104. Deutscher Röntgenkongresses: „RACOON COMBINE“ und weitere Forschungsprojekte in der Radiologie stellen sich vor
Im Fokus des 104. Deutschen Röntgenkongresses steht neben aktuellen
Entwicklungen rund um die medizinische Bildgebung und die gezielte,
bildgeführte Behandlung von Erkrankungen die radiologische Forschung.
Unter dem Motto „Abenteuer Forschung“ werden auf dem Präsenzteil des
Kongresses im Wiesbadener RheinMain CongressCenter (17. bis 19. Mai 2023)
unter anderem auch zahlreiche nationale radiologische Forschungsprojekte
vorgestellt, etwa das Netzwerk „RACOON“ (Radiological Cooperative Network)
sowie das Projekt „RACOON COMBINE“.
Technologischer Wandel und medizinischer Fortschritt prägen auch die
Forschung in der Radiologie. Ob medizinische Studien zu neuen
onkologischen Therapieformen, molekularen Therapien und Immuntherapien
oder die Entwicklungen im Bereich Big Data und Deep Learning: Radiologie
braucht kontinuierliche Forschung – interdisziplinär und auf dem aktuellen
Stand der Wissenschaft. Dies schließt die Grundlagenforschung ebenso ein
wie eine translationale, patientenorientierte Forschung.
Derzeit ist die radiologische Forschung Vorreiter, wenn es darum geht,
über radiologische Daten hinaus Informationen nutzbar und vernetzbar zu
machen, beispielsweise aus der Molekulargenetik, der Labormedizin oder der
Pathologie. Die Megathemen liegen in der Digitalisierung, Standardisierung
und Vernetzung. Die deutsche Radiologie steht einerseits vor der
Herausforderung, sich immer mehr auch an größeren und interdisziplinären
Forschungsverbünden zu beteiligen und einzubringen. Andererseits muss sie
stärker in evidenzbasierter Medizin und in entsprechenden Studiendesigns
denken, denn neue Verfahren finden nur dann Eingang in die
Gesundheitsversorgung, wenn ihr Nutzen durch belastbare Evidenz belegt
ist.
Forschungsprojekt „RACOON COMBINE“
Wie radiologische Forschung funktionieren kann, zeigt etwa das 2020 ins
Leben gerufene multizentrische Forschungsnetzwerk „RACOON“, das im
bundesweiten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
geförderten Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) die medizinische Bildgebung
vertritt. Im NUM arbeiten alle 36 deutschen Universitätsklinika zusammen.
„RACOON“ sammelt radiologische Bilddaten insbesondere zu Erkrankungen der
Lunge bei COVID-19 und macht sie durch strukturierte Befundung für die
Forschung, vor allem zum Einsatz künstlicher Intelligenz, nutzbar. RACOON
COMBINE ist der erste Use Case des Netzwerkes RACOON und nutzt dessen
Basisinfrastruktur zur Erhebung von Daten. „‘RACOON COMBINE‘ hat zum Ziel,
sogenannte Imaging Biomarker zu identifizieren, also Bildmerkmale, die
Aufschluss über die Prognose und den Verlauf der Erkrankung COVID-19 und
deren Folgen geben sollen“, erklärt Professor Peter Isfort,
Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Radiologie im
Universitätsklinikum RWTH Aachen, die Inhalte des Projektes.
„RACOON COMBINE“ wird auf dem 104. Deutschen Röntgenkongress in der
Veranstaltung „Abenteuer Forschung! - Was geht? Aktuelle nationale
Forschungsprojekte in der Radiologie“ vorgestellt (Mittwoch, 17. Mai 2023
(16:15 bis 18:00 Uhr, Terrassensaal E) und ist darüber hinaus auch Thema
einer eigenen Veranstaltung „RACOON COMBINE“ am Donnerstag, 18. Mai 2023
(16:00 bis 16:30 Uhr, Terrassensaal A).
Vorgestellt werden in der Veranstaltung „Abenteuer Forschung! - Was geht?
Aktuelle nationale Forschungsprojekte in der Radiologie“ folgende weitere
Projekte:
• NAKO Gesundheitsstudie (Universitätsklinikum Freiburg)
• DFG Schwerpunktprogramm Radiomics (Universitätsklinikum Freiburg)
• DISCHARGE (Charité – Universitätsmedizin Berlin)
• HANSE-Studie (Medizinische Hochschule Hannover)
• Projekt STIMULATE (Medizinische Hochschule Hannover)