Dresdner Uniklinikum bietet Patientinnen und Patienten mit dem „rauchfrei ticket“ den ersten Schritt weg vom Rauchen
Im ersten Jahr seiner Mitgliedschaft im „Deutschen Netz Rauchfreier
Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen“ (DNRfK e.V.) hat das
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden seine Aktivitäten deutlich
ausgebaut. Ein wichtiges Element ist die Etablierung des „rauchfrei
ticket“. In diesem Rahmen wird mit den stationär aufgenommenen
Patientinnen und Patienten über das Rauchen gesprochen, deren Rauchstatus
erfasst und zu Möglichkeiten gesprochen, das Rauchen aufzugeben. Eine in
diesem Rahmen ausgefüllte Anmeldung – das „rauchfrei ticket“ – ebnet den
Weg zu einer individuellen und professionellen Rauchstoppberatung am
Telefon.
Nachdem in einem ersten Schritt Mitarbeitende des Uniklinikums als interne
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für diese Erstgespräche geschult
wurden, weisen Zahlen, die das Uniklinikum zum Internationalen
Weltnichtrauchertag am heutigen Mittwoch (31. Mai 2023) präsentiert, einen
positiven Trend aus: Seit Januar meldeten sich 87 im Uniklinikum
behandelte Patientinnen und Patienten für das „rauchfrei ticket“ an. Unter
den insgesamt 42 deutschen Krankenhäusern, die sich dem DNRfK
angeschlossen haben, nimmt das Uniklinikum mit dieser Zahl einen
Spitzenplatz ein.
„Der Konsum von Tabak ist statistisch gesehen das bedeutendste
Gesundheitsrisiko sowie die häufigste Ursache frühzeitiger Sterblichkeit.
Deshalb ist es so wichtig, Rauchende zu bewegen, den Tabakkonsum zu
reduzieren oder besser ganz aufzugeben“, sagt Prof. Michael Albrecht:
„Erfolgversprechender als weiter ausgebaute Verbote oder unmittelbarer
Druck sind nach unserer Überzeugung individuelle Angebote, die es den
Menschen ermöglichen, ihre Nikotinabhängigkeit zu beenden“, so der
Medizinische Vorstand des Dresdner Uniklinikums weiter.
Patientinnen und Patienten, die mit dem Rauchen aufhören möchten, finden
im Dresdner Uniklinikum künftig immer mehr geschulte Mitarbeitende, die
sie bei den ersten Schritten in ein rauchfreies Leben unterstützen. Damit
möglichst viele Personen vor allem aus dem ärztlichen Dienst und der
Pflege die Erstgespräche mit Rauchenden führen können, wurden in einem
ersten Schritt Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet. Sie
sorgen dafür, dass das „rauchfrei ticket“ auf allen Stationen des
Uniklinikums präsent ist, in dem sie einige der dort Tätigen dafür
schulen, Patientinnen und Patienten auf die Themen Tabakkonsum,
Rauchstatus sowie Rauchstopp anzusprechen und darüber hinaus die
Vorgehensweise des „rauchfrei ticket“ zu erläutern. Wecken sie bei diesen
Motivationsgesprächen das Interesse der Rauchenden für eine weitergehende
telefonische Beratung, nehmen sie die ausgefüllten Anmeldungen entgegen
und leiten so die individuelle und professionelle Rauchstoppberatung am
Telefon ein, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) organisiert wird.
„Mit dem zunehmend an Fahrt gewinnenden ‚rauchfrei ticket‘-Projekt gehen
wir einen weiteren Schritt auf unserem Weg zur Zertifizierung als
‚Rauchfreies Krankenhaus‘. Dabei sind wir inzwischen auf einem guten Weg,
die Erstberatung rauchender Patientinnen und Patienten flächendeckend im
Universitätsklinikum zu etablieren“, sagt Prof. Dirk Koschel. Der Leiter
des Bereichs Pneumologie der Medizinischen Klinik I ist zugleich
Projektverantwortlicher für alle Maßnahmen im Rahmen der Rauchfrei-
Strategie und der daran geknüpften Zertifizierungen des „Deutschen Netz
Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen“. In einem ersten
Schritt ist es gelungen, als Modell die Medizinische Klinik I zu
zertifizieren, so dass mit den weiteren Aktivitäten nun die Zertifizierung
des gesamten Uniklinikums angestrebt wird.
Das „rauchfrei ticket“ hilft bei der Aufgabe des Tabakkonsums
Das „rauchfrei ticket“ ist ein Angebot der BZgA. Damit fördert diese
Institution bundesweit die Trainings und Umsetzung des Konzepts des
„rauchfrei ticket“ in Gesundheitseinrichtungen. Der DNRfK e.V. unterstützt
die Initiative, indem es deren Implementierung in Kliniken und weiteren
Einrichtungen im Gesundheitswesen anbietet. Die im Rahmen des „rauchfrei
ticket“ angebotene professionelle Telefonberatung von Patientinnen und
Patienten hilft ihnen evidenzbasiert bei der Vorbereitung, Umsetzung und
Stabilisierung des Rauchstopps. Die Wirksamkeit der proaktiven
Telefonberatung konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden und ist
von nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen.
Für das Angebot des „rauchfrei tickets“ am Dresdner Uniklinikum sind in
den beiden vergangenen Jahren bereits erste Mitarbeitende des Klinikums
unterschiedlicher medizinischer Fachgebiete und Berufsgruppen als
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet worden, zu denen in den
ersten Monaten dieses Jahres 15 weitere hinzugekommen sind. Im Juni läuft
nun die nächste Schulung von zehn zusätzlichen Expertinnen und Experten.
Damit werden es voraussichtlich 30 Personen sein, die weitere Klinikums-
Mitarbeitende darin schulen werden, Erstgespräche zum „rauchfrei ticket“
zu führen. Wie groß der Bedarf an solchen Erstberatungen ist, zeigen die
Zahlen der vergangenen Monate, in denen sich die wachsende Anzahl der
geschulten Mitarbeitenden niederschlägt: Seit Januar meldeten sich bereits
87 Personen für das „rauchfrei ticket“ an. Eine Erhebung des DNRfK e.V.
ergab, dass das Dresdner Uniklinikum damit einen Spitzenplatz unter den
insgesamt 42 deutschen Krankenhäusern einnimmt, die sich diesem Netzwerk
angeschlossen haben.