
Weitere Informationen: https://www.deutsche-leberstiftung.de/Kochbuch-
Leber/
.

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